Anhörung der Kommission zur parlamentarischen Begleitung der Energiewende in Bayern am 24.1.13

Freitag, 18. Januar 2013

Anhörung der Kommission zur parlamentarischen
Begleitung der Energiewende in Bayern

zum Thema „Mobilität“

am Donnerstag, 24. Januar 2013,
um 13.30 bis 17 Uhr im Saal 1

Journalistinnen und Journalisten sind zu dieser Anhörung herzlich eingeladen.

Fragenkatalog

1. Analyse
1. Wie hat sich der Energieverbrauch im Verkehrsbereich in Bayern in den letzten 20 Jahren entwickelt?
2. Wie hat sich der CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich in Bayern in den letzten 20 Jahren entwickelt?
3. Wie haben sich Energieverbrauch und CO2-Emissionen in den verschiedenen Verkehrsbereichen (PKW, LKW, Schienenverkehr, Flugverkehr, Schifffahrt) in den letzten 20 Jahren entwickelt?
4. Wie hat sich der Pro-Kopf-Energieverbrauch in Bayern in den letzten 20 Jahren entwickelt?
5. Wie hat sich der Pro-km-Energieverbrauch in Bayern in den letzten 20 Jahren entwickelt?
6. Welche Konzepte verfolgte die Staatsregierung in den letzten 20 Jahren zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehrsbereich in den letzten 20 Jahren und wie erfolgreich waren sie?
7. Welche aktuellen Konzepte verfolgt die Staatsregierung zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehrsbereich und mit welchen Emissionsreduzierungen in welchem Verkehrsbereich ist dabei zu rechnen?
8. Welchen Beitrag kann die E-Mobilität im Bereich des PKW- und LKW-Verkehrs realistisch bis zum Jahr 2020 erreichen?
9. Welchen Anteil haben Elektrofahrzeuge derzeit innerhalb des deutschen Fahrzeugmarkts?
10. a) Wird nach heutigem Stand das von der Bundesregierung verkündete Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen auf Deutschlands Straßen bis zum Jahr 2020 erreicht werden und wenn nicht, was sind die Ursachen dafür?
b) Welche konkreten Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene wären erforderlich, um das Ziel zu erreichen?

2. Elektromotor versus Verbrennungsmotor
1. Wie hoch ist im PKW-Bereich der Wirkungsgrad eines typischen Ottomotors im Vergleich zu dem eines Elektromotors?
2. Wie hoch ist der Gesamtwirkungsgrad der vollständigen Energiekette bei batterie-elektrischem Antrieb (Stromerzeugung, Stromnetz, Elektromotor) beim derzeitigen deutschen Strommix und bei einer 100% regenerativen Stro-merzeugung?
3. Wie hoch ist der Gesamtwirkungsgrad der vollständigen Energiekette bei Wasserstoff-Brennstoffzellen-elektrischem Antrieb (Stromerzeugung, Stromnetz, zentrale Elektrolyse, H2-Pipeline, Kompression vor Ort, Brenn-stoffzelle) beim derzeitigen deutschen Strommix und bei einer 100% regenerativen Stromerzeugung?
4. Wie hoch ist der Gesamtwirkungsgrad der vollständigen Energiekette bei einem mit aus Biogas erzeugten Methan betriebenen Verbrennungsmotor (Sammlung, Fermentation, Biogas-Pipeline, Kompression vor Ort, Ottomotor)?
5. Wie hoch ist der Gesamtwirkungsgrad der vollständigen Energiekette bei einem mit aus Strom erzeugten Methan betriebenen Verbrennungsmotor (Stromerzeugung, Stromnetz, zentrale Elektrolyse, Methanisierung, Methan-Pipeline, Kompression vor Ort, Ottomotor) beim derzeitigen deutschen Strommix und bei einer 100% regenerativen Stromerzeugung?
6. Inwieweit unterscheiden sich Fahrzeuge mit Elektromotoren von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Hinblick auf deren Betriebs- und Wartungskosten?
7. Wie bewerten Sie grundsätzlich die langfristigen Chancen auf dem Automobilmarkt von Fahrzeugen mit
a) batterie-elektrischem Antrieb?
b) Wasserstoff-Brennstoffzellen-elektrischem Antrieb?
c) Methan betriebenem Verbrennungsmotor?

3. Elektromobilität
1. Sehen Sie zukünftig bei einem verstärkten Einsatz von Elektromobilität Probleme bei der Ladeinfrastruktur und Netz(integration) für Elektromobilität? Müssen aus Ihrer Sicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür geändert werden? Sind generell die Anreize für Elektromobilität ausreichend? Welche zusätzlichen Regelungen sehen Sie in diesem Bereich ggf. als erforderlich an?
2. Für wie viel Prozent der Autofahrten in Deutschland wären die Reichweiten der bereits heute erhältlichen Elektroautos ausreichend?
3. Welche Fortschritte bei der Erhöhung der Reichweite von batteriebetriebenen Elektroautos sind künftig denkbar?
4. Welche Chancen räumen Sie in Deutschland alternativen Aufladekonzepten wie z.B. dem vom Unternehmen Better Place verfolgten Ansatz von Tauschstationen für Batterien oder dem Austausch der Batterieflüssigkeit (bei Redox-Flow-Zellen) ein?
5. Wie hoch wäre der zusätzliche Strombedarf bei einer vollständigen Umstellung der deutschen PKW-Flotte auf Elektromobilität?
6. Wie sind die Kriterien für den Zulassungsprozess neuer E-Fahrzeuge (Homologation)?

