Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Integrationsbeauftragter Martin Neumeyer besuchen Flüchtlingslager in der Türkei

Freitag, 27.03.2015


Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags, besucht gemeinsam mit Martin Neumeyer, dem Integrationsbeauftragten des Freistaats, vom 29. März bis zum 1. April 2015 die Türkei. Neben Gesprächen mit Politikern von Regierung und Opposition steht die Situation der syrischen Kriegsflüchtlinge in der Türkei im Mittelpunkt. „Die Situation der Flüchtlinge auf der Welt ist eine gewaltige Herausforderung für die Völkergemeinschaft. Und wir sind davon überzeugt: Sie ist nicht von heute auf morgen und nur gemeinsam zu bewältigen. Gemeinsam heißt nicht nur grenzüberschreitend, sondern auch zusammen mit den vielen Hilfs- und Nichtregierungsorganisationen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Deshalb brauchen wir den Austausch über den Tellerrand hinweg und wir wollen uns informieren, wie in der Türkei mit dieser enormen Aufgabe umgegangen wird“, erklärt die Landtagspräsidentin.
Stamm und Neumeyer werden am 30. März 2015 das Flüchtlingslager SARIÇAM in Adana im Süden des Landes besuchen und mit dem Gouverneur von Mersin, Özdemir Çakacak über die Schleuserproblematik sprechen. Die Hafenstadt Mersin gilt als einer der Ausgangspunkte für illegale Flüchtlingstransporte nach Italien und Griechenland. „Wenn man dem Treiben dieser Kriminellen Einhalt gebieten will, ist eine enge und verbindliche Zusammenarbeit mit den türkischen Behörden unerlässlich. Ich danke unserer Landtagspräsidentin, dass ich an dieser Reise teilnehmen darf, weil wir nur dann passgenaue Maßnahmen in Bayern treffen können, wenn wir das gesamte Bild sehen“, betont Martin Neumeyer. In Mersin stehen zudem Gespräche mit Nichtregierungsorganisationen auf dem Programm, die syrische Flüchtlinge unterstützen und beraten.
Am 31. März 2015 folgt ein Treffen mit Fatma Şahin, der Bürgermeisterin von Gaziantep im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Stadt ist aufgrund der Nähe zur Grenze oft erster Anlaufpunkt der Flüchtlinge. In Gaziantep sind viele Flüchtlinge dezentral untergebracht, etwa in dem „Urban Refugees“-Projekt, das Stamm und Neumeyer ebenfalls besichtigen werden. Am selben Tag wird Barbara Stamm ein Grußwort  bei der Eröffnung des „Nizip Community Center“ für syrische Flüchtlinge sprechen. Dabei handelt es sich um einen Ort für Flüchtlinge und Einheimische, der als Stätte der Begegnung dienen und zum Abbau von Spannungen beitragen soll. „Das Bildungs- und Begegnungszentrum Nizip beschreitet genau den richtigen Weg. Denn hier werden zum einem Bildungsprogramme angeboten und zum anderen werden Räume für Begegnungen zwischen Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung geschaffen“, zeigt sich die Landtagspräsidentin überzeugt.



DVV International, das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, und die türkische Nichtregierungsorganisation YUVA haben dieses Bildungs- und Begegnungszentrum aufgebaut, finanziert wurde es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Barbara Stamm plädiert für Solidarität und Zusammenarbeit mit den besonders betroffenen Ländern: „Ja, wir müssen und wir wollen helfen. Wir wollen den Flüchtlingen in der ersten Not beistehen und wir wollen ihnen Perspektiven geben. Wir wissen aber auch, dass dies nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort funktionieren kann.“

In der Türkei leben rund 1,7 Millionen Kriegsflüchtlinge aus Syrien, damit hat das Land nach dem Libanon und Jordanien am meisten Menschen aus dem Krisengebiet aufgenommen.

Bei Fragen oder Fotowünschen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Bayerischen Landtags. /zg


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