„Diabetes früh erkennen“: Aktionstag im Landtag

Donnerstag, 27. November 2014

„Man kann viel zur Prävention von Diabetes tun und das Risiko daran zu erkranken deutlich senken“ – so lautete die zentrale Botschaft beim Aktionstag am 27. November 2014 im Bayerischen Landtag. Dabei stellte sich das Projekt IGM-Campus vor, das vom Klinikum Rechts der Isar und dem dortigen Zentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde koordiniert wird und hierbei sieben bayerische Kurorte mit einbezieht. Beteiligt sind Bad Alexandersbad, Bad Füssing, Bad Griesbach, Bad Kötzting, Bad Tölz, Thermenstadt Treuchtlingen und Bad Wörishofen. Ziel ist die gemeinsame Umsetzung eines Individuellen Gesundheits-Managements-Konzepts (IGM).



Abgeordnete, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und der Fraktionsgeschäftsstellen sowie Besucherinnen und Besucher waren bei dem Aktionstag dazu eingeladen, ihr individuelles Erkrankungsrisiko bei Diabetes selbst festzustellen. Dazu konnten sie vor Ort ihren Blutdruck, ihr Gewicht und ihren Bauchumfang messen lassen und einen Fragebogen zur Ermittlung individueller Risiken ausfüllen. Erfahrenes Fachpersonal erläuterte anschließend die Ergebnisse und gab Anregungen für eine Änderung des Lebensstils.

„Wir wollen heute gemeinsam auf die Volkskrankheit Diabetes hinweisen, die Menschen sensibilisieren und ganz konkrete Angebote machen, wie man frühzeitig aktiv werden kann“, führte 1. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet dazu aus. Auch im bayerischen Parlament gäbe es viele Möglichkeiten, gezielt Vorsorge zu betreiben. Bocklet wies dabei unter anderem auf die gesunde Essensauswahl in der Landtagsküche und die Angebote im Gesundheits- und Fitnessbereich hin.

Gesundheitsministerin Melanie Huml freute sich über das Projekt „IGM-Campus“. Dieses sei mit einem Förderprogramm in Höhe von 1,2 Millionen Euro ausgestattet. Kommunen in Bayern könnten damit Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge vor Ort anstoßen. Das wichtige Thema „Prävention“ gelange somit in die Fläche. Entscheidend sei es jedoch, die Menschen dazu zu motivieren, die eigene Gesundheit zu managen.

Auch für das Handwerk in Bayern ist das Individuelle Gesundheitsmanagement ein wichtiges Thema. Darauf verwies Dr. Lothar Semper, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für München und Oberbayern, in der 100.000 Betriebe mit insgesamt rund einer Million Beschäftigte vertreten sind. Mit Blick auf den bereits spürbar werdenden Fachkräftemangel in den Betrieben werde es immer wichtiger, dass Mitarbeiter ihre Gesundheit erhielten, betonte Dr. Semper. Das Kompetenzzentrum im Klinikum rechts der Isar sei dabei ein zentraler Ansprechpartner für die Betriebe und deren Angehörige.

Der Abgeordnete Klaus Holetschek ergriff als Vertreter der Kurorte in Bayern das Wort. Er verwies auf die Wertschöpfung in Höhe von 3,7 Milliarden Euro, die im Bereich der Kur- und Heilbäder jährlich erzielt werde. Auf dem Weg in die Zukunft sei es für Bayerns Kurorte entscheidend, Tradition und Innovation sinnvoll miteinander zu verbinden.

Prof. Dr. Dieter Melchart, Gesamtprojektleiter des IGM-Campus, zeigte sich davon überzeugt, dass der Gesundheitsvorsorge in Zukunft ein immer höherer Stellenwert zukommen werde. Gleichzeitig lud er dazu ein, die Check-up-Angebote an diesem Tag im Landtag aufzugreifen und für sich zu nutzen. /kh

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