Festabend zum 90. Geburtstag von Abba Naor

Donnerstag, 22.03.2018

Der Bayerische Landtag hat mit einem Festabend Abba Naor zum 90. Geburtstag gratuliert und für sein Wirken als Zeitzeuge des Holocaust und unermüdlicher Mahner gedankt. Naor wurde als Dreizehnjähriger in das Ghetto Kaunas deportiert und war in den Konzentrationslagern Stutthof und Außenlagern von Dachau inhaftiert. Nach seiner Befreiung lebte Abba Naor in Israel, diente in Armee und Geheimdienst. Heute lebt er auch in München und besucht mehrere hundert Schulklassen pro Jahr, um als Zeitzeuge die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten.

Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, würdigte das Wirken Naors: „Lieber Abba, du hast unsere Wertschätzung für Deine Arbeit – Tag für Tag. Tausend Dank, was du für unsere Schulen in der Erinnerungskultur leistest.“ Auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm ging auf die unermüdliche Erinnerungsarbeit Naors ein: „Sie stellen sich in Schulen, in Einrichtungen der Bundeswehr und vor Studenten den Fragen der jungen Leute und schildern Ihre Erlebnisse mit beeindruckender Offenheit. Am Ende einer solchen Veranstaltung haben Sie einmal gesagt  ‚Ihr habt meine Geschichte gehört. Von nun an seid ihr die Zeugen.‘ Ihr Zeugnis ist unser Auftrag für die Zukunft.“

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayer, hielt die Festrede auf den Jubilar und mahnte anlässlich der aktuellen politischen Entwicklungen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten: „Wir müssen uns immer vor Augen führen, wie zerbrechlich Demokratie und Freiheit ist.“ Zugleich dankte auch sie Abba Naor für seinen Einsatz und für die gemeinsame Wegstrecke des Lebens, die sie beide zurücklegen konnten.“ Nach Dankesworten seiner Enkelin kam der Jubilar nun selbst zu Wort: „Ich sehe die Schüler in den Schulen als meine Kinder und sie werden alle Freunde Israels sein.“ Er rief dazu auf, nicht auf „falsche Propheten“ zu hören und endete in Jiddisch: „S‘Lebn is a feine Sach“./ap

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