Der Bayerische Landtag trauert um Reinhold Bocklet

Ehemaliger I. Vizepräsident im Alter von 82 Jahren verstorben

23. August 2025

MÜNCHEN.    Mit großer Trauer hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner die Nachricht vom Tod des ehemaligen Abgeordneten und I. Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Reinhold Bocklet, aufgenommen. Bocklet gehörte von 1994 bis 2018 der bayerischen Volksvertretung an und vertrat für die CSU-Fraktion zunächst den Wahlkreis Oberbayern, ab 2003 den Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost. Von 2008 bis 2018 hatte er das Amt des I. Vizepräsidenten inne. Reinhold Bocklet starb am Samstag in München.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner erklärt: „Reinhold Bocklet war ein leidenschaftlicher Parlamentarier und überzeugter Demokrat. In mehreren herausgehobenen Positionen hat er die Politik im Freistaat maßgeblich mitgestaltet. Von seiner reichen Erfahrung und seiner singulären europapolitischen Kompetenz konnte der Landtag immer wieder in besonderer Weise profitieren. Die Errichtung der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU im ehemaligen Institut Pasteur in Brüssel während seiner Zeit als Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten wird immer mit seinem Namen verbunden bleiben. Der Bayerische Landtag wird Reinhold Bocklet ein ehrendes Andenken bewahren.“

Reinhold Bocklet startete seine politische Laufbahn als Mitglied des Europäischen Parlaments, dem er von 1979 bis 1993 angehörte. 1993 erfolgte sein Wechsel in die bayerische Landespolitik, als er vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber als Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ins Kabinett berufen wurde. Dieses Amt übte er bis 1998 aus. Bei der Landtagswahl 1994 gelang ihm zudem der Einzug in den Bayerischen Landtag, dessen Mitglied er ohne Unterbrechung bis zum Jahr 2018 war. Hier brachte er seine Expertise unter anderem im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten und im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ein. Nach der Landtagswahl 1998 übernahm er in der Staatsregierung das Amt des Staatsministers für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Staatskanzlei. Während dieser Zeit initiierte Bocklet die Errichtung der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU im ehemaligen Institut Pasteur in Brüssel. 

Höhepunkt seines parlamentarischen Wirkens und besonderer Vertrauensbeweis der Abgeordneten der bayerischen Volksvertretung war seine Wahl zum I. Landtagsvizepräsidenten am Beginn der 16. Wahlperiode und seine Wiederwahl in dieses Amt im Jahr 2013. Als Mitglied des Kreistages im Landkreis Fürstenfeldbruck engagierte er sich zudem in der Kommunalpolitik. Reinhold Bocklets herausragender Einsatz wurde mit zahlreichen hohen Auszeichnungen gewürdigt:

Ehrungen und Auszeichnungen

1991: Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

1992: Europa-Medaille der Bayerischen Staatsregierung

1993: Bayerischer Verdienstorden

2001: Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich

2002: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold des Bayerischen Landtags

2004: Ehrenzeichen der Steiermark und des Landes Salzburg

2015: Komturkreuz mit Stern des Verdienstordens von Ungarn

2016: Ritter der Ehrenlegion der Französischen Republik

/ PR

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