Kinderhilfswerk Plan stellt im Landtag Bericht zur Situation von Mädchen vor

Freitag, 10. Oktober 2014

Am 11. Oktober ist Welt-Mädchentag. Anlässlich des Aktionstages der Vereinten Nationen setzten am Vortag das Kinderhilfswerk Plan International und der Bayerische Landtag unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm politisch ein Zeichen: Gemeinsam präsentierten sie den „Because I am a Girl“-Bericht 2014 im Maximilianeum. Der Report zeigt auf, welche sichtbaren und unsichtbaren Machtstrukturen Mädchen in Entwicklungsländern davon abhalten, ihre Rechte wahrzunehmen. Zeitgleich zur Präsentation des Reports „Because I am a Girl“ im Bayerischen Landtag diskutierte auch der Deutsche Bundestag über die Situation von Mädchen weltweit.

„Wir würdigen die langjährige Arbeit von Plan International für die Rechte von Kindern und speziell für die Rechte von Mädchen. Der Bayerische Landtag zollt der Kinderhilfsorganisation großen Respekt dafür, dass sie mit dem Welt-Mädchentag einen Aktionstag für die Belange von Mädchen und jungen Frauen initiiert hat“, betonte Landtagspräsidentin und Schirmherrin Barbara Stamm.

Der im bayerischen Parlament vorgestellte Bericht beleuchtet die weltweite Diskriminierung von Mädchen. So schicken Familien, in denen das Geld knapp ist, eher die Söhne als die Töchter zur Schule. Eine Folge ist, dass in den ärmsten Ländern nur die Hälfte aller Mädchen die Grundschule abschließt. Mädchen erhalten insbesondere in Entwicklungsländern im Krankheitsfall seltener eine medizinische Versorgung als ihre Brüder. Sie erleben zudem häufiger sexualisierte Gewalt oder werden Opfer von Ausbeutung oder Menschenhandel. „Gegen solche Missstände müssen wir jeden Tag aufs Neue ankämpfen und das Bewusstsein der Menschen schärfen“, appellierte Barbara Stamm.

Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai gibt wichtiges politisches Signal

Christa Stewens, Staatsministerin a. D. und Kuratorin Plan International Deutschland, verwies auf den an diesem Tag verliehenen Friedensnobelpreis 2014 an die pakistanische Schülerin Malala Yousafzai und wertete dies für die Kampagne von „Because I am a Girl“ als wichtiges politisches Signal. „Wir brauchen politische Unterstützung“, unterstrich auch Maike Röttger, Geschäftsführerin Plan International Deutschland e.V. Sie forderte, dass in allen Zielen der 2015 neu festgelegten UN-Entwicklungsagenda die Rechte von Mädchen und jungen Frauen einfließen müssten.

Verena Roskos hob die Bedeutung von Bildung hervor. Nicht umsonst, so die Chefredakteurin der Zeitschrift „Mädchen“, gäbe es das Sprichwort „Wissen ist Macht!“ Mädchen bräuchten einen gleichberechtigten Zugang zur Aus- und Weiterbildung, damit sie Chancen auf eine menschenwürdige Arbeit haben. Gebildete Mädchen würden die Welt verändern“, zeigte sie sich überzeugt.

Bei der Veranstaltung im Maximilianeum machten sich auch die Schauspielerinnen Jule Ronstedt sowie – via Video-Botschaft – Senta Berger für die Bedürfnisse und Rechte von Mädchen und jungen Frauen stark. Musikalisch umrahmt wurde die Präsentation von jungen Musikerinnen des Cello/Bass-Ensembles des Maria-Ward-Gymnasiums Nymphenburg.

Zum Welt-Mädchentag wird auf Initiative von Plan und seinen ehrenamtlichen Aktionsgruppen das Karlstor am Münchner Stachus rosafarbig angestrahlt. Symbolisch werden an dem Aktionstag in 19 Ländern weitere 38 Gebäude in Pink erstrahlen. /kh

Weitere Informationen unter Plan International Deutschland e.V.

 

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