Bürgerpreis 2025 an drei herausragende Friedensprojekte verliehen
Motto 2025: „FRIEDEN FÖRDERN, FREIHEIT LEBEN, BRÜCKEN BAUEN – Ehrenamtliches Engagement für den Frieden“
 
  
 Aktivierung erforderlich
Durch das Klicken auf dieses Video werden in Zukunft Youtube-Videos auf www.bayern.landtag.de eingeblendet. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Youtube übermittelt werden. Sie können mit einem Klick dauerhaft das Abspielen aktivieren oder auf der Datenschutz Seite die Aktivierung auch dauerhaft wieder rückgängig machen.
Weitere Informationen30. Oktober 2025
MÜNCHEN. Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat den Bürgerpreis 2025 verliehen. Drei ehrenamtliche Projekte wurden im Senatssaal des Bayerischen Landtags geehrt. Zum 25-jährigen Jubiläum des Ehrenamtspreises erhielt ein Projekt zudem eine besondere Würdigung. Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen sich in besonderer Weise für den Erhalt und die Festigung eines friedlichen Zusammenlebens in Freiheit ein.
Hoffnungsvolle, aber auch eindringliche und appellierende Worte gab es bei der Bürgerpreis-Verleihung 2025. Denn ausgezeichnet wurden ehrenamtliche Projekte aus den Bereichen der Friedenssicherung, Friedensförderung und Präventionsarbeit – unter dem Motto „FRIEDEN FÖRDERN, FREIHEIT LEBEN, BRÜCKEN BAUEN – Ehrenamtliches Engagement für den Frieden“.
Gerade in diesem Bereich sei ehrenamtliches Engagement von großer Bedeutung für unsere Gesellschaft, wie Landtagspräsidentin Ilse Aigner in ihrer Rede betonte: „Frieden ist nicht nur in der Außenpolitik und in der Frage von ‚Krieg oder Frieden‘ zu finden. Neben der Weltpolitik bewegt uns die Frage nach dem innergesellschaftlichen Frieden: im Kleinen, in unserem Miteinander.“
Die Jury habe den diesjährigen Bürgerpreis unter das Motto Frieden und Freiheit gestellt, weil es entscheidend sei, sich als Gemeinschaft wieder an unsere eigene Stärke zu erinnern – nämlich an das, was uns zusammenhält. Gerade deshalb seien die prämierten Projekte von so großer Bedeutung, so die Präsidentin. „Frieden, Freiheit – das sind erst einmal abstrakte Begriffe. Beschreibungen eines Zustandes, den wir vielleicht zu lange als selbstverständlich genommen haben. Doch Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist das aktive Gestalten eines Miteinanders, in dem sich Menschen sicher, gesehen und gehört fühlen.“
Auch der Festredner der diesjährigen Preisverleihung, der ehemalige Chefredakteur des ZDF Dr. Peter Frey, beschäftigte sich in seiner Ansprache mit dem Motto des Preises – dem Frieden: „An viel zu vielen Stellen – weltweit, aber auch in Deutschland – ist der Frieden gefährdet. Und das Brücken bauen zwischen verschiedenen Lagern ist ausgesprochen schwer geworden“, so Frey. Seine Antwort darauf: „Frieden ist, dass wir unterschiedliche Antworten auf gesellschaftliche Fragen auch im Dissens auf die Straße bringen und in den Parlamenten ausdiskutieren können. Denn Frieden in einer Demokratie bedeutet Raum für gesellschaftliche Konflikte und Streitfragen!“
Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte
In diesem Jahr wurde der Bürgerpreis zum 25. Mal vergeben. Zu diesem Jubiläum wurde in einer Gesprächsrunde zum Thema „Bedeutung von Ehrenamt und 25 Jahre Bürgerpreis des Bayerischen Landtags“ auf die Geschichte des Preises zurückgeblickt. Der ehemalige Lantagskorrespondent Uli Bachmeier erinnerte als früheres Beiratsmitglied: „Wir haben uns über die Jahre dazu entschieden, den Bürgerkulturpreis in den Bürgerpreis umzubenennen. Denn es gibt unheimlich viele tolle Projekte aus den verschiedensten Bereichen, die es zu unterstützen gilt.“ Die Journalistin Caro Matzko fügte hinzu, dass es aber auch für diese großartigen Projekte sehr schwierig sei, sich Sichtbarkeit und Gehört zu verschaffen. Und dafür sei der Bürgerpreis des Bayerischen Landtag ein wichtiges Mittel.
Diese Erfahrung hatte auch Lotte Spielmann gemacht, die mit Zirkus Blamage 2014 den Bürgerpreis verliehen bekommen hatte. „Die Auszeichnung hat uns viele Türen geöffnet – sowohl finanziell als auch bei vielen Gemeinden, bei denen wir auftreten durften.“ Um dem Ehrenamt mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und es zu fördern, sei es laut Heike Hergenröther von der ARGE Würzburg und Preisträgerin des Bürgerpreises 2000 aber auch wichtig, sich gut zu vernetzen und gerade junge Menschen früh an das Ehrenamt heranzuführen. Denn „wenn man damit gute Erfahrungen in jungen Jahren gemacht hat, kann das später im Leben Widerhall finden.“
Jubiläumsverleihung: 25 Jahre Bürgerpreis
Im Jahr 2000 hatte der damalige Landtagspräsident Johann Böhm den „Bürgerkulturpreis“ ins Leben gerufen. Und auch noch ein Vierteljahrhundert später werden ehrenamtliche Projekte durch den Bayerischen Landtag gefördert: Präsidentin Ilse Aigner übergab die Urkunden – symbolisch für die Summen, die an die Projekte gehen, um die Arbeit der Ehrenamtlichen weiter zu unterstützen. Sie dankte ihnen für ihr großartiges Engagement, denn auch durch Menschen wie sie, sei Bayern ein starkes Land. „Sie bauen Brücken, wo andere die Trennlinien immer weiterziehen. Sie hören zu, wo andere nur noch schreien, und Sie kümmern sich, wo andere längst wegsehen. Durch Ihren Einsatz, Ihren Mut und Ihr Mitgefühl stützen Sie unser Gemeinwesen und tragen zur positiven Entwicklung von Staat und Gesellschaft bei." Und all das geschehe freiwillig und ehrenamitlich, hob die Landtagspräsidentin hervor: „Sie glauben nicht nur an das Gute, sie arbeiten auch dafür. Ich habe großen Respekt vor Ihrem Einsatz – denn in Ihrem Wirken liegt die wahre Stärke unseres Landes!“
Folgende Preisträgerinnen und Preisträger wurden 2025 mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet:
Platz 1 – mit 25.000 Euro Preisgeld:
- Die Meederer Friedensbrücke (Meeder, Oberfranken) Die Meederer Friedensbrücke ist ein Gemeinschaftsprojekt auf Initiative des Friedensmuseums Meeder. Diese symbolische „Brücke“ verbindet die gesellschaftlichen Pfeiler des Friedensmuseums mit Lernwerkstatt, der Kirchengemeinde Meeder inklusive Kindergarten, der Anna.B.-Eckstein-Schule und der politischen Gemeinde. Die Friedensbrücke soll den Gedanken des örtlichen Friedensfestes in der Gemeinde erhalten durch das jährlich stattfindende Friedensfest sowie den „Ravensburger Friedensteppich“, der seit 2022 wieder neu geknüpft wird als sichtbares Zeichen aller Aktionen vor Ort. Neben altersspezifischen friedenspädagogischen Projekten in Schule und Kindergarten sind auch Themenlesungen und Ausstellungen Teil des Konzeptes.
Wenn Sie das Video aktivieren, werden Inhalte von JW Player geladen und dadurch Ihre u.A. IP-Adresse an JW Player übertragen.
 
