"Zuversicht für Bayerns Jugend"
Aktuelle Stunde auf Vorschlag der CSU-Fraktion

30.01.2025
MÜNCHEN. In der Aktuellen Stunde stand auf Vorschlag der CSU-Fraktion die Jugendpolitik im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Zuversicht für Bayerns Jugend“ debattierten die Abgeordneten darüber, wie junge Menschen bestmöglich gefördert und unterstützt werden können. Im Fokus standen Themen wie Bildung, Ausbildung, Mitbestimmung und mentale Gesundheit. Dabei ging es um die zentrale Frage: Wie kann die Politik Jugendlichen echte Zukunftsperspektiven eröffnen und ihnen Zuversicht für ihren weiteren Weg vermitteln?
Josef Heisl (CSU) erklärte gleich zu Beginn: „Wir müssen unserer Jugend das Versprechen von Aufstieg und Fortschritt geben.“ Im vergangenen Jahr habe der Freistaat Bayern den Bayerischen Jugendring mit 29 Millionen Euro unterstützt, und auch im Jahr 2025 werde die Jugendarbeit durch verschiedene Initiativen gefördert. Zudem stehen die Unterstützung des Breiten- und Spitzensports, Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit sowie bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen im Fokus. Besonders im ländlichen Raum wolle man weiter ansetzen, unter anderem durch die Verlängerung des 365-Euro-Tickets und den Ausbau der Medienbildung, um junge Menschen im Umgang mit Fake News zu sensibilisieren. Entscheidend sei für Heisl aber auch, was junge Menschen für die Gesellschaft leisten können – daher begrüße er Überlegungen zu einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr, in dem sich junge Menschen sozial engagieren und in den Dienst der Gesellschaft stellen.
Herausforderungen und Chancen für die Jugend
Der AfD-Abgeordnete Johannes Meier betonte in der Debatte die drastischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche, insbesondere auf deren psychische Gesundheit. Er kritisierte, dass es während der Pandemie an Zuversicht und Perspektiven für die junge Generation gefehlt habe, und forderte eine Aufarbeitung der Corona-Politik sowie eine Entschuldigung der Staatsregierung. Zudem sprach er über Gewalt und Mobbing an Bayerns Schulen und behauptete, dass deutsche Schülerinnen und Schüler von Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund angegriffen würden. Die AfD fordert daher unter anderem eine Absenkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre sowie ein Ende der illegalen Migration. Meier appellierte abschließend an die Jugend: „Lasst euch euren Stolz und euren Mut nicht nehmen!“
Julian Preidl (FREIE WÄHLER) bedankte sich ausdrücklich bei der Jugend für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Er forderte mehr Mitspracherechte für Jugendparlamente in den Stadtgremien und setzt sich dafür ein, ehrenamtliches Engagement noch attraktiver zu machen. Ein weiteres Anliegen ist ihm die bessere Zugänglichkeit des Führerscheins für junge Menschen sowie die Stärkung der Schulen und der digitalen Wirtschaft durch Bürokratieabbau, insbesondere bei Start-ups. Er äußerte zudem die Sorge über KI-generierte Fake News im Netz und forderte, Eltern besser für digitale Themen zu sensibilisieren. In diesem Zusammenhang lobte er die Zukunftsinitiative „Digital Streetwork“ des Bayerischen Jugendrings und betonte: „Jugendpolitik muss dort gemacht werden, wo sie stattfindet. Und das ist zunehmend im Internet.“
„Jeder Cent in die Jugendarbeit ist gut investiertes Geld"
Der Grünen-Abgeordnete Johannes Becher machte in der Debatte deutlich, dass viele junge Menschen von Ängsten und Unsicherheiten geprägt seien – sei es durch Krieg, Klimawandel, finanzielle Sorgen, Sicherheitsfragen oder die Bedrohung der Demokratie durch Rechtsextremismus. Dies führe zu einer zunehmenden psychischen Belastung, Stress und einem Gefühl der Hilflosigkeit. Er forderte, jungen Menschen echte Perspektiven zu bieten, und betonte: „Politische Bildung braucht Zeit, Raum und Medienkompetenz.“ Gleichzeitig rief er zu einer parteienübergreifenden Zusammenarbeit in der demokratischen Mitte auf, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. An die Jugendlichen selbst richtete er das Angebot: „Schreibt mir, und ich komme zu euch – nicht für einen Vortrag, sondern um euch zuzuhören.“
„Jeder Cent in die Jugendarbeit ist gut investiertes Geld“, betont Anna Rasehorn (SPD). Sie begrüßt den von der CSU initiierten Generationenvertrag mit Jugendverbänden und Jugendorganisationen und hofft auf eine zielführende Umsetzung. „Studien belegen, dass die Jugend ein Garant für Demokratie und Vielfalt ist“, so Rasehorn. Umso wichtiger sei es, junge Menschen aktiv in politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einzubinden. Ein entscheidender Schritt in diese Richtung sei die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, wie sie bereits in einigen Bundesländern umgesetzt wurde. „Unsere Jugend verdient es, auf Augenhöhe ausgestattet in ihre Zukunft zu starten und am Tisch der Entscheidungen mitzuwirken.“
„In Bayern ist die Jugendarbeitslosigkeit im Bundesvergleich am niedrigsten.“
Laut Jugendministerin Ulrike Scharf (CSU) blicken junge Menschen mit Sorge in die Zukunft, doch ihr Engagement und ihr Wille zur Mitgestaltung seien ungebrochen. Um sie bestmöglich zu unterstützen, setze Bayern auf verlässliche Rahmenbedingungen, starke Partner wie den Bayerischen Jugendring und eine lebendige Ehrenamtskultur. Der Freistaat investiere mehr als jeden dritten Euro in Bildung und weise die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland auf. „Wir müssen junge Menschen noch stärker einbinden – für ihre Zukunft und unsere Demokratie!“, betont Scharf. Ein wichtiger Schritt dabei sei die Fortführung des bayerischen Aktionsplans Jugend, der jungen Menschen Perspektiven, Orientierung und Beteiligungsmöglichkeiten biete.
/SM