Unterstützung der politischen Bildungsarbeit in Südafrika – „eine Investition in die Demokratie“

Arbeitsbesuch des Präsidiums in Kapstadt

4. November 2022

MÜNCHEN/KAPSTADT.    Der Bayerische Landtag unterstützt in Südafrika mehrere Demokratie-Förderprojekte wie die HOPE-Stiftung, die sich hauptsächlich an junge Frauen wendet. Auf seinem Arbeitsbesuch in Kapstadt sprach das Präsidium mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern über deren Erfahrungen.  Zudem stand neben einem Termin in der Universität Western Cape zum Thema "Energie aus Wasserstoff" und einem Besuch der Desmond & Leah Tutu Legacy Foundation unter anderem ein Treffen mit dem Premier der Westkap-Provinz auf dem Programm – da Bayern dabei helfen möchte, dort ein stabiles Ausbildungssystem aufzubauen.

 

Austausch mit Premier der Westkap-Provinz

Einen Tag nach der Unterzeichnung der Partnerschaft mit dem Westkap-Parlament traf das Präsidium des Bayerischen Landtags Alan Winde, Premier der Westkap-Provinz, im Bayerischen Haus. Die engen Bande zwischen Bayern und dem Westkap wurden weiter verstärkt. „Eine Partnerschaft zwischen den Parlamenten und eine Partnerschaft zwischen den Regierungen wird zur Partnerschaft für die Menschen in Bayern und am Westkap Südafrikas“, so Alan Winde.

Es gab eine angeregte Gesprächsrunde, vor allem über die berufliche Ausbildung, die in Südafrika noch in den Kinderschuhen steckt – dort aber ausgebaut werden soll. Bayern will dabei helfen, ein solches Ausbildungssystem aufzubauen.

 

Anschließend ging es weiter zur Universität Western Cape: Denn neben der Förderung des Bildungssystems ist in Südafrika auch Energie aus Wasserstoff ein großes Thema. Das Land verfügt weltweit über die größten Platin-Vorkommen. Das Edelmetall wird für den Bau von Katalysatoren benötigt, um aus Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie grünen Wasserstoff herzustellen. Professor Sivakumar Pasupathi informierte das Präsidium über den Stand der bereits 15-jährigen Forschung an seinem Institut „HySA-Systems“ (Hydrogen South Africa Systems). Südafrika gilt als führend bei der Entwicklung und Nutzung von sogenannter „Stacks“ (Wasserstoff-Zellen).

 

Besuch der Desmond & Leah Tutu Legacy Foundation

Auch eine Führung durch die Ausstellung "Truth to Power: Desmond Tutu & The Churches" von Phumi Nhlapo, Hauptgeschäftsführerin der Desmond & Leath Tutu-Foundation, stand für das Präsidium auf dem Programm. Neben Nelson Mandela war Bischof Desmond Tutu einer der führenden Köpfe im Apartheid-Befreiungskampf schwarzer Menschen in Südafrika – ihm ist die Ausstellung gewidmet. Der anglikanische Bischof, der auch Friedensnobelpreisträger war, kämpfte gegen die Apartheid, als Nelson Mandela und andere führende Köpfe der Freiheitsbewegung im Gefängnis auf Robben Island saßen. Als Mandela schließlich frei kam, verband beide Männern eine enge Freundschaft. Tutu leitete die Wahrheits-Kommission, welche die Apartheid in Südafrika aufarbeiten und den Opfern Gerechtigkeit verschaffen sollte.

 

 

HOPE Cape Town Stiftung: Hilfe zur Selbsthilfe

Einen Tag zuvor reiste das Landtagspräsidium in die Township "Delft" (etwa 250.000 Einwohner) zur HOPE-Stiftung des Pfarrers Stefan Hippler. Denn während die Townships um Kapstadt jährlich um mindestens 100.000 Menschen wachsen und die katastrophalen Lebensverhältnisse dort zu extrem hoher Kriminalität führt, gilt HOPE als eine Insel der Hoffnung: Die gemeinnützige Organisation leistet medizinische Hilfe, verbessert die Lebensqualität von Kindern und Familien, leistet aber auch Hilfe zur Selbsthilfe in den Communities der Townships.

Seit zwei Jahren unterstützt der Bayerische Landtag in Kapstadt Demokratie-Förderprojekte der HOPE-Stiftung von Pfarrer Stefan Hippler, Vorsitzender der gemeinnützigen Organisation. In der Township Delft spricht das Präsidium mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern über deren Erfahrungen.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Ein wichtiges, ein sinnvolles Projekt. Wenn wir politische Bildungsarbeit in Südafrika unterstützen können, dann ist das eine Investition in die noch junge Demokratie dieses Landes. In den Strukturen der Township-Communities spielen vor allem junge Frauen eine wichtige Rolle, wenn sie lernen, Verantwortung für sich, ihre Familie, ihre Gemeinschaft zu übernehmen.“

 

Der Campus „Nex“ der HOPE-Stiftung liegt ein paar Kilometer weiter. Dort trifft das Präsidium im „Bayerischen Haus“ auf Teilnehmer der vom Landtag unterstützten Projekte.

 

/ EM / LC

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