Südafrikas Außenministerin zu Besuch im Bayerischen Landtag

15. November 2016

München. Landtagspräsidentin Barbara Stamm empfing Südafrikas Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane im Bayerischen Landtag zu einem Arbeitsgespräch.

Maite Nkoana-Mashabane betonte die besondere Bedeutung Deutschlands und insbesondere Bayerns für Südafrika. "Nicht nur ökonomisch, sondern auch in der Ausbildung ist Deutschland für uns von größtem Interesse", erklärte Nkoana-Mashabane. Südafrika sei ein reiches Land, aber es lebten noch viele in großer Armut. "Wir müssen die Menschen aus diesem Elend führen. Die Ungleichheit in der Gesellschaft ist immer noch ein großes Problem. Diejenigen mit Geld wissen gar nicht wohin damit und andere wissen nicht, womit sie die nächste Mahlzeit bezahlen sollen", sagte Nkoana-Mashabane. "Von Politik wird man nicht satt, aber sie kann helfen, die Rahmenbedingungen zu setzen. Barbara Stamm sagte Nkoana-Mashabane die weitere Vertiefung der Beziehungen und Unterstützung in Bildungsfragen zu. "Bildung kann dazu beitragen, das Flüchtlingsproblem zu lösen, weil es den Menschen Perspektive gibt", stellte Stamm fest und Nkoana-Mashabane stimmte zu: "Wir müssen nach Möglichkeiten suchen, den Menschen die Chance zu geben in ihrer Heimat zu bleiben und gut leben zu können. Auch nach Südafrika kommen Migranten aus aller Welt aus unterschiedlichsten Gründen. Manche fliehen vor Krieg, manche finden, das Gras ist beim Nachbarn immer grüner". Grundsätzlich sei eines der größten Probleme die Vorstellung Konflikte mit Waffengewalt lösen zu wollen. Dies sei immer nur eine Lösung auf kurze Zeit. "Die Vereinten Nationen haben eigentlich die Aufgabe für Frieden, Sicherheit und Entwicklung einzutreten und nicht ständig militärische Optionen zu prüfen. Solange es Kriege gibt, werden auch unbeteiligte Staaten wie Deutschland oder Südafrika mit den daraus resultierenden Problemen leben müssen", zeigte sich Nkoana-Mashabane überzeugt.  Als Pragmatikerin wolle sie sich auf die Themen konzentrieren, auf die sie Einfluss habe. Deswegen habe
Südafrika auch großes Interesse daran, ganz praktisch mit Deutschland zusammen zu arbeiten, um die Lebensbedingungen für die Menschen im Land verbessern. "Es geht mir um ganz praktische Zusammenarbeit, etwa im Bereich der dualen Berufsausbildung. Ich glaube, dass Frauen in der Hinsicht pragmatischer denken und deswegen freue ich mich immer, wenn ich eine Frau in einer Führungsposition treffe", meinte Nkoana-Mashabane und lud dazu ein, auf der Ebene der Parlamente partnerschaftlich zusammen zu arbeiten und in Kontakt zu bleiben.
Die südafrikanischen Provinzen Westkap und Gauteng sind Partnerregionen des Freistaats Bayern. / zg


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