Sternstunden für schwierige Schicksale

Landtagspräsidium übergibt Spende an Einrichtungen in Schwaben und Oberbayern

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Es war ein sichtlich bewegender Tag für das Präsidium des Bayerischen Landtags: an zwei Einrichtungen im Freistaat, die seit Jahren herausragende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen leisten, konnte der Landtag in Zusammenarbeit mit Sternstunden Spendengelder in Höhe von insgesamt 110.000 Euro übergeben.

 „Ich war drei Jahre alt, als ich in der Nacht hier ins Kinderheim gekommen bin“, erzählt ein 15-jähriger Mitbewohner des Kinderheims St. Clara in Gundelfingen. Er spricht über seine Geschichte, jedes Wort ist wohl überlegt, die Stimme ist selbstbewusst. „Ich bin mit meinem kleinen Bruder hier hergekommen, er war damals ein halbes Jahr alt.“ Der Grund, weshalb die beiden nach Gundelfingen gekommen sind, könnte für die Zuhörer, unter ihnen Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Präsidiumsmitglieder, Lokalpolitiker, Heimbewohner und Mitarbeiter, nicht schmerzhafter sein: „Ich war damals zu Hause bei meiner Mutter, sie wollte sich von meinem Papa scheiden lassen und er durfte eigentlich auch nicht mehr in unsere Nähe. In dieser Nacht ist er trotzdem gekommen. Meine Eltern hatten einen Streit, dann hat mein Papa meine Mama umgebracht.“

Zwölf Jahre später spricht der Junge vollen Mutes vor Menschen über sein Schicksal, über sein jetziges Leben, seine zwei Geschwister, das Abitur, das er bald ablegt und seinen Wunsch zu studieren. Er ist ein Beispiel dafür, mit welcher Empathie und Hingabe die Mitarbeiter dieser Einrichtung sich um die Kinder kümmern - über Wochen, Monate oder wie in diesem Fall auch mehr als zehn Jahre.

Um diese herausragende Arbeit zu unterstützen, durfte die Landtagspräsidentin mit den Vizepräsidenten Alexander Hold und Thomas Gehring eine Spende von 100.000 Euro an die Heimleiterin Schwester Maria Elisabeth für die Stiftung Kinderheim Gundelfingen überreichen. Das Geld wird für drei Kinderheime an drei Standorten verwendet.

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Ein paar Stunden zuvor machte die Landtagspräsidentin mit den Vizepräsidenten Markus Rinderspacher und Wolfgang Heubisch bereits den Anfang mit einer Spendenübergabe in Dachau: Dort besuchten sie den Verein Weitblick-Jugendhilfe, der dem eigenen Leitspruch zufolge „da anfängt, wo andere aufhören“. Die Idee: Die Einrichtung soll  Jugendlichen die Chance geben, jenseits von Kriminalität, Drogenkonsum und belastender Familiensituation zu leben und erwachsen zu werden. In einer Wohngruppe in Dachau kümmern sich erfahrene Pädagogen um die Jugendlichen, die mit schweren Lebensgeschichten zu kämpfen haben, meist mit Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Der Bayerische Landtag konnte den Verein Weitblick-Jugendhilfe mit 10.000 Euro unterstützen.

Das Präsidium des Bayerischen Landtags hatte entschieden, insgesamt die Summe von einer Million Euro an Sternstunden e.V. zu geben. Das Geld steht zur Verfügung, da der Tag der Offenen Tür, der Sommerempfang in Schleißheim und zahlreiche Abendveranstaltungen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ausfielen. Nun soll es Kindern und ihren Familien zugutekommen, die aufgrund der Corona-Pandemie besonderen Bedarf haben. Sternstunden e.V. wählte die einzelnen Einrichtungen aus und garantiert, dass alle Spenden ohne Abzug in Projekte ausgewählter und kontrollierter Träger investiert werden.

- Bastian Karl

 

 

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