7. DEKRA und TÜV führen für die BAST (Bundesanstalt für Straßenwesen) an ca. 7.000 E-Fahrzeuge Sicherheitstests durch.

a) Liegen die Ergebnisse vor und wenn ja, welche Probleme wurden aufgezeigt und mit welchen Maßnahmen können diese Probleme behoben werden?
b) Beziehen sich die Sicherheitstest nur auf Batterien oder auch auf Brennstoffzellen?
c) Welche Erkenntnisse werden für die Aufgaben der Rettungsdienste (Feuerwehr, Abschleppdienst) abgeleitet (z.B. Entladen Batterien vor Ort nach Unfall)?
d) Welchen Prüfkriterien für die regelmäßigen TÜV-Untersuchungen unterliegen E-Mobile und wie sieht die Prüfung in Zukunft aus, bzw. liegen Erkenntnisse für Änderungen vor?

8. Welchen Prüfungskriterien unterliegen Ladesäulen?
9. Welche Konzepte gibt es hinsichtlich der Nutzung der Speicherkapazitäten bei E-Mobilen in Verbindung mit dem Ausbau grundsätzlich benötigter Stromspeicherkapazitäten und welche Mengen an E-Mobilen liegen diesen Bewertungen/Berechnungen zugrunde?
10. Wie beurteilen Sie die bisherigen Bemühungen der Bundesregierung und der Staatsregierung, die Elektromobilität voran zu bringen?
11. Muss mit einem Mehrbedarf an Stromerzeugung für Elektromobilität gerechnet werden? Wie hoch wird dieser in 10 Jahren sein?

12. Wie sehen Sie die derzeitigen Entwicklungsperspektiven der Elektromobilität in Deutschland und gibt es besondere Herausforderungen für bestimmte Fahrzeugklassen (z.B. Nutzfahrzeuge)? Welche Marktsegmente eignen sich besonders für welche Art der Elektromobilität (BEV, PHEV, REX etc.)?

13. Welche Potenziale bzw. Risiken sehen Sie in der Elektromobilität für die bayerische Wirtschaft? Wird bzw. kann die bayerische Industrie davon profitieren?

14. In welchen Bereichen sollte der Staat (EU, Bund, Land) welche ordnungspolitische Rahmenbedingungen set-zen, um die Elektromobilität voranzubringen?

4. Antriebstechnologien und Kraftstoffe
1. Inwieweit unterscheiden sich Elektromobilität und Biotreibstoffansätze hinsichtlich des Flächenverbrauchs, der nötig ist, um ein Fahrzeug mit Energie zu versorgen?
2. Reicht das technische Potenzial von aus Biomasse gewonnenem Biogas in Deutschland aus, um den Kraftstoffverbrauch im deutschen Straßenverkehr zu decken?
3. Welche Zukunftschancen wird Erdgasantrieb und Brennstoffzelle eingeräumt?

4. Welchen Antrieb sollte man heute bei Neuanschaffung in Bezug auf den Einsatz (privat und gewerblich genutzte Kraftfahrzeuge, Lkw, ÖPNV) wählen (Benzin, Diesel, Gas, Hybridantrieb)?

5. Wie beurteilen Sie das Engagement der bayerischen Automobilindustrie
a) bei der Entwicklung neuer Antriebe,
b) beim Einsatz alternativer Kraftstoffe,
c) bei den Bemühungen, die spezifischen CO2-Emissionen zu senken?
6. a) Welchen Beitrag können kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe für die CO2-Reduktion im PKW-Bereich leisten, wenn man nicht nur die direkten CO2-Emissionen betrachtet, sondern auch den Energieaufwand bei der Her-stellung des Fahrzeugs berücksichtigt?
b) Wie beurteilen Sie den Energieverbrauch bei der Herstellung und Nutzung von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen im Vergleich zu Aluminiumkomponenten im Fahrzeugbau?
7. Welche alternativen Antriebe und Kraftstoffe auf Basis erneuerbarer Energien haben im Hinblick auf
a) ökologische Verträglichkeit
b) ausreichende Verfügbarkeit
c) Wirtschaftlichkeit
das größte Potenzial, um in den nächsten Jahrzehnten zum Klimaschutz im Verkehrsbereich beizutragen?
8. Welche alternativen Antriebstechnologien haben Ihrer Meinung nach Zukunftschancen?

