Landtag vor Ort: Präsidium besucht Schwaben

Freitag, 13. November 2015
Von Anton Preis

Das Präsidium des Bayerischen Landtags hat am Freitag auf der zweiten Regionalreise dieser Wahlperiode den Regierungsbezirk Schwaben besucht. Landtagspräsidentin Barbara Stamm hebt die Tradition der Regionalbesuche des Präsidiums hervor und bezeichnete sie als guten Brauch, der auch in dieser Wahlperiode fortgesetzt werde. „Wir wollen uns in allen Regionen Bayerns ein Bild vor Ort machen und schauen, wo bei den Menschen der Schuh drückt. Wir wollen uns umschauen, danke sagen und Aufgaben mit nach München nehmen“, erklärt die Landtagspräsidentin.

Schulstandort Buchloe

Zunächst stand das Thema Bildung im Mittelpunkt. Die Präsidiumsmitglieder besuchten den Schulstandort Buchloe, der seit 2013 auch ein Gymnasium beinhaltet. Zudem eine Mittelschule, eine Realschule und zwei Grundschulen. Technisch auf dem neuesten Stand ist ein moderner Unterricht das Ziel. Besonderes Augenmerk am Schulstandort Buchloe liegt auf der internationalen Ausrichtung, dem Austausch mit Schulen aus ganz Europa und der Eingliederung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Landtagspräsidentin Barbara Stamm betonte das Miteinander zwischen Schulen und Familien in ihrer Ansprache. 

BRK-Kreisverband Unterallgäu

Der nächste Programmpunkt führte nach Mindelheim in den dortigen Sitz des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes. Das BRK ist derzeit stark engagiert im Bereich der Erstaufnahme und Betreuung von Flüchtlingen. Der Kreisverband ist abgesehen davon insbesondere in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit und -Betreuung  sehr aktiv. Der Schuh drückt den BRK bezüglich der Novelle des Rettungsdienstgesetzes. Hier wären größere Übergangsfristen für die Ausbildung der Rettungsassistenten zu Rettungssanitätern wichtig. Auch die strengen Regeln im Mindestlohnbereich für die ehrenamtlich Engagierten mache dem BRK zu schaffen, so der BRK-Kreisvorsitzende und OB von Memmingen Dr. Ivo Holzinger.

Arbeitsessen in Ottobeuren

Die wirtschaftliche Lage und der erfolgreiche Tourismus im Allgäu standen im Mittelpunkt der Gespräche im Rahmen eines Arbeitsessens in Ottobeuren. Regierungspräsident Karl-Michael Scheufele, der die Landtagsdelegation den ganzen Tag über begleitete, ging auf die positive wirtschaftliche Entwicklung im Regierungsbezirk Schwaben ein. Dem schloss sich auch  Landrat Hans-Joachim Weirather für den Landkreis Unterallgäu an und berichtete vom durchaus akuten Fachkräftebedarf. Memmingens Stimmkreisabgeordneter und Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben unterstrich die Bedeutung des Tourismus für die Region und forderte ein klares Bekenntnis auch von Seiten des Bundes zu diesem bedeutenden ökonomischen Faktor.

Firma MULTIVAC

Die Firma MULTIVAC mit Hauptsitz in Wolfertschwenden im Unterallgäu bietet Verpackungslösungen für Lebensmittel, medizinische Sterilprodukte sowie Industrie- und Konsumgüter an. Sie beschäftigt derzeit in mehr als 140 Ländern über 3.800 Mitarbeiter. Am Stammsitz in Wolfertschwenden sind Forschung und Entwicklung, die Fertigung von Maschinen und Teilen, der Support für Marketing, Vertrieb und Service weltweit sowie der Vertrieb und Service für den deutschen Markt angesiedelt. Neben einer umfangreichen Werksführung und Vorführungen der neuesten Verpackungsmaschinen erfuhren die Abgeordneten, dass eine mögliche substanzbelastende Erbschaftsteuerreform MULTIVAC sehr teuer zu stehen kommen werde. Zugleich stellte die Unternehmensführung die Möglichkeiten vor, wie Asylbewerber in 20 Praktikumsplätzen erste Eindrücke und Hilfestellungen für die Berufswahl bekommen.

Mehr Generationen Haus Kempten

Das Mehrgenerationenhaus der Stadt Kempten ist Teil des Projekts „Soziale Stadt“ im Stadtteil Sankt Mang. Als eines von 500 Mehrgenerationenhäusern in Deutschland wurde es seit 2008 auch vom Bundesfamilienministerium / dem Europäischen Sozialfonds gefördert; den Großteil der Finanzierung übernimmt die Stadt Kempten. Es dient als Begegnungsstätte für Jung und Alt. Es werden zahlreiche Aktivitäten und Projekte für interessierte Bürgerinnen und Bürger jeden Alters angeboten; außerdem findet eine enge Kooperation zwischen der Grundschule und dem Mehrgenerationenhaus statt. Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle stellte zusammen mit Mareike Helm, Leiterin des Quartiersmanagement und Gerda Renner-Hesse als Leiterin des Mehrgenerationenhauses das Konzept vor. „Wenn es die Mehrgenerationenhäuser nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, lobte die Landtagspräsidentin.

Abendempfang im MODEON in Marktoberdorf

Am Abend lud das Landtagspräsidium ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger, Kommunalpolitiker und Vertreter von Verbänden, Religionsgemeinschaften und Institutionen zum Gedankenaustausch bei einem Empfang ein in Marktoberdorf ein. In ihrer Rede ging die Landtagspräsidentin auf die Flüchtlingssituation ein und hob das Ehrenamt hervor, ohne das die derzeitige Situation nicht mehr bewältigt werden könne. 


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