Zweiter Tag des Regionalbesuchs in Schwaben: Ökologie und Nachhaltigkeit im Fokus

Landtagspräsidium besucht unter anderem Holz-Hochhaus in Thingers und Energiedorf Wildpoldsried

12. Oktober 2021

Der zweite Teil des Regionalbesuchs Schwaben steht ganz im Zeichen von Ökologie und Nachhaltigkeit. Erste Station: Das Biohotel Eggensberger bei Füssen. Hier, mit herrlichem Bergblick über den Hopfensee, berichten die Wirtsleute Andreas und Heike davon, dass trotz des Lockdowns in den Ausbau des Hotelbetriebs investiert wurde: „Wir haben die Zeit genutzt und waren mutig“, sagt der Hotelchef. Der Familienbetrieb war 2003 das erste zertifizierte Bio-Hotel im Allgäu und ist seit 2010 auch das erste klimaneutrale Hotel der Region.

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Ein Hochhaus aus Holz - geht das? Das geht. Sieben Etagen, 21 Wohnungen - sogar der Fahrstuhlschacht ist aus Holz. Diese statische und architektonische Meisterleistung erschuf die Sozialbau GmbH aus Kempten. Das schmucke Gebäude liegt an einem kleinen Weiher im Ortsteil Thingers. „Alle Wohnungen sind vermietet“, erklärt Geschäftsführer Herbert Singer.

Die Landtagsdelegation zeigt sich beeindruckt von diesem Wohnhaus, das aus nachwachsendem Allgäuer Holz gefertigt wurde und mit Fernwärme betrieben wird und zudem über eine Photovoltaik-Anlage verfügt. Wegweisend! Anschließend geht es ins Rathaus von Kempten, wo Oberbürgermeister Thomas Kiechle die Delegation empfängt und sich Landtagspräsidentin Ilse Aigner ins goldene Buch der Stadt einträgt.

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Bis zu 200 Delegationen aus der ganzen Welt pilgern jährlich nach Wildpoldsried im Ostallgäu. Warum? Weil die 2600 Einwohner zählende Gemeinde ein mehrfach mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnetes Energiedorf ist. „Mit unserem Mix aus Biomasse, Wind und Sonne sind wir jederzeit in der Lage, mehr als 100 Prozent unseres Energiebedarfs zu decken“, berichtet Bürgermeisterin Renate Deniffel.

Das schaffte die Gemeinde durch vorbildliche Bürgerbeteiligung und durch die Vision ihres Amtsvorgängers Arno Zengerle, der das Thema bereits 1996 aufgriff. Im Keller des „Kultiviert“ - einem stylishen Kulturzentrum mit angeschlossenem Hotel, steht die „Dorfheizung“: Von hier werden derzeit 140 Privathäuser, die öffentlichen Gebäude sowie vier Betriebe mit Wärme versorgt. Ein weiterer Ausbau dieses Netzes ist in Arbeit.

Das Wissen um regenerative Energieversorgung geben die Wildpoldsrieder bis nach Afrika weiter: Bis Ende 2019 kamen 100 Ausbilder aus 15 afrikanischen Ländern in das ostallgäuische Dorf, um sich ausbilden zu lassen. „Wildpoldsried  ist ein herausragendes Beispiel, wie die Energiewende im ländlichen Raum funktionieren kann“, lobt Landtagspräsidentin Ilse Aigner.

/ EM

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