Debatte zum Thema Windkraftausbau in Bayern
Aktuelle Stunde auf Vorschlag der AfD-Fraktion
16. Oktober 2025
München. Unter dem Titel „Klimaideologie beenden – maßlosen Ausbau von Windrädern stoppen“ hat die AfD-Fraktion die Aktuelle Stunde im Bayerischen Landtag beantragt. In der Debatte ging es um die Zukunft der Energiepolitik in Bayern und die Rolle der Windkraft beim Umbau des Energiesystems.
Gerd Mannes (AfD) kritisierte den Kurs der Staats- und Bundesregierung in der Energiepolitik scharf und sprach sich entschieden gegen den weiteren Ausbau der Windkraft aus. „Der Klimasozialismus muss weg, sonst haben unsere Kinder keine Zukunft“, sagte er. Deutschland befinde sich in einer „selbstverschuldeten Rezession“ und habe „weltweit die höchsten Strompreise“. Der Emissionshandel zerstöre die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, warnte Mannes, und forderte: „Wir brauchen einen sofortigen Ausstieg aus der Klimaideologie und die Abschaffung aller planwirtschaftlichen CO₂-Steuern.“
Ausgewogener Ausbau der Windkraft und Beteiligung der Bürger
Die Vorwürfe wies Jenny Schack (CSU) entschieden zurück. Bayern verfolge, so Schack, eine ausgewogene und verantwortungsvolle Energiepolitik. Der Ausbau der Windkraft erfolge nach klaren Regeln und unter Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung. Anhand eines Beispiels aus ihrem Stimmkreis legte sie dar, dass Proteste vielfach von außen angefacht würden. "Wir brauchen stabile und sichere Energie, die wir uns leisten können“, betonte sie. Der Freistaat setze auf einen Energiemix aus Windkraft, Photovoltaik und Speichertechnologien und strebe energiepolitische Unabhängigkeit an.
Martin Stümpfig (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN) machte deutlich, dass die Windenergie eine Schlüsselrolle für die Stromversorgung spiele. Rund ein Drittel des deutschen Stromverbrauchs sei im Jahr 2024 bereits aus Windkraft gedeckt worden. „Windkraft ist günstig, leistungsstark und sauber“, betonte Stümpfig. Er kritisierte, dass Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern zu wenig Flächen für den Ausbau ausgewiesen habe. Um die Akzeptanz zu erhöhen, brauche es mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Dafür setze er sich mit Nachdruck für ein eigenes Bürgerenergiegesetz ein.
Klimaschutz und bezahlbare Energie
Marina Jakob (FREIE WÄHLER) betonte den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel. „97 bis 99 Prozent aller Wissenschaftler sagen, dass es den Klimawandel gibt – und dass wir dagegen vorgehen müssen.“
Bayern gehe, was die Windenergie betreffe, mit Maß und Ziel vor. „Wir machen in Bayern keinen maßlosen Windkraftausbau. Wir starten den Windkraft-Turbo vor Ort – mit den Menschen.“ Wichtig sei eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen.
Florian von Brunn (SPD) wies die Forderung der AfD, den Windkraftausbau zu stoppen, entschieden zurück. „Die AfD verkauft Rückschritt als Zukunft, Abhängigkeit als Freiheit und Zukunftsvernichtung als Wirtschaftspolitik.“
Er verwies darauf, dass Wind- und Solarenergie weltweit den größten Beitrag zum Stromausbau leisten würden. „Die Windkraft liefert günstigen, verlässlichen und sauberen Strom.“ Atomkraft sei hingegen teuer und riskant.
Seiner Meinung nach verbreite die AfD Angst, wo Ingenieure längst Lösungen gefunden hätten. „Sie sind keine Problemlöser, sondern Problemerfinder – und eine Gefahr für Bayerns Zukunft.“
/ SM