Rede im Rahmen des Regionalbesuchs im Regierungsbezirk Oberbayern am 20. März 2023 im Florian-Stadl im Kloster Andechs

Das Präsidium des Bayerischen Landtags hat unter der Leitung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner den fünften Regionalbesuch der 18. Legislaturperiode angetreten. Die Abgeordneten haben verschiedene Einrichtungen und Unternehmen in Oberbayern besucht. Ziel der traditionsreichen Regionalbesuche ist es, vor Ort aktuelle Entwicklungen zu erkennen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Es gilt das gesprochene Wort.

 

Oberbayern ist eine der schönsten und ältesten Kulturregionen in Bayern und ganz Europa –
und das Kloster Andechs ein echter Sehnsuchtsort für so viele Menschen aus aller Herren Länder:

Wir sind heute hier – und wir sind gerne hier.

Es ist jedes Mal ein Erlebnis!

 

Der „Heilige Berg“ ist ein Kraftquell,

Bayerns ältester Wallfahrtsort.

Die Menschen finden hier Halt und Orientierung.

Gerade in Zeiten der Krise brauchen wir die Verankerung in christlichen Werten.

 

Ein festes Wertefundament ist heute wichtiger denn je.

Die Benediktiner sind ein wesentlicher Teil der bayerischen Identität.

Ich habe großen Respekt vor ihrem Glaubenszeugnis –
und natürlich nur nebenbei auch für ihre Braukunst.

Ich freue mich, dass wir heute hier zu Gast sein dürfen!

 

 

 

Ich begrüße Staatsministerin Ulrike Scharf, MdL.

 

Und ich darf auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Präsidium des Bayerischen Landtags herzlich begrüßen:

  • Vizepräsident Karl Freller, MdL,
  • Vizepräsident Thomas Gehring, MdL,
  • Vizepräsident Markus Rinderspacher, MdL,
  • und Vizepräsident Dr. Wolfgang Heubisch, MdL.

 

Ein herzliches Grüß Gott gilt selbstverständlich auch meinen Kolleginnen und Kollegen aus
dem Bayerischen Landtag,
dem Deutschen Bundestag und
dem Europäischen Parlament.

 

Mein besonderer Gruß gilt

  • dem Bezirkstagspräsidenten von Oberbayern,
    Herrn Dr. Josef Mederer,
  • unserem Regierungspräsidenten,
    Herrn Dr. Konrad Schober
  • dem Landrat von Starnberg,
    Herrn Stefan Frey,
  • und dem Bürgermeister von Andechs,
    Herrn Georg Scheitz!

Ein Dankeschön geht an alle Helferinnen und Helfer,
die vor und hinter den Kulissen zum Erfolg dieser Veranstaltung beitragen,
besonders meinem Protokoll für die perfekte Organisation.

Ebenso danke ich den Mitgliedern der
Jazz-Band Trio Ma-joas:
Schön, dass Sie für uns spielen!

 

Ganz besonders danke ich Ihnen, meine lieben Ehrenamtlichen.

Ihr Engagement ist das Lebenselixier für unsere Gemeinschaft.

Wie sähe unsere Welt aus ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer?

Denken wir an die freundlichen Gesten,

die Kranken, Alten und Kindern zugutekommen:

Ein Lächeln, eine Hand halten, in den Arm nehmen –

ohne diese Gesten wäre unsere Welt spürbar kälter.

Denken wir auch an die Helfer bei den Rettungs-organisationen, dem THW, der Freiwilligen Feuerwehr:

Ihr Einsatz ist geradezu lebensnotwendig!

 

Mit Stolz kann ich sagen: Bayern ist Ehrenamtsland.

Fast jeder bzw. jede Zweite in Bayern ist ehrenamtlich aktiv.

Das ist großartig!

Darum geht mir das Herz auf, wenn ich mich hier umschaue:

Der Florian-Stadl ist heute eine Hochburg des Ehrenamts.

Solidarität wird hier großgeschrieben –

und das ist gut so:

Freiwillig engagierte Menschen wie Sie
leben Gerechtigkeit, Verantwortung und Zivilcourage.

Sie stützen unser Gemeinwesen.

Sie sind tragende Säulen für unsere Demokratie.

Ich bin zutiefst dankbar für Ihren unermüdlichen Einsatz.

Sie machen diesen Tag zum Fest!

 

Ich bin überzeugt:

Die Liebe zur Heimat, eine starke eigene Identität –
das bildet einen festen Anker in stürmischen Zeiten.

Heimat gibt Halt – gerade in unsicheren Zeiten wie diesen.

Heimat heißt: festen Boden unter den Füßen!

Daheim kennt man sich.

Daheim versteht man sich.

Und das stärkt.

Sorgen wir gemeinsam dafür, dass Oberbayern und unser Freistaat Bayern bleiben, was sie sind:

lebens- und liebenswerte Heimat!

 

Sehen wir die Chancen – und arbeiten wir gemeinsam an Lösungen für die Probleme.

Zusammenhalt, Einfallsreichtum, Innovationskraft –
diese Mentalität war und ist die Grundlage unseres Erfolgs.

Viele Erfindungen aus Bayern bereichern bis heute die Welt.

  • Zum Beispiel: Mensch-ärgere-Dich-nicht.
    Das Spiel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in München erfunden.
  • Oder das Elfmeterschießen:
    Es wurde in den 1970er Jahren bei uns in Oberbayern das erste Mal eingeführt.

 

Aber mal im Ernst:

Ganz oben steht der wirtschaftliche Erfolg.