5. Verkehrskonzepte und Klimaschutz
1. CO2-Emissionen im Spannungsfeld von Mobilität und Umwelt: Wie beurteilen Sie die Rahmenbedingungen und Regulierung für den Automobilbereich bzw. Straßenverkehr zur C02-Emissionen-Einsparung? Werden aus Ihrer Sicht die richtigen Anreize zur C02-Emissionen-Einsparung gesetzt? Sind aus Ihrer Sicht weitere Regelungen erforderlich oder sollten bestehende Regelungen abgeschafft werden?
2. Halten Sie die EU-Verordnung zur Festsetzung von Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen für ambitioniert genug, um einen nennenswerten Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen in diesem Bereich zu leisten?
3. Stadtentwicklung und -planung für die Mobilität der Zukunft; Infrastruktur: Können neue Mobilitätskonzepte die sich verschärfenden Verkehrsprobleme und Umweltprobleme verringern, wenn z. B. Elektromobilität als ganzheitli-ches, nachhaltiges sowie zukunftsfähiges Mobilitätskonzept für unterschiedliche Nutzergruppen und Verkehrssituationen eingesetzt wird? Inwieweit können in diesem Zusammenhang auch intelligente (Verkehrs)systeme (z. B. Stau vermeiden) hilfreich sein? Müssen in diesem Bereich aus Ihrer Sicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert werden?
4. Intermodale Verkehrskonzepte
a)Welche Erfahrungen für den Alltagsbetrieb konnten bisher gewonnen werden?
b)Welche politischen Anforderungen werden aus den Erkenntnissen abgeleitet?
c)Was sind die nächsten Schritte?

5. Multimodale Verkehrskonzepte
a) Gibt es zu „Multimodale Mobilität“ erfolgversprechende Ansätze oder Modellprojekte im Personenverkehr für Städte und Ballungszentren sowie auch für den dünn besiedelten, ländlichen Raum, und wie werden diese Ansätze bewertet?
b) Welche politischen Anforderungen werden aus den Erkenntnissen abgeleitet?

6. Um die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel gerade im ländlichen Raum attraktiver zu machen, wird häufig die Verbesserung des Angebots vor Ort diskutiert. Vor allem werden dabei die regelmäßige Taktung von Busverkehren und die Abstimmung mit den Schienenfahrplänen ins Spiel gebracht. Wie werden die Umsetzbarkeit und die Kosten einer solchen, dichteren Taktung eingeschätzt und wo liegen neben der Finanzierbarkeit die größten Hindernisse für eine Realisierung?
7. Welche Beispiele einer Politik der Verkehrsvermeidung der Bayerischen Staatsregierung sind vorbildlich?
8. Welche Rahmenbedingungen müssten geändert werden, damit Verkehrsvermeidung einen größeren Beitrag zur Energieverbrauchs- bzw. CO2-Reduzierung in Bayern liefern kann?
9. Welche Ansätze zur Verkehrsvermeidung enthält das LEP?
10. Welche Maßnahmen der Staatsregierung haben in den letzten 10 Jahren wesentlich zur Ausweitung des ÖPNV beigetragen und welchen Beitrag zur CO2-Reduktion haben diese Maßnahmen geleistet?
11. Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, damit der Ausbau des ÖPNV einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leistet?
12. Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, damit eine Erhöhung des Fußgänger– und Radverkehrsanteils wirksam zum Klimaschutz beiträgt?
13. Welche Maßnahmen zur Effizienzsteigerungen im Schienenpersonenverkehr leisten einen Beitrag zum Klima-schutz?
14. Wie kann die Auslastung von Pkw gesteigert werden?
15. Welchen Beitrag kann CarSharing zum Klimaschutz leisten?

6. Flugverkehr
1.Welchem alternativen Antriebskonzept im Luftverkehr räumen Sie langfristig die größten Chancen ein?
2.Welche konkreten Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene wären hilfreich, um die Entwicklung für ein geeignetes alternatives Antriebskonzept im Luftverkehr voranzubringen?
3.Wie wird sich der Flugverkehr in den nächsten Jahrzehnten in Bayern voraussichtlich entwickeln?
4.Welcher Beitrag zur CO2-Reduktion ist bei der Beibehaltung der derzeitigen Politik zu erwarten?
5.Welche Maßnahmen sollte die Staatsregierung ergreifen, damit auch im Bereich des Flugverkehrs eine CO2-Reduktion um 80 % bis 2050 erreicht werden kann?
6.Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Förderung von Regionalflughäfen und die Planungen einer dritten Startbahn am Münchner Großflughafen Franz-Josef Strauß?
7.Welches Potenzial zur Verlagerung von Kurzstrecken im Luftverkehr auf die Bahn sieht die Staatsregierung?

7. Güterverkehr
1. Mit welchen konkret umsetzbaren Maßnahmen kann eine deutliche Verlagerung von Güterströmen von der Straße auf die Schiene erreicht werden?
2. Welche Maßnahmen leisten beim Güterverkehr einen Beitrag zum Klimaschutz?

Expertenverzeichnis

Dr. Thomas Becker, BMW AG München
Dr. Ulrich Buenger, Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH, München-Ottobrunn

Dr. Weert Canzler, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Dr. Götz von Esebeck, MAN Truck and Bus GmbH, München

Stefan Kasserra, München
Prof. Dr. Werner Klaffke, Geschäftsführer Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg

Dr. Wolfgang Schade, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung Karlsruhe
Prof. Dr. Gernot Spiegelberg, Siemens AG München

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