Landtagspräsidentin Ilse Aigner bei der Gedenkfeier zu Ehren von Sophie Scholl

„Wir müssen die Achtung der Menschenwürde und das Recht auf Widerstand als Auftrag begreifen!“

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7. Mai 2021

MÜNCHEN.               Anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl am 9. Mai haben Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Widerstandskämpferin am heutigen Freitag mit einer Gedenkstunde in der Ludwig-Maximilians-Universität München geehrt. Neben der Landtagspräsidentin und dem Ministerpräsidenten sprachen auch der Präsident der LMU München, Prof. Bernd Huber, der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, sowie die Vorsitzende der Weiße-Rose-Stiftung, Dr. Hildegard Kronawitter, bei dem Gedenken. Auch der Holocaust-Überlebende Abba Naor und Markus Schmorell, stellv. Vorsitzender der Weiße Rose Stiftung und Neffe des Mitglieds der Weißen Rose, Alexander Schmorell, nahmen an der Feier teil. Corona-bedingt konnte das Erinnern nur in kleinem Kreise stattfinden und wurde per Livestream übertragen.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte in ihrer Rede die herausragende Vorbildwirkung von Sophie Scholl: „Noch heute beeindruckt der Ernst ihres Gewissens. Er spiegelt auf bewegende Weise den Willen zu widerstehen - für sich, für die Mitmenschen, für die große Idee der Freiheit, die das Regime mit so unerbittlicher Härte unterdrückte. Viele hatten Angst, waren eingeschüchtert. Andere hatten gelernt, immer schrecklichere Dinge hinzunehmen. Widerstand dagegen hat es nur in sehr kleinen Kreisen wie der „Weißen Rose“ gegeben. Es waren Wenige, die den Willen hatten, einem totalitären Regime zu widersprechen. Und nur wenige junge Menschen hatten den Mut, aus dem Gefängnis auszubrechen, das der nationalsozialistische Staat war.“

Für die Menschen heute bedeutet das Wirken der Weißen Rose nach der Überzeugung Aigners eine große Verantwortung: „Wir müssen die Achtung der Menschenwürde und das Recht auf Widerstand als Auftrag begreifen, immer dann entschieden Stellung zu beziehen, wenn sich radikales, menschenverachtendes Gedankengut breitmacht, wenn sich der Geist der Gewalt, der Überheblichkeit und des Extremen zeigt, wenn Unbelehrbare ihre Thesen verbreiten, wenn Ignoranz zur Verharmlosung führt. Das sind wir Sophie Scholl und der „Weißen Rose“ schuldig. Das sind wir aber auch der jungen Generation schuldig, damit sie nie vor einer so existenziellen Frage steht wie Sophie Scholl und die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose“, so Aigner.

Im Gedenken an den studentischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime wird der Bayerische Landtag einem seiner Sitzungssäle im Maximilianeum den Namen „Weiße Rose“-Saal geben.

/ PR

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