Infotag "Parité in den Parlamenten"

28. Oktober 2015

München. Frauen stellen 51 Prozent der Bevölkerung. In den Parlamenten des Landes stellen sie aber meist deutlich weniger Abgeordnete. Im Bayerischen Landtag etwa gibt es aktuell 28,3 Prozent weibliche Abgeordnete. Zu wenig findet der Bayerische Landesfrauenrat und wirbt mit einem Infotag am Rande des Plenums für mehr Frauen in der Politik. Genauer gesagt soll es nach den Vorstellungen des Rats genau die Hälfte werden, deswegen das Motto "Parité in den Parlamenten". "Nur Repräsentanz verleiht Frauen eine Stimme" sagte die Landesfrauenrats-Präsidentin Hildegund Rüger in ihrem Grußwort und konstatierte: "Es gibt einfach noch viel zu wenig Frauen in Führungspositionen, nicht nur in der Politik". Insbesondere auf kommunaler Ebene seien Frauen kaum vertreten. "Auf dieser Ebene herrscht immer noch männliche Monokultur", so Rüger. Alleine durch die Änderung von Parteistatuten sei daran nichts zu ändern, da in Bayern auf kommunaler Ebene mehr Abgeordnete über Wahlgruppen als durch Parteien gewählt würden.
 
Landtagspräsidentin Barbara Stamm appellierte in ihrer Begrüßung an die Solidarität unter den Frauen. Ihr sei es wichtig, dass bei diesem Thema über alle Fraktionen hinweg Konsens herrsche. "Wir wollen doch gemeinsam vorwärts kommen", betonte Stamm. Es sei wichtig Netzwerke offensiv auf den Weg zu bringen und der Landtag als Plattform sei deshalb für den Landesfrauenrat der richtige Platz. Sozialministerin Emilia Müller rief die Vertreterinnen der anwesenden Verbände dazu auf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, etwa bei der Integration der Flüchtlinge. "Wir müssen gerade den Frauen, die zu uns kommen die Werte vermitteln für die wir stehen. Vor allem auch die Gleichstellung von Mann und Frau und wie hart die Frauen sich ihre Position in der Gesellschaft erarbeitet haben", erklärte die Sozialministerin.

Der Bayerische Landesfrauenrat ist ein Zusammenschluss von 49 Frauenverbänden und Frauengruppen  und vertritt in Bayern rund vier Millionen Frauen in Bayern. Er ist überkonfessionell, überparteilich und unabhängig. / zg

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