Feierstunde der Ungarn zum 60. Jubiläum des Volksaufstands

Montag, 17. Oktober 2016

Zum 60. Mal jährt sich in diesen Oktoberwochen der Volksaufstand der Ungarn gegen das Sowjet-Regime. Mit einer Feierstunde im Maximilianeum erinnerte das ungarische Generalkonsulat an die historischen Ereignisse im Herbst 1956. Damals war das ungarische Volk auf die Straße gegangen, um für seine Freiheit zu kämpfen. Die Erhebung des Volkes war jedoch innerhalb weniger Wochen von der Roten Armee blutig niedergeschlagen worden. „Gerade für uns Deutsche war der Mut der Ungarn gegen die kommunistischen Unterdrücker in dieser Zeit ein leuchtendes Beispiel und ein Hoffnungszeichen für den nicht zu bändigenden Freiheitswillen hinter dem Eisernen Vorhang“, unterstrich 1. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet in seinem Grußwort.



Es habe noch über 30 Jahre gedauert, bis das sowjetische Imperium einstürzte und der Kommunismus in Europa besiegt war, erklärte Bocklet. Der Mut des ungarischen Volkes sei auch hierbei von entscheidender Bedeutung gewesen: Ungarn öffnete am 10. September 1989 ohne Abstimmung mit der Sowjetunion seine Grenze, so dass zehntausende von Bürgerinnen und Bürger der damaligen DDR, die in ungarischen Auffanglagern wochenlang auf ihre Ausreise gewartet hatten, von Ungarn über Österreich in die Bundesrepublik fliehen konnten.

Bocklet würdigte die welthistorische Leistung der Ungarn bei der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas: „Mit dem Aufstand von 1956 hat das ungarische Volk langfristig den Weg in ein freiheitliches Europa vorgezeichnet“, betonte er. So konnte nach der Zeit des Kalten Krieges an die Freundschaft und die engen, bis ins 10. Jahrhundert zurückreichenden Beziehungen zu Ungarn wieder angeknüpft und diese kontinuierlich vertieft werden – auf Regierungs- wie auf parlamentarischer Ebene, auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Ungarn sei heute ein wichtiger Handelspartner des Freistaats. Gemeinsam sei auch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. „Dieser besondere vertraglich-institutionelle Rahmen stellt eine tragfähige Grundlage für eine gemeinsame Zukunft dar“, sagte Bocklet. Vorgegeben seien damit auch die Regeln, nach denen sich die Mitgliedstaaten über die im Lissabon-Vertrag niedergelegten gemeinsamen Werte und Interessen auch bei unterschiedlichen Auffassungen verständigen könnten. /red

Auf der Gedenkveranstaltung hielten im Anschluss Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer die Festreden. Weitere Informationen zu den bayerisch-ungarischen Beziehungen finden Sie unter www.bayern.de

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