„Die Menschen in Bayern sind trotz schwieriger Zeiten treue, tolerante und überzeugte Demokratinnen und Demokraten“

Ilse Aigner präsentiert Neuauflage des „Demokratiereports Bayern“

 

  • Ein Jahr nach dem ersten „Demokratiereport Bayern“ haben Landtagspräsidentin Ilse Aigner und infratest dimap die Ergebnisse der zweiten Runde der Demokratie-Umfrage vorgestellt.
  • Der „Demokratiereport Bayern 2025“ zeigt, dass das Vertrauen in die Demokratie weiterhin sehr hoch ist, einige die politischen Debatten aber als zu entfernt von den Themen der Bürgerinnen und Bürger in Bayern empfinden.
  • Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Politik muss sich mit den Themen beschäftigen, die die Menschen bewegen. Die Ergebnisse der Studie sind daher auch ein Auftrag und Ansporn für alle, die Politik machen.“ 

 

MÜNCHEN.               Im Auftrag des Bayerischen Landtags hat das Umfrageinstitut Infratest dimap zum zweiten Mal eine große Studie zur Akzeptanz der Demokratie und der politischen Kultur in Bayern erstellt. Landtagspräsidentin Ilse Aigner stellte den „Demokratiereport Bayern 2025“ vor. Im Vergleich zum Vorjahr beinhalten die Ergebnisse Licht und Schatten. 

 

Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Die Bayern sind treue, tolerante und überzeugte Demokratinnen und Demokraten - das ist beeindruckend angesichts der Krisen und Herausforderungen durch die aktuelle Weltlage. Ein Jahr nach der ersten repräsentativen Studie zur Demokratie in Bayern zeigt das auch die Folgestudie klar und deutlich.“ Denn 98 Prozent der Befragten gaben in der Neuauflage der Studie von infratest dimap in diesem Herbst  an, es sei wichtig oder sehr wichtig für sie, in einer Demokratie zu leben – noch mehr als 2024. 

Zugleich spiegeln die Zahlen die politische Lage des vergangenen Jahres wider: Während die Zustimmung zur gelebten Demokratiepraxis im Bund leicht gestiegen ist, so ist sie in Bayern leicht gesunken. Auch die Anzahl der Menschen, die großes oder sehr großes Vertrauen in die politischen Institutionen in Bayern äußerten, nahm leicht ab, während die Zahl derer, die zu den konkreten Institutionen keine Meinung hatten, stieg. „Der Fokus lag durch das Ende der Ampel und den Regierungswechsel sehr klar auf Berlin. Das bilden die neuen Zahlen sichtbar ab“, so Aigner. „Zugleich sehe ich darin einen klaren Auftrag an uns in der Politik: Wir müssen uns noch stärker mit den Themen beschäftigen, die die Menschen auch wirklich bewegen.“ Die Landtagspräsidentin machte dies auch daran fest, dass für die politischen Debatten im Bund nur knapp die Hälfte der Befragten angab, dass diese sich mit Themen befassten, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtig seien. Für die Debatten in Bayern sagten dies 62 Prozent der Befragten. Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Die Ergebnisse zeigen auch: Selbst die kritischen Demokratinnen und Demokraten können wir mit Inhalt – sprich guter Politik – erreichen. Das muss uns ein Ansporn sein, keine Wählerin und keinen Wähler verloren zu geben.“ 

Die Datengrundlage lieferte eine repräsentative Bevölkerungsbefragung in Bayern unter 1.011 Wahlberechtigten, die infratest dimap im Freistaat im Auftrag des Bayerischen Landtags vom 15. September bis 30. September 2025 telefonisch und online durchgeführt hat.

 

Die zentralen Ergebnisse im Überblick: 

Haltungen zur Demokratie 

Ein zentraler Befund aus dem Report des vergangenen Jahres wird 2025 bestätigt: die beeindruckend grundsätzliche Unterstützung für die demokratische Ordnung. Gut acht von zehn Bayern ist es (83 Prozent; +/-0) sehr wichtig, demokratisch regiert zu werden, weiteren 15 Prozent (+2) ist es wichtig. Nur ein verschwindend geringer Anteil von 2 Prozent im Freistaat stuft den politischen Herrschaftsrahmen als für sich persönlich unbedeutend ein. Auch die Wertschätzung für die Demokratie als Staatsform fällt weiterhin sehr groß aus. Mit faktisch identischen Werten zu 2024 gilt die Demokratie bei gut neun von zehn bayerischen Wahlberechtigten (94 Prozent; +1) als gute Form des Regierens. Für lediglich 5 Prozent (+1) ist sie dies nicht. Eine Entfernung von der Demokratie ist in den Zahlen nicht zu erkennen.

Bewertung der Demokratiepraxis 

Die Bewertung der demokratischen Praxis zeigt keine grundlegende Stimmungsveränderung im Bundesland: Zur Art und Weise, wie die Demokratie in Bayern und im Bund funktioniert, äußert sich weiterhin jeweils eine deutliche Mehrheit positiv: Mit dem Funktionieren der Demokratie im Freistaat sind aktuell gut sieben von zehn (71 Prozent; -5) zufrieden. Zur Demokratie-Praxis im Bund äußern sich sechs von zehn Bayern (61 Prozent; +4) wohlwollend. Nach dem Regierungswechsel in Berlin bewerten die bayerischen Wahlberechtigten die Praxis im Bund dabei etwas besser als im Vorjahr, in Bayern fällt die Bewertung etwas geringer aus als 2024. 

Institutionenvertrauen

Noch immer haben die meisten Menschen in Bayern überaus großes Vertrauen in die politischen Institutionen – am meisten in die Polizei, gefolgt von den Akteuren vor Ort, der Stadt- und Gemeindeverwaltung. Allerdings hat sich mit der leicht rückläufigen Zufriedenheit mit der bayerischen Demokratie auch die Vertrauensbilanz für die bayerischen Institutionen leicht eingetrübt. Während die Parteien faktisch auf ihrem niedrigen Vorjahres-Niveau verharren, bleiben alle anderen abgefragten Institutionen hinter den Vertrauenswerten von 2024 zurück – vor allem weil die Anzahl der Befragten ohne klare Haltung stieg. Der Bayerische Landtag gilt noch immer jedem Zweiten (52 Prozent; -8) als vertrauenswürdig, büßte zwei Jahre nach der letzten Landtagswahl jedoch ein. Insbesondere stieg – offenbar aufgrund des Fokus auf die Bundespolitik - die Zahl der Menschen, die zum Bayerischen Landtag keine Angabe machen wollte. 

Responsivität politischer Debatten 

Mit Blick auf landespolitische Debatten in Bayern überwiegt die Ansicht, dass die den Bürgern wichtigen Themen durchaus Berücksichtigung finden. Immerhin gut sechs von zehn (62 Prozent) äußern sich entsprechend, ein substanzieller Anteil eines guten Drittels (35 Prozent) beklagt jedoch Rückkoppelungsschwächen. Das Urteil für den Bund fällt weniger positiv aus. Dass sich die politischen Debatten in Berlin mit Themen beschäftigen, die der Bevölkerung wichtig sind, unterstreicht im Freistaat nur etwa jeder Zweite (49 Prozent), während es genauso viele (48 Prozent) infrage stellen. 

 

Alle Ergebnisse der Studie mit aussagekräftigen Grafiken sowie die Studie im Original zum Download finden Sie auf der Homepage des Bayerischen Landtags

Fotos von der Pressekonferenz können Sie in Kürze auf unserer Homepage unter „Pressefotos“ herunterladen. 

(CK)

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