Ursula Männle mit Ellen-Ammann-Preis des KDFB ausgezeichnet

02.07.2015

Die langjährige Landtagsabgeordnete Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, hat den Ellen-Ammann-Preis des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) erhalten. Die Schirmherrin des Preises, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, und die KDFB-Landesvorsitzende, Elfriede Schießleder, überreichten den Preis beim Festakt im Bayerischen Landtag, auch an die weiteren Preisträgerinnen Barbara Solf-Leipold aus Geisenhausen, Teresa Göppel aus München, Eva Mittermeier aus Ergoldsbach und Ulrike Endres-Hoppe aus München. „Mit dem Preis will der KDFB charismatische Frauen auszeichnen, deren Initiativen wie Triebfedern in der Gesellschaft wirken“, so Schießleder.

Die Gewinnerinnen stehen in der Tradition von Ellen Ammann. Sie gründete 1911 den KDFB-Landesverband und war von 1919 bis 1932 Landtagsabgeordnete. Die Präsidentin des bayerischen Landtags, Barbara Stamm, erklärte: „Wer Grenzen überschreitet wie die Preisträgerinnen des Ellen-Ammann-Preises, braucht auch immer eine große Portion Mut und Leidensfähigkeit.“ Den Preis erhalten Frauen, die in Beruf, Politik oder Ehrenamt neue Wege gehen, kreative Lösungen suchen und gegen Widerstände kämpfen, um ihre Ziele zu erreichen. Das ebenfalls von Ellen Ammann gegründete Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae unterstützt den Preis finanziell. Der Frauenbund zeichnet mit dem Preis keine Organisationen aus, sondern will außergewöhnliche Frauen ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Wichtig ist das auch für Michael Höhenberger, den Amtschef des Sozialministeriums, denn: „Erfolgreiche Frauen sind Vorbilder für andere.“

Hauptpreisträgerin Ursula Männle aus Tutzing richtet ihren Blick nicht auf ein einzelnes Hilfsprojekt, sondern auf die großen Zusammenhänge. Ihr Engagement gegen Frauenhandel und Prostitutionstourismus begann zu einer Zeit, als das noch Tabuthemen waren. Männle förderte Gesetzesinitiativen, sorgte für Aufklärung in Herkunftsländern und die Zusammenarbeit von Frauen aus verschiedenen Ländern und Gruppen. „Der Missbrauch, die Abhängigkeit der Frauen, das Ausgeliefertsein motivierte mich, vor allem, da die Öffentlichkeit davor die Augen verschloss“, so Ursula Männle. Sie erhielt neben dem Preisgeld ein Schmuckstück: die Ellen-Ammann-Kamee.

Preisträgerin Barbara Solf-Leipold war frisch nach Geisenhausen gezogen, als die Gemeinde sich gegen den Zuzug von Flüchtlingen wehrte und eine Neonazigruppe Ängste bei der Bevölkerung schürte. Gegen alle Widerstände stellte die Sozialwissenschaftlerin den Verein „Buntes Miteinander Geisenhausen“ auf die Beine. Ihrem Einsatz ist zu verdanken, dass die Gemeinschaftsunterkunft inzwischen gut 150 Menschen aus den verschiedensten Krisenregionen verlässlichen Schutz garantiert. Solf-Leipold findet: „Die Probleme der Welt gehen auch Geisenhausen an. Das ist unser aller Thema.“

Teresa Göppel aus München hat gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten aus tiefer christlicher Verantwortung heraus eine Modewerkstatt im indischen Mumbai gegründet. Dort erhalten ehemalige Zwangsprostituierte eine Ausbildung zur Schneiderin. So können die jungen Frauen im normalen Leben Fuß fassen und einen fairen Lohn verdienen. Die Mode des Labels „Glimpse Clothing“ wird im Internet und in 16 Läden in Europa vertrieben.

Eva Mittermeier aus Ergoldsbach, selbst Mutter von drei gesunden Kindern, hat im engsten Freundeskreis die Sorgen der Eltern um ein behindertes Kind erlebt. Sie initiierte die „Kontaktgruppe Sorgenkinder“ und holt damit Eltern und Kinder aus ihrer Isolation. So wird ein unverkrampftes Verhältnis zwischen Menschen mit und ohne Behinderung erreicht.

Das Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben pflegt viele Kontakte zu anderen Schulen am Ort und zu christlichen und muslimischen Gemeinden. Die Lehrerin Ulrike Endres-Hoppe sprengte mit dem Schulprojekt „Offenes Haus“ oft die Grenzen der Schulbürokratie und gewann mit Aktionen die Unterstützung des örtlichen Imams. Jugendliche und Erwachsene erleben so ein offenes Mit- und Füreinander.

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