Bericht der Staatsregierung zur Nachwuchsgewinnung für den technischen Dienst


Dienstag, 12. Juni 208


-Von Sonja Schwarzmeier-


Wie kann man die öffentliche Staatsverwaltung als Arbeitgeber im technischen Dienst noch attraktiver machen? Dieser Frage stellte sich Ministerialdirigentin Dr. Nicole Lang vom Staatsministerium der Finanzen für Landesentwicklung und Heimat in der heutigen Ausschusssitzung. Sie berichtete von bereits umgesetzten Maßnahmen und Anreizen und informierte die Ausschussmitglieder über künftige Ansätze.

Im Hinblick auf die florierende Wirtschaft und den demografischen Wandel ist das Thema Nachwuchsgewinnung in vielen Branchen ein Dauerthema. Besonders schwer hat es in der Personalakquise der öffentliche Dienst in den technischen Berufen. So unterscheidet sich die Besoldung in der Staatsverwaltung doch erheblich von den Gehältern, die in der Privatwirtschaft gezahlt werden. Um dem entgegenzuwirken, würden beispielsweise Bachelor-Absolventen eines ingenieurtechnischen Studiengangs im Eingangsamt A10 zugeordnet wohingegen Beamte des nichttechnischen Dienstes in der Besoldungsgruppe A9 eingestuft würden. Ebenso bestünde die Möglichkeit, einen Zuschlag zur Sicherung der Funktions- und Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich zum Grundgehalt zu gewähren. Dadurch soll punktuell flexibel auf einen Mangel an Fachkräften reagiert und die Abwanderung von Personal verhindern werden. Leistungsprämien für herausragende Leistungen und familienpolitische Komponenten, wie die Bezahlung eines Familienzuschlags und die Möglichkeit, in flexiblen Teilzeitmodellen zu arbeiten, würden bereits umgesetzt.

Mit dem Maßnahmenpaket zur weiteren Stärkung des öffentlichen Dienstes in Bayern im Nachtragshaushalt 2018 habe man zusätzliche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die zur Steigerung der Attraktivität der informationstechnischen Bereiche beitragen sollen. Dazu zählen unter anderem die Verbesserung der Bezahlung im Beamtenbereich durch Einführung eines neuen IT-Fachkräftegewinnungszuschlags, der monatlich bis zu 400 Euro betragen kann und bis zu einer Gesamtbezugsdauer von zehn Jahren gezahlt werden könne, erklärte Lang. Die erforderlichen Mittel für Stellenhebungsprogramme im IuK-Bereich sowie ein beschleunigtes Verfahren zur Verbeamtung in der 3. Qualifikationsebene nach Abschluss eines IT-Studiums seien bereits im Nachtragshaushaushalt 2018 veranschlagt. Der Bau der bis zum Jahr 2020 insgesamt 1000 neuen Wohnungen für Staatsbedienstete laufe ebenfalls planmäßig, so Lang.

Insgesamt zeigten sich die Ausschussmitglieder zufrieden mit den bereits geschaffenen und geplanten Rahmenbedingungen, wenngleich auch alle um die Herausforderung des Wettbewerbs mit der Wirtschaft wissen. Stellvertretender Ausschussvorsitzender Peter Meyer (FREIE WÄHLER) appelliert, auch in den nächsten Jahren vor allem an „den weichen Faktoren zu justieren“ damit der öffentliche Dienst als Arbeitgeber attraktiv bleibe.

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