Apple hat gerade eine Milliarden-Investition für München verkündet.

IBM, Microsoft – die Großen sind alle da.

Dazu kommen die DAX-Konzerne, in einer Dichte, wie es sie sonst in Deutschland kein zweites Mal gibt.

Hier schlägt das industrielle Herz der Republik –
unverzichtbar flankiert von einem hochinnovativen Mittelstand, der die digitale Transformation vorantreibt.

Wir sind traditionell spitze.

Denken wir an Joseph von Fraunhofer und Rudolf Diesel:

Bahnbrechende Ideen und große Namen der deutschen Industriegeschichte sind untrennbar mit Oberbayern verbunden.

 

Kluge Köpfe waren hier schon immer da,

und sie sind es auch heute noch.

Unser Regionalbesuch heute hat das sehr deutlich gezeigt.

Wir waren heute den ganzen Tag in Oberbayern unterwegs.

Wir haben Einrichtungen und Unternehmen der Region besucht – und wurden in Staunen versetzt:

  • sei es im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie, im EnerGiepark Ried oder im Studio Hyperbowl.

Was wir dort heute Nachmittag gesehen haben, war Hollywood in Bayern!

  • Und auf dem Programm für morgen steht:

Space Valley – was nach einem neuen Blockbuster klingt, ist in Wahrheit eine Forschungsregion für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie im Ballungsraum München.

  • Und ich nenne noch beispielhaft die TU München und die erste Hyperloop-Teststrecke Europas in Ottobrunn, die wir ebenfalls morgen besuchen.

Ob neue Transportsysteme, Kommunikations- und Satellitentechnik oder die Mobilität der Zukunft –
wir in Oberbayern bringen unsere Kraft ein:

Die Hightech-Agenda Bayern der Staatsregierung setzt genau hier den Hebel an.

Und mit der Hightech-Agenda Plus wurde der Turbo gezündet.

Mission Zukunft etwa für Pflege und Gesundheit:

  • Der Zusammenschluss des Deutschen Herzzentrums München mit dem Klinikum rechts der Isar:
    nichts weniger als eine bayerische Charité!
  • Und in Garmisch-Partenkirchen entsteht der Campus für Assistenzrobotik in der Pflege.
    Entlastung für Pflegende, Altern in Würde – da werden ganz konkret Antworten auf Zukunftsfragen gegeben!

 

Unsere Kraft für die Zukunft ziehen wir in Bayern aus unseren Wurzeln und dem Zusammenhalt.

Entscheidend ist das Miteinander.

Wer mich kennt, weiß:

Ich setze auf Vertrauen und Dialog.

Und genau darum geht es mir bei der Regionalbereisung.

 

Meine Kollegen und ich wollen in vertraulicher Atmosphäre hören, mit welchen Herausforderungen die Kommunen konfrontiert sind.

Wo der Schuh drückt.

 

Gerade als Landtagspräsidentin sage ich:

Demokratie beginnt vor Ort, in den Städten und Gemeinden, in denen die Bürgerinnen und Bürger leben.

Die Kommunen sind das Rückgrat unserer Demokratie.

Oberbayern verkörpert genau das:
eine Region mit eigenem Charakter,

eigener großer Geschichte und Kultur.

Kurzum: ein ganz starkes Stück Bayern!

 

Fast nirgendwo kommen Tradition und Moderne so passgenau zusammen wie hier bei uns in Oberbayern.

Wir zeigen hier, was wir können.

Wozu wir in der Lage sind.

Wie leistungsfähig wir sind –
wie wir Wohlstand erarbeiten –
was wir aus Freiheit und Demokratie machen.

Wir sind darin sehr gut –
und entsprechend haben wir viel zu verlieren.

 

Noch nie war es so präsent wie heute:

Es sind die Diktatoren und Autokraten, die die Systemfrage stellen. 

Russland, aber auch China – sie halten uns für unterlegen.

Umso mehr muss sich die Demokratie als stärker beweisen.

Das gilt nach außen – aber auch nach innen.

Die Radikalen finden wir auch in den Parlamenten.

Die Anfeindungen gegen unsere demokratischen Errungenschaften haben zugenommen.

Spott, Häme und Verächtlichmachen dürfen wir nicht unwidersprochen lassen.

Hier kann es nur eine Devise geben:

Dagegenhalten!

 

Im Herbst wird ein neuer Landtag in Bayern gewählt.

Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, im Sinne der Demokratie und unserer gemeinsamen Werte:

Entscheiden Sie mit Ihrer Stimme, wie es in unserem Land weitergeht!

Gehen Sie zur Wahl – und sprechen Sie auch darüber!

 

Gerade jetzt müssen wir als überzeugte Demokratinnen und Demokraten Farbe bekennen und Rechenschaft ablegen: Welche Welt wollen wir?

Meine Antwort:

Nicht spalten, sondern die große Mitte stabil halten.

Nicht abfällig werden, sondern unter Demokraten anständig miteinander umgehen.

Und nicht den Lautesten nachgeben, sondern in der Sache Überzeugungsarbeit leisten!

 

Ich weiß aber auch:

Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Inflation –
wir erleben gerade harte Zeiten.

Trotzdem können wir in Oberbayern zuversichtlich sein:

Wir haben starke Trümpfe in der Hand.

Wir haben eine starke Wirtschaft, solide Finanzen und eine Erfolgsbilanz:

eine Erfolgsbilanz, die wir fortschreiben wollen!

In diesem Sinne:

Auf eine gute Zukunft für unser Land!

Auf Bayern!

Auf Oberbayern!

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