"Meine Stimme für Demokratie": Wofür sich Kabarettist Christian Springer einsetzt

Ohne die Demokratie würde es seinen Job nicht geben: Kabarettist Christian Springer steht nicht nur auf der Bühne, sondern hat auch den Verein Orienthelfer gegründet, mit dem er monatlich in den Nahen Osten reist.

Dunkelblaue Weste mit Nadelstreifen, der Sturm fegt ihm durch die Haare, die Stimme trotz der Böen fest: so steht Kabarettist Christan Springer auf dem höchsten Punkt des Bayerischen Landtages – einer kleinen Plattform auf dem linken Dachflügel – und zeigt in die Ferne. "Dort hinten, da ist der Orient", sagt er und deutet Richtung Osten. Zum Orient hat der gebürtige Münchner eine ganz besondere Beziehung. Nicht nur enge Freundschaften verbinden ihn mit der Region. Im Jahr 2012 hat Springer den Verein Orienthelfer gegründet und ist seitdem circa zweimal im Monat dort, um die Menschen gemeinsam mit seinen Helfern zu unterstützen.

Über die Katastrophe im Libanon, bei der eine Lagerhalle im Hafen von Beirut explodierte und mindestens 154 Menschen getötet und weitere 5000 verletzt wurden, zeigt er sich bestürzt und ruft zu Hilfe auf: „Orienthelfer trauert!", twitterte er kurz nach der verheerenden Explosion. Eine Mitarbeiterin sei wie durch ein Wunder nur leicht verletzt worden. "Aber das Herzstück von Orienthelfer e.V. ist zerstört, dazu zählen das Büro und die Wohnung.“ Noch an diesem Wochenende wird er daher wieder selbst nach Beirut fliegen.

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Denn das Motto seines aktuellen Programms "Alle machen. Keiner tut was!" gilt für viele - nicht aber für Springer. Einer wie er kann sich herausnehmen Untätigkeit zu kritisieren – diese Charaktereigenschaft kann man ihm nicht vorwerfen. Zu den Prinzipien seines Vereins zählte er von Anfang an: Nachhaltigkeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Direktheit und Schnelligkeit. Der Großteil der Projekte befindet sich aktuell im Libanon und in Syrien. Seit Anfang 2017 unterstützt Orienthelfer zusätzlich die Beiruter Partnerorganisation Orienthelper bei der Umsetzung der Projekte.

Humanität an erster Stelle

Springer ist angetrieben von Werten, die er aus der Familie gelernt hat: „Wenn jemand hingefallen ist, gehst Du hin und hilfst ihm auf“. Stolz erzählt Springer von dem privaten Bezug seiner Familie zum Landtag: Alois Hundhammer, bayerischer Landtagspräsident von 1951 bis 1954, war der Trauzeuge seines Großvaters.

"Ich lebe hier sehr gerne"

Demokratie bedeutet für Springer übrigens nicht, dass man jeden Namen der Politiker kenne, sondern dass man Minderheiten zuhöre und sie "leben lasse" bzw. "mitkommen lasse". "Es gibt viele Regierungsformen, die nicht demokratisch sind und in der die Opposition niedergemacht wird. Wir müssen uns die Meinungsfreiheit in unserem Land bewahren!", sagt er. Klimaleugner oder Verschwörungstheoretikern bieten dem Kabarettisten zwar Stoff für seine Stücke – aber was "für Blödsinn", wie er sagt, verbreitet werde, sei eine Katastrophe. "Wir müssen die Demokratie deshalb stärken, denn je stärker sie ist, desto weniger Chance haben Extremisten", appelliert er an jeden Bürger.

Mein Stimme für – wie sich bayerische Promis für die Demokratie einsetzen

Deshalb macht er auch den Auftakt der neuen Videoreihe "Meine Stimme für die Demokratie". Denn sie sind nicht nur in den Medien oder auf der Bühne aktiv – auch mit eigenen Vereinen oder in Stiftungen treten bekannte Persönlichkeiten für Meinungsvielfalt ein und unterstützen Menschen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Bayerische Landtag portraitiert daher Menschen – unter ihnen auch Schauspielerin Jutta Speidel oder Moderatorin Christine Theiss – aus ganz Bayern in kurzen Interviews, in denen sie von ihrem Engagement für die Gesellschaft erzählen. Ab sofort jede Woche mit einem neuen Beitrag auf den sozialen Kanälen und der Homepage des Landtages sowie in der Videomediathek.

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