Antrittsbesuch der Generaldelegierten von Québec Elisa Valentin

Vertreterin der kanadischen Partnerprovinz zu Gast bei Landtagspräsidentin Ilse Aigner

22. September 2020

MÜNCHEN.       Landtagspräsidentin Ilse Aigner empfing die Generaldelegierte von Québec, Elisa Valentin, zu ihrem Antrittsbesuch in der bayerischen Volksvertretung. Themen des Austausches waren neben der Planung des nächsten Treffens auf parlamentarischer Ebene unter anderem der Umgang mit der Corona-Pandemie, die Zusammenarbeit im Gesundheits- und Bildungswesen und im Bereich der Künstlichen Intelligenz, Maßnahmen zur Entlastung der Ballungsräume und die Förderung des ländlichen Raumes sowie die Themen Energieversorgung, Mobilität, Handel und Fragen der Migration. Begleitet wurde Elisa Valentin von Dr. Benedikt Miklós, dem Attaché für Politik, öffentliche Angelegenheiten und Kooperation der kanadischen Partnerprovinz.

Aigner erinnerte zu Beginn des Austausches an die Reise des Präsidiums des Bayerischen Landtags nach Québec im vergangenen Jahr: "Es war ein so toller Besuch, wir haben das alles in positivster Erinnerung, die Herzlichkeit und die Begegnungen." Gleichzeitig äußerte die Landtagspräsidentin ihr großes Bedauern, dass der für diesen Herbst geplante Gegenbesuch der kanadischen Abgeordneten in Bayern wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann. Aigner und Valentin vereinbarten aber, die Möglichkeiten einer Videokonferenz in den kommenden Monaten zu prüfen, bei der mehrere Mitglieder der Parlamentarischen Kommission teilnehmen könnten.

Breiten Raum nahm während des Gesprächs das Thema "Corona-Pandemie" ein. Valentin berichtete von der Lage in der Provinz Québec, die im Vergleich zum Rest Kanadas stark von der Krankheit betroffen war. Da das Virus sich dort insbesondere in Alten- und Pflegeheimen verbreiten konnte, waren viele Todesfälle zu beklagen. Mittlerweile habe sich die Lage aber stabilisiert, so die Generaldelegierte, die Bekämpfung des Virus erfolge nun differenziert: "Wir haben vor kurzem ein Farbensystem eingeführt - grün, gelb, orange und rot - und je nach Farbstufe werden dann die Maßnahmen strenger oder weniger streng." Aigner erkundigte sich nach den gesellschaftlichen Debatten über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Valentin bestätigte, dass diese - wie fast überall auf der Welt - auch in Kanada geführt würden. "Aber zum Glück versteht die Mehrzahl der Menschen, dass das notwendig ist.", so Valentin.

Mit Blick auf die gegenwärtigen globalen Herausforderungen betonten Aigner und Valentin die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit und hoben in diesem Zusammenhang das überaus vertrauensvolle und für beide Seiten gewinnbringende Miteinander zwischen Bayern und Québec hervor. Aktuell richtet sich der Erfahrungs- und Wissensaustausch insbesondere auf Fragen der Künstlichen Intelligenz, Maßnahmen zur Entlastung der Ballungsräume und die Förderung der ländlichen Regionen sowie auf die Themen nachhaltige Energieversorgung und Mobilität.

Im Zusammenhang mit der Problematik des Arbeitskräftemangels in bestimmten Branchen, der auch Québec vor große Herausforderungen stellt, interessierte sich Landtagspräsidentin Aigner für das kanadische Einwanderungssystem und die verschiedenen Maßnahmen zur Integration. Am Ende des rund einstündigen Gesprächs thematisierten Aigner und Valentin noch den gegenwärtigen Stand des europäisch-kanadischen Wirtschafts- und Handelsabkommens CETA.

Das Partnerschaftsabkommen zwischen Bayern und Québec wurde im Jahr 1999 unterzeichnet, seit 2002 besteht die Gemischte Parlamentarische Kommission Bayern-Québec. Der Austausch findet seither in jährlichen Treffen statt. Zuletzt reiste das Präsidium des Bayerischen Landtags im Jahr 2019 nach Kanada.

/ PR

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