Bündnis für Toleranz trifft sich zu Sitzung im Landtag

Mittwoch, 15. April 2015

Landtagspräsidentin Barbara Stamm hatte als Schirmherrin das Bayerische Bündnis für Toleranz in das Maximilianeum eingeladen. Sie erinnerte in ihrem Grußwort an die Bedeutung des Bündnisses, dem der Landtag seit 2009 angehört. „Trotz aller unterschiedlicher Meinung im Detail denke ich: Uns alle hier im Haus eint die Überzeugung, dass Extremisten das Handwerk gelegt werden muss - ganz gleich, woher sie kommen, ganz gleich, wofür sie stehen“, erklärte Stamm.

Das Bayerische Bündnis für Toleranz tritt für Toleranz sowie den Schutz von Demokratie und Menschenwürde ein und fördert diese Werte. Die Mitgliedsorganisationen des Bayerischen Bündnisses für Toleranz bekämpfen rechtsextreme, antisemitische und rassistische Einstellungen, Haltungen und Handlungen, nicht aber die Menschen, die hinter diesem Gedankengut und diesen Aktivitäten stehen. Dies sei der richtige Ansatz betonte Stamm und verwies darauf, dass in jedem Menschen das Potenzial steckt, sich richtig zu verhalten. „Der KZ-Überlebende Viktor Frankl hat einmal gesagt, dass es neben den anständigen, humanen Menschen immer auch die unanständigen, inhumanen gebe. Die Trennlinie verlaufe quer durch alle Nationen und Religionen. Damit müssten wir leben, meinte er, und fügte hinzu, dass man jeden Tag selbst neu entscheide, was für ein Mensch man werde. Die Trennung zwischen anständig und unanständig, zwischen human und inhuman verlaufe in uns selbst. Oft wünsche ich mir, dass das auch denen bewusst ist, die zum Extremismus neigen: Dass sie eigentlich jeden Tag die Wahl haben, human zu handeln. So wie es die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung tut. Sie ist ja erfreulicherweise dazu bereit, Schutz suchenden Hilfe zu gewähren und Zeichen menschlicher Solidarität zu setzen“, erklärte die Landtagspräsidentin.

Das Bayerische Bündnis für Toleranz hat sich am 14. Juli 2005 in Münchenauf Initiative der evangelischen und der katholischen Kirche konstituiert. Gründungsmitglieder des Bayerischen Bündnisses für Toleranz sind: die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die Römisch-Katholische Kirche, Erzbistum München Freising, der Deutsche Gewerkschaftsbund Landesbezirk Bayern, das Bayerische Staatsministerium des Innern, die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern. Mittlerweile sind 50 Organisationen und Verbände dem Bündnis für Toleranz beigetreten.

Am 13. Juli 2015 wird in Augsburg das zehnjährige Bestehen des Bündnisses gefeiert. / zg

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