Barbara Stamm in die Präsidentengalerie des Bayerischen Landtags aufgenommen

Porträt von ehemaliger Landtagspräsidentin enthüllt

München, 22.09.2021

Am Mittwochabend ist in der Präsidentengalerie des Bayerischen Landtags das Porträt der ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm feierlich enthüllt worden. Das Bild malte die junge bayerische Künstlerin Janina Roider. Nach neun Präsidenten wurde mit dem Porträt von Barbara Stamm das erste Gemälde einer Frau in die Galerie aufgenommen. Anwesend waren bei der Feierstunde neben Stamms Familie auch enge politische Wegbegleiterinnen und –begleiter.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner würdigte in ihrer Ansprache die Verdienste ihrer Amtsvorgängerin Barbara Stamm um den Parlamentarismus in Bayern: „Zehn Jahre hast Du den Abgeordneten vorgestanden als ihre Präsidentin, davor fünf Jahre als Vizepräsidentin. Die verdiente Krönung einer politischen Lebensleistung, die ehrlich und authentisch unter einem wertsetzenden Oberbegriff stand: Fürsorge! Diese Fürsorge hat Dich immer ausgezeichnet.“ Aigner unterstrich zudem Stamms Rolle als Vorbild für Frauen in der Politik: „Du hast die Muster aufgebrochen. Du hast Dir Deinen Platz in der ersten Reihe erobert: Mit viel Leidenschaft, mit viel Sachverstand und vor allem mit großer Hartnäckigkeit.“

Nach der Enthüllung des Bildes blickte die junge Künstlerin Janina Roider zurück auf den Augenblick, als der Anruf aus dem Landtag bei ihr einging mit dem Auftrag, die ehemalige Landtagspräsidentin für die Galerie im Maximilianeum zu porträtieren. Dass dieses Angebot echt war, habe sie erst glauben können, als die schriftliche Einladung bei ihr angekommen sei. "Heute eineinhalb Jahre später bin ich außerordentlich froh und stolz, dass dieses Bild heute hier seinen Platz finden wird." Für sie sei entscheidend gewesen, über äußerliche Ähnlichkeit hinaus eine bestimmte Persönlichkeit wiederzugeben: "Für mich war schnell klar, es sollte ein unverstellter Moment aus ihrem sehr bewegten Leben sein.", so Roider. Die Künstlerin hob Stamms immer spürbares Bestreben hervor, mit und unter Menschen zu sein, sie zum Gespräch einzuladen und gemeinsam an einem Tisch zu sitzen. So sei die ehemalige Landtagspräsidentin nun auch auf dem Gemälde zu sehen: "Sie ist in einem Dialog, zugewandt zu ihrem Gegenüber. Sie ist ruhig und klar. Der Blick ist konzentriert und einladend." Janina Roider dankte Stamm und den Verantwortlichen im Landtagsamt für das Vertrauen in eine junge Künstlerin und ebenso ihrer Familie, von der sie stets Unterstützung erfahren habe.

Barbara Stamm zeigte sich sichtlich bewegt von dem Anlass: "Ich habe so vieles in meinem Leben erleben dürfen, aber das ist doch eine ganz besondere Premiere!" Ihr sei zwar bewusst gewesen, dass man - wenn es einmal mit der Amtszeit zu Ende ist - dann auch in diesem Haus künstlerisch verbleiben darf, "aber heute, wo es soweit ist, ist es doch etwas ganz Besonderes, und vor allem erweckt es in einem ein großes Stück Dankbarkeit!" Stamm blickte auf die 42 Jahre ihrer Zugehörigkeit zum Hohen Hause zurück. Diese lange Zeit beinhalte natürlich auch, dass man mit vielen verschiedenen Menschen zusammenarbeiten durfte: "Ich bin froh und dankbar über die Vielzahl an Wegbegleitern, die heute anwesend sein können." Jede und jeder, der ein Amt wie das an der Spitze des Landtags innehabe, setze seine eigenen Schwerpunkte, betonte die ehemalige Landtagspräsidentin. