Gemeinsame Landesausstellung Tschechien - Bayern in Prag

Samstag, 14. Mai 2016

Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat die erste gemeinsame Landesausstellung von Bayern und Tschechien in Prag besucht. Gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Bohuslav, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Kultusminister Ludwig Spaenle wirkte sie bei der Eröffnungszeremonie im Palais Waldheim mit, dem Sitz des tschechischen Senats. Die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung gastiert bis zum 25. September 2016 in Prag und wird dann vom 20. Oktober 2016 bis 5. März 2017 in Nürnberg gezeigt.



Gewidmet ist die Landesausstellung Kaiser Karl IV, der als einer der bedeutendsten Herrscher des späten Mittelalters gilt. Trotz zahlreicher politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche gilt seine Regierungszeit (1346 - 1378) als Blütezeit der Künste, der Architektur und technischer Innovationen.

Karl IV. war 1316 in Prag als Sohn der tschechischen Prinzessin Elisabeth und Johanns von Luxemburg geboren und auf den Namen Wenzel getauft worden. 1346 wurde er zum Gegenkönig Ludwigs des Bayern, der unter päpstlichem Bann stand, gewählt. 1347 folgte Karl seinem Vater als König von Böhmen nach. Die Krone des Heiligen Römischen Reichs trug er ab 1349. In der deutschen Geschichtsschreibung galt er lange als  „Vater Böhmens, aber Erzstiefvater des Reichs“ und tatsächlich hat Karl sein Königreich Böhmen und auch die tschechische Sprache immer besonders gefördert: Mit der Gründung der Neustadt wurde Prag zu einer der größten Städte Europas. Das historische Zentrum Prags zählt nicht zuletzt aufgrund der Bauten, die sich aus Karls Zeit erhalten haben, wie der steinernen Karlsbrücke und dem Veitsdom auf dem Hradschin, seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Gleichzeitig lag Karl sehr viel an Nürnberg. Die Stadt diente als seine zweite Residenz. Abgesehen von Prag hielt sich Karl nirgends länger auf als in Nürnberg. 
In beiden Städten zelebrierte Karl eine Hofkultur, die in die Länder der böhmischen Kronen und in das Reich ausstrahlte, geprägt von Künstlern aus ganz Europa. Sie wird in der Ausstellung mit herausragenden Stücken dokumentiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist die geschichtliche Wahrnehmung Karls im Wandel der Zeiten. Insbesondere im 19. Jahrhundert wurde Karl von deutscher wie tschechischer Seite als deutscher Kaiser beziehungsweise böhmischer König vereinnahmt. / zg

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