Schülerinnen und Schüler präsentieren eigene Ausstellung zu Flucht, Vertreibung und Heimat

Dienstag, 25. April 2017

Zu Beginn des Schuljahres 2015/ 2016 wurde die Schulturnhalle des Frankenwald-Gymnasiums Kronach einige Wochen von Flüchtlingen bewohnt. Knapp zwei Jahre später präsentierten heute Schülerinnen und Schüler des Frankenwaldgymnasiums ihre eigene Ausstellung im Senatssaal des Bayerischen Landtags: Die Schicksale der Flüchtlinge in ihrer Turnhalle haben sie nicht kalt gelassen. Im Rahmen eines Schulprojekts entwarfen sie die Ausstellung Menschen – Flucht, Vertreibung, Heimat. „Wir wissen heute, was Flucht bedeutet und was hinter dem Begriff Heimat steckt“, sagte André Bernschneider, der mit seinem Klassenkameraden Nico Schlee die Ausstellung vorstellte.

Landtagsvizepräsidentin Inge Aures und die Integrationsbeauftragte der Staatsregierung, Kerstin Schreyer, hießen die Schülerinnen und Schüler im Maximilianeum willkommen und waren beeindruckt von der Professionalität der Ausstellung. Inge Aures sagte: „ Die Ausstellung zeigt in beeindruckender Weise, dass Ihr Euch intensiv mit den Fakten und Rahmenbedingungen des Themas Flucht beschäftigt habt. Dabei habt ihr euch nicht auf Informationen von außen verlassen, sondern habt selbst Gespräche geführt“. Nico Schlee berichtete, dass gerade die Informationen aus den persönlichen Gesprächen in die Ausstellung eingearbeitet wurden. Dabei seien auch richtige Freundschaften zu den Flüchtlingen entstanden: Man traf sich zum Kochen und zum Spielen. Als die Flüchtlinge nach einigen Monaten die Turnhalle wieder verließen und in eine andere Flüchtlingsunterkunft zogen, habe der Kontakt gehalten.

Kontakt zu den Menschen aufbauen und sie zu verstehen, das ist für die Integrationsbeauftragte Kerstin Schreyer der richtige Weg zu einem guten Miteinander zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. Nur so könne Toleranz für die Unterschiede zwischen den Menschen entstehen und nur so könne ein Verständnis für die Situation der Flüchtlinge erreicht werden. „Für uns ist die Heimat etwas Selbstverständliches. Wir können uns nur vorstellen, wie schwer es ist, in ein fremdes Land zu gehen und eine neue Heimat suchen zu müssen“, sagte sie.

Die Ausstellung war den gesamten Tag im Senatssaal zu sehen und stieß bei Abgeordneten aus allen Fraktionen auf großes Interesse. Mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die das Frankenwald-Gymnasium darum bat, die Ausstellung ins Maximilianeum zu bringen, hatten die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag noch Gelegenheit für ein Gespräch über die Ausstellung und ihre Erfahrungen mit den Flüchtlingen./if

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