„Beweisen wir Haltung, Optimismus und Selbstvertrauen!“

Weihnachtsansprache der bayerischen Landtagspräsidentin 2025

MÜNCHEN.   Landtagspräsidentin Ilse Aigner betont in ihrer diesjährigen Rede die Weihnachtsbotschaft: Das Fest gebe Hoffnung, verbinde und habe immense Kraft. Sie appelliert, mit Zuversicht auf uns und die Gesellschaft zu blicken, „damit 2026 ein Jahr neuer Gemeinsamkeit wird“. 

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags räumt in ihrer Weihnachtsansprache ein, dass unsere Gesellschaft schwierige Zeiten durchlebt. „Wir sind des Streits müde und wünschen uns schnellere Lösungen für Probleme. Wir wünschen uns Sicherheit und Frieden!“ Viele seien daher enttäuscht, auch von der Politik. Doch „die Probleme sind komplex. Wer da einfache Lösungen verspricht, führt in die Irre. Und was ganz sicher nicht hilft, ist noch mehr Gegeneinander!“, so Ilse Aigner. „Diejenigen, die uns nichts Gutes wünschen, wollen uns ins Gegeneinander treiben.“ Dies geschehe von außen wie von innen. „Während andere tragfähige Kompromisse suchen - und wenigstens das Ziel haben, Probleme zu lösen - haben radikale Kräfte gar kein Interesse an der Lösung.“ Ihre Mahnung daher: „Achten wir genau darauf, wer es gut mit uns meint. Oder wer nur Konflikte schüren und daraus Profit ziehen will!“

Mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen im März ruft die Landtagspräsidentin zu uneingeschränktem Respekt gegenüber den Bewerberinnen und Bewerbern auf, die sich für die fast 40.000 Ämter aufstellen lassen. „Sie wollen handeln, ihre Heimat gestalten, Verantwortung übernehmen. Leider gibt es immer wieder Angriffe gegen sie oder ihre Familien, was sogar zu Rücktritten geführt hat. Das ist vollkommen unakzeptabel. Was wir brauchen ist Fairness.“ Die Bürgerinnen und Bürger ruft Ilse Aigner dazu auf, die Meinungsfreiheit zu nutzen und mitzureden: „Machen Sie zum Thema, was Sie bewegt. Mein Vertrauen ist groß in unser Land, in unseren Rechtsstaat, in unsere Demokratie: Am besten überzeugt man in der Sache – und mit Anstand!“

Am Ende ihrer traditionellen Weihnachtsansprache ruft die Landtagspräsidentin die Menschen in Bayern dazu auf, positiv in die Zukunft zu blicken: „Wir dürfen mit Zuversicht auf uns selbst und unser Handeln schauen. Was wir alles schaffen, was wir alles bewirken können. Ich bin sicher: Das ist sehr viel. Beweisen wir Haltung! Beweisen wir Optimismus! Beweisen wir Selbstvertrauen! Denn das Leben ist besser in Zuversicht“, so die Präsidentin des Bayerischen Landtags. Ihr Aufruf: „Lassen Sie uns den Geist von Weihnachten mitnehmen ins neue Jahr. Damit 2026 ein Jahr neuer Gemeinsamkeit wird!“

Hier die gesamte Rede von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, wie sie am 26. Dezember 2025 um 18.40 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt wurde: 

 

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

ich hoffe, Sie haben ein schönes Weihnachtsfest gefeiert. 

Vielleicht mit einem leuchtenden Christbaum im Kreise der Familie – umgeben von Menschen, die Ihnen wichtig sind.

Dann haben Sie die Kraft dieses Festes gespürt.

In der Gemeinschaft.

Genau dieses Gefühl ist für mich Weihnachten!

 

Geborgenheit ist wichtig. 

Unsere Gesellschaft durchlebt schwierige Zeiten.

Mit Sicherheit hätten wir uns manches, was in der Welt und in Deutschland passiert, anders gewünscht. 

Ja, auch ich. 

  • Wir alle sehnen uns nach Gewissheiten und Halt.
  • Wir sehnen uns nach Entschlossenheit und Einigkeit.
  • Wir sind des Streits müde und wünschen uns schnellere Lösungen für Probleme. 

Wir wünschen uns Sicherheit und Frieden! 

Und stattdessen?

Stattdessen spüren wir Sorgen, ja zum Teil sogar Zukunftsängste.

  • Unsere Wirtschaft hat es schwer.
  • Unser Sozialsystem ist am Limit.
  • Unser Leben wird immer teurer.
  • Und dazu leben wir inmitten von globalen Kriegen und Krisen.

Ich weiß: Viele sind enttäuscht, 

gehen hart ins Gericht mit der Politik. 

