Bayerischer Integrationspreis 2020 verliehen – Würdigung vorbildlicher Projekte zur Einbindung von Migranten ins Ehrenamt

Montag, 25.05.2020


MÜNCHEN.                Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bayerns Innen- und Integrationsminister, Joachim Herrmann, sowie die Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Gudrun Brendel-Fischer, haben den Bayerischen Integrationspreis 2020 verliehen. Aus 132 Bewerbungen wählte eine unabhängige Jury, bestehend aus Mitgliedern des Bayerischen Integrationsrates, wie in den Vorjahren drei herausragende Projekte aus, die sich in besonderer Weise um die Integration verdient gemacht haben: den Münchner Verein Hospizbegleiter DaSein e.V., die Interkulturellen Erzählstunden in Landshut sowie die Betreiber eines Minigolfplatzes in Marktheidenfeld.

Im Jahr 2020 stand der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Integrationspreis unter dem Motto „Ehrenamt öffnet Türen – Engagement verbindet!“. Er richtete sich an Projekte und Initiativen, die gezielt Migrantinnen und Migranten auf vorbildliche Weise ins Ehrenamt einbinden.

 

Die Preisträger des Integrationspreises 2020 sind:

 

1. Preis (3.000 Euro): Hospizbegleiter München

Projektträger: ambulanter Hospizdienst DaSein e.V. / Projektverantwortliche: Yasemin Günay

Der Verein Hospizdienst DaSein e.V. widmet sich seit fast 30 Jahren der bedarfsgerechten Begleitung und Versorgung am Lebensende. Mit seinem Projekt bietet der Verein speziell für Menschen mit Migrationshintergrund eine sechsmonatige kostenfreie Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter. Diese werden dringend gebraucht, da sich der Anteil der begleiteten Menschen mit Migrationshintergrund während der vergangenen Jahrzehnte stark erhöht hat. Schwerkranke, Sterbende und ihre Angehörigen können durch die Initiative auf Basis muttersprachlicher und kultureller Vielfalt im Team besser individuell unterstützt werden. Zudem wird durch das Projekt die „Vorbildfunktion und Netzwerkarbeit“ durch Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund forciert, um neue Ehrenamtliche zu gewinnen.

 

2. Preis (2.000 Euro): Interkulturelle Erzählstunden Landshut

Projektträgerin: Freiwilligenagentur Landshut / Projektverantwortliche: Elisabeth-Maria Bauer

Bei diesem Projekt stellen Migrantinnen und Migranten in Kindertagesstätten ihr Heimatland vor. Mit Spielen, Liedern, Gedichten in der jeweiligen Landessprache, typischen Kleidungsstücken oder Speisen werden den Kindern die Gepflogenheiten und die Kultur des jeweiligen Landes nähergebracht. Die Initiative möchte Menschen mit Migrationshintergrund für ein freiwilliges Engagement motivieren, Kinder frühzeitig für andere Kulturen sensibilisieren und das interkulturelle Miteinander fördern.

 

3. Preis (1.000 Euro): Minigolf Marktheidenfeld

Projektträgerin: Stadt Marktheidenfeld / Projektverantwortliche: Stephanie Namyslo

Das Projekt wurde 2015 von der Jugendpflege der Stadt Marktheidenfeld in Kooperation mit der ehemaligen Caritas-Wohngruppe „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ in Altfeld ins Leben gerufen. Der Minigolfplatz wird von jungen Geflüchteten ab 16 Jahren während der Minigolf-Saison selbstständig betrieben. Die ehrenamtlich Engagierten kümmern sich dabei neben der Gewährleistung des laufenden Betriebs auch um die Dienstplanerstellung, das Werbekonzept, die Abrechnung, die Buchführung sowie die Pflege der Anlage. Dabei können die erworbenen Deutschkenntnisse angewandt und vertieft, erste berufliche Erfahrungen gesammelt und der Austausch mit Einheimischen gestärkt werden.

 

Auf Grund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie musste der geplante Festakt zur Preisverleihung im Maximilianeum abgesagt werden. Um die Preisträger trotzdem angemessen zu würdigen, sind die Laudationes von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, von Staatsminister Joachim Herrmann und der Integrationsbeauftragten Gudrun Brendel-Fischer auf der Homepage des ► Bayerischen Landtags sowie des ► Innenministeriums in einem Video online abrufbar. Zusätzlich finden sich hier auch filmische Portraits der drei Sieger-Projekte sowie Grußbotschaften verschiedener prominenter Gratulanten.

Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer zeigte sich angetan vom beeindruckenden Einsatz von Migrantinnen und Migranten: „Wir sehen an den Bewerbungen zum diesjährigen Integrationspreis: Das ehrenamtliche Engagement von Migranten im Freistaat hat enorm zugenommen und findet sich in allen gesellschaftlichen Bereichen. Darüber freue ich mich, denn ehrenamtliche Betätigung stärkt das eigene Selbstbewusstsein und den Zusammenhalt. Man lernt fürs Leben und ist Teil einer Gemeinschaft. Deshalb kann ich allen Preisträgern nur sagen: Weiter so – auf Ihre kreativen Ideen kommt es auch in Zukunft an!“

Landtagspräsidentin Ilse Aigner stellte die Bedeutung des Integrationspreises heraus: „Mit der Verleihung des Bayerischen Integrationspreises wollen wir diesen drei herausragenden Projekten eine möglichst große Öffentlichkeit verschaffen. Sie zeigen in eindrucksvoller Weise, wie Migrantinnen und Migranten erfolgreich und nachhaltig für ehrenamtliches Engagement gewonnen werden können. Ich bin überzeugt: Die Ausgezeichneten – die Projekte, aber auch die einzelnen Personen – haben Vorbildwirkung und können für viele Engagierte Inspiration sein.“ 

Staatsminister Joachim Herrmann betonte: „Ehrenamtliches Engagement hat eine herausragende Bedeutung für die Integration. Wer Verantwortung übernimmt, wer sich engagiert und anderen hilft, erfährt Gemeinschaft und Anerkennung. Wenn Einheimische und Migrantinnen und Migranten gemeinsam anpacken, wächst das Zugehörigkeitsgefühl in unserem Land.“

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