 Platz 2 – mit 15.000 Euro Preisgeld:
- Seniorpartner in School (Schulen in ganz Bayern, u.a. München, Nürnberg, Augsburg) Das ehrenamtliche Projekt „Seniorpartner in School“ unterstützt Grundschulkinder an 78 Schulen in Bayern bei der friedlichen Lösung von Konflikten durch Mediationen und Gespräche. Ziel ist ein friedliches Miteinander in Schule und Gesellschaft. Dafür werden Menschen der Generation 55+ zu ehrenamtlichen Schulmediatorinnen und -mediatoren ausgebildet. SiS leistet damit einen Beitrag zum wertschätzenden und friedfertigen Umgang der Lernenden untereinander und somit auch zur Entwicklung der Demokratiefertigkeit. Ziel ist der Aufbau eines neuen Standortes in Regensburg.
Wenn Sie das Video aktivieren, werden Inhalte von JW Player geladen und dadurch Ihre u.A. IP-Adresse an JW Player übertragen.
 
 Platz 3 – mit 10.000 Euro Preisgeld:
- Jüdische Kulturwoche „Le Chajim“ (Rothenburg o.d. Tauber, Mittelfranken) Das deutsch- Unter den Titel „Le Chajim!“- „Auf das Leben“ organisieren Ehrenamtliche in Rothenburg ob der Tauber jedes Jahr im Oktober eine jüdische Kulturwoche. Bei den Konzerten, Filmvorführungen, Theaterstücken, Lesungen oder einer Stadtführung geht es nicht allein um die Geschichte des jüdischen Lebens, sondern auch darum, jüdische Kultur in der Gegenwart zu erleben. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation ist das Projekt auch ein Beitrag im Engagement gegen Antisemitismus.
Wenn Sie das Video aktivieren, werden Inhalte von JW Player geladen und dadurch Ihre u.A. IP-Adresse an JW Player übertragen.
 
 Besondere Würdigung
Zum 25-jährigen Jubiläum des Bürgerpreises wurde diese dem Europäischen Jugendprojekt Oberpfalz e.V. (Freihung, Oberpfalz) für dessen andauernden Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Erinnerungskultur zuerkannt. Das Projekt erhielt bereits im Jahr 2010 den damaligen Bürgerkulturpreis des Bayerischen Landtags.
Wenn Sie das Video aktivieren, werden Inhalte von JW Player geladen und dadurch Ihre u.A. IP-Adresse an JW Player übertragen.
 
 Der Bürgerpreis des Bayerischen Landtags
Seit 25 Jahren zeichnet der Bayerische Landtag mit seinem Bürgerpreis jährlich vorbildliches bürgerschaftliches Engagement in Bayern aus. Der Beirat – bestehend aus je einem Vertreter beziehungsweise einer Vertreterin der Fraktionen im Bayerischen Landtag, des Bayerischen Gemeindetags und des Bayerischen Städtetags sowie des Vereins Bayerische Landtagspresse und geleitet von Landtagspräsidentin Ilse Aigner – wählt unter den Einsendungen die Preisträger aus.
Der Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2025 ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Unter den 113 Bewerbungen wählten die Mitglieder des Beirats die Preisträgerinnen und Preisträger für den Bürgerpreis aus. Das Preisgeld ist zweckgebunden und für die Förderung des prämierten Projekts oder dessen Fortentwicklung einzusetzen.
/ LC & CK
Randspalte
weitere Informationen
Ansprechpartner
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
buergerpreis-bayern(at)bayern.landtag.de
oder an
Frau Petra Thielen, Bayerischer Landtag | Landtagsamt Maximilianeum, 81627 München, Tel. 089/4126-2685
 
  
  
  
  
  
  
  
  
 