Und ja, es ist schwierig.

Die Probleme sind komplex.

Wer da einfache Lösungen verspricht, führt in die Irre.

Und was ganz sicher nicht hilft, ist noch mehr Gegeneinander!

 

Ich bin sicher:

Diejenigen, die uns nichts Gutes wünschen, wollen uns ins Gegeneinander treiben.

  • Von außen wollen sie uns ins Wanken bringen: Machtkampf mit Gewalt. In Feindschaft.
  • Und auch im Innern gibt es Gegner, die uns spalten wollen. Sie setzen auf Eskalation, wollen den Kulturkampf.

Während andere tragfähige Kompromisse suchen - 

und wenigstens das Ziel haben, Probleme zu lösen -

haben radikale Kräfte gar kein Interesse an der Lösung. 

Meine Mahnung: 

Achten wir genau darauf, wer es gut mit uns meint.

Oder wer nur Konflikte schüren und daraus Profit ziehen will!

 

In der Weihnachtsbotschaft liegt die Wahrheit, die unsere Herzen erreicht.

Das Licht, der Glanz, die Hoffnung.

 

Warum ist das eigentlich so? 

Was macht die Faszination aus?

Ich denke: 

Für die einen ist es die frohe Botschaft von der Geburt Christi.

Für die anderen ist es die Entspannung an den Festtagen.

Aber an sich ist es für alle ein wertvolles und wichtiges Fest, 

  • weil es uns traditionell verbindet.
  • Weil es uns - auch wenn man ganz unterschiedliche Ansichten hat - um den Weihnachtsbaum zusammenholt.
  • Und weil der Ton oft versöhnlicher ist, nachsichtiger,
  • und die eigene Haltung offener.

So funktioniert Gemeinschaft:

Nicht verbittert und gegeneinander.

Sondern mitfühlend und miteinander handelnd!

 

Bei uns in Bayern sind am 8. März Kommunalwahlen.

Fast 40.000 Ämter sind zu vergeben.

Die Bewerberinnen und Bewerber 

– und das sind viele mehr als Mandate zu vergeben sind –

  • wollen handeln,
  • ihre Heimat gestalten,
  • wollen Verantwortung übernehmen.

Leider gibt es immer wieder Angriffe gegen sie oder ihre Familien, was sogar zu Rücktritten geführt hat. 

Das ist vollkommen unakzeptabel. 

Was wir brauchen ist Fairness.

Und sie haben unseren uneingeschränkten Respekt verdient!

 

„Nur zu!“ will ich sagen: 

Hören Sie zu!

Reden Sie mit!

Wir haben Meinungsfreiheit.

Manche behaupten zwar ganz entschieden das Gegenteil.

Aber ich frage mich da:

Was will man denn sagen, das man angeblich nicht sagen darf?

Welchen Missstand will man denn beklagen und darf es nicht?

In autoritären Regimen wird willkürlich vom Staat verfolgt – bei uns nicht.

Also: Machen Sie zum Thema, was Sie bewegt.

 

Mein Vertrauen ist groß 

  • in unser Land,
  • in unseren Rechtsstaat,
  • in unsere Demokratie: 

Am besten überzeugt man in der Sache – und mit Anstand!

 

Meine Damen und Herren,

ich bin dieses Jahr selbst in die Ukraine gereist und konnte mir vor Ort ein Bild machen.

Dort, wo Putin absichtlich Häuser von Familien zerstört – in der Nacht. 

Dort, wo es dunkel und kalt bleibt im Winter - einem weiteren Kriegswinter. 

Ich habe große Achtung für die Menschen in der Ukraine, die in allerschwerster Not zusammenstehen.

Sie haben jetzt in Kiew einen Weihnachtsbaum aufgestellt – vor der Sophienkathedrale: groß, leuchtend und prachtvoll.

Und es geht mir nicht aus dem Kopf – 

wie da eine Ukrainerin vor die Kamera tritt und sagt:

„Wir brauchen das jetzt einfach, um nicht verrückt zu werden“: 

Das Licht, den Glanz, die Hoffnung.

 

Weihnachten, meine Damen und Herren, hat immense Kraft.

Und wir dürfen mit Zuversicht auf uns selbst und unser Handeln schauen.

Was wir alles schaffen, was wir alles bewirken können.

Ich bin sicher: Das ist sehr viel.

  • Beweisen wir Haltung!
  • Beweisen wir Optimismus!
  • Beweisen wir Selbstvertrauen! 

Denn das Leben ist besser in Zuversicht!

Lassen Sie uns den Geist von Weihnachten mitnehmen ins neue Jahr. Damit 2026 ein Jahr neuer Gemeinsamkeit wird!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten von Herzen ein gutes, gesegnetes neues Jahr!

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