Landtagspräsidentin Barbara Stamm fordert in Weihnachtsansprache Lösungen für die drängendsten Probleme und von der Politik klare Entscheidungen und Taten
Freitag, 22.12.2017
MÜNCHEN. Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat in ihrer Weihnachtsansprache zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung für Lösungen der drängendsten Probleme der Menschen aufgefordert und auch von Seiten der Politik Taten und klare Entscheidungen verlangt: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass sie ein Leben in Freiheit und Sicherheit führen können. Sicherheit meint dabei nicht nur, dass unsere Polizistinnen und Polizisten hervorragende Arbeit leisten. Sicherheit bedeutet auch, dass alle mit Zuversicht und Vertrauen nach vorne schauen können. Dass niemand sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz oder eine bezahlbare Wohnung machen muss. Es kann nicht sein, dass hohe Mietkosten in immer mehr Regionen zur großen Belastung insbesondere für junge Menschen werden! Und Sicherheit meint auch, sich zugehörig fühlen zu dürfen zu einer Gemeinschaft – gerade, wenn man nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht.“
Sie fügt hinzu: „Hier stehen wir als Politikerinnen und Politiker und als Gesellschaft insgesamt in der Pflicht. Gute Lösungen brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung und die Bereitschaft, sich in andere hineinzuversetzen. Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben. Aber wir müssen dem Austausch von Gedanken auch klare Entscheidungen und vor allem Taten folgen lassen! Das sind wir Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, schuldig!“
Besonders für die Familien und die Menschen, die im sozialen Bereich tätig sind, fordert Stamm ein klares Bekenntnis: „Wer Kinder erzieht oder sich der Pflege eines Familienangehörigen annimmt, den dürfen wir nicht alleine lassen. Das gilt auch für die Frauen und Männer, die in den sozialen und pflegerischen Berufen tätig sind. Hier ist es allerhöchste Zeit, endlich zu handeln und die Rahmenbedingungen entscheidend zu verbessern!“
Die Rede im Wortlaut:
Guten Abend, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Ich grüße Sie alle herzlich und hoffe, dass Sie schöne und gesegnete Feiertage verbracht haben. Weihnachten ist ja eine wunderbare Gelegenheit, sich Zeit füreinander zu nehmen: Für Begegnungen, für Gespräche und Zeit, einander zuzuhören. Das tut uns allen gut, gerade in diesen bewegten Zeiten.
Viele Menschen machen sich in diesen Tagen Sorgen. Sorgen um die Zukunft Europas, um den Frieden in der Welt. Besonders bedrückend ist für manche die Wahrnehmung, dass es nicht immer gerecht zugeht und unsere Gesellschaft in vielen Fragen gespalten ist.
All das kann ich gut verstehen!
Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, erwarten zu Recht, dass Sie ein Leben in Freiheit und Sicherheit führen können. Sicherheit meint dabei nicht nur, dass unsere Polizistinnen und Polizisten hervorragende Arbeit leisten. Sicherheit bedeutet auch, dass alle mit Zuversicht und Vertrauen nach vorne schauen können. Dass niemand sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz oder eine bezahlbare Wohnung machen muss. Es kann nicht sein, dass hohe Mietkosten in immer mehr Regionen zur großen Belastung insbesondere für junge Menschen werden! Und Sicherheit meint auch, sich zugehörig fühlen zu dürfen zu einer Gemeinschaft – gerade, wenn man nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht.
Hier stehen wir als Politikerinnen und Politiker und als Gesellschaft insgesamt in der Pflicht. Gute Lösungen brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung und die Bereitschaft, sich in andere hineinzuversetzen. Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben.
Aber wir müssen dem Austausch von Gedanken auch klare Entscheidungen und vor allem Taten folgen lassen! Das sind wir Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, schuldig! Denn Sie leben diesen Gestaltungswillen vor! Mit großem Einfühlungsvermögen und enormer Leistungskraft bringen Sie Bayern jeden Tag voran. Auch in Regionen, die mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben, werden kreative Lösungen gefunden. Gerade die mittelständischen Betriebe bieten mit Ideen und Verlässlichkeit allen Generationen hervorragende Chancen.
Dieser großartige Einsatz der Menschen verdient unsere größte Wertschätzung!
Besonders wichtig sind mir dabei die Familien. Sie benötigen beste Bedingungen. Denn hier wird im Kleinen das gelebt, was wir als Gesellschaft als Ganzes brauchen: Solidarität und Verantwortung füreinander. Wer Kinder erzieht oder sich der Pflege eines Familienangehörigen annimmt, den dürfen wir nicht alleine lassen. Das gilt auch für die Frauen und Männer, die in den sozialen und pflegerischen Berufen tätig sind. Hier ist es allerhöchste Zeit, endlich zu handeln und die Rahmenbedingungen entscheidend zu verbessern!
An diesen Feiertagen sind wieder viele Menschen in den Krankenhäusern und Pflege-Einrichtungen, bei der Polizei, der Feuerwehr oder im Rettungsdienst im Einsatz. Auch unsere Soldatinnen und Soldaten leisten weltweit einen wichtigen Beitrag für Stabilität und Frieden. Ihnen allen und ihren Familien sage ich ein herzliches „Vergelt’s Gott“!
Große Dankbarkeit empfinde ich immer wieder, wenn ich sehe, dass viele Frauen und Männer in unserem Land ehrenamtlich engagiert sind. Mit dem Ehrenamt halten wir einen wunderbaren Schatz der Gemeinsamkeit in unseren Händen. Alt und Jung packen gemeinsam an und sorgen dafür, dass Bayern ein warmherziges Land ist und unsere Heimat, auf die wir stolz sein dürfen. Dabei sind es oft schon die kleinen Gesten des Miteinanders: Sie lassen ein Gefühl der Geborgenheit entstehen. Wir brauchen diese Wachsamkeit und Achtsamkeit füreinander!
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
in der Weihnachtsgeschichte ist es ein Stern, der Menschen an der Krippe im Stall zusammenbringt. Lassen wir einen solchen hellen Stern auch über uns leuchten an diesen Festtagen – und tragen wir sein hoffnungsvolles Licht weiter.
Denken wir daran: „Menschen brauchen nicht immer Ratschläge. Manchmal brauchen sie einfach eine Hand, die sie hält, ein Ohr, das ihnen zuhört und ein Herz, das sie versteht“.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes, gesundes und ein friedliches Jahr 2018 und Gottes reichen Segen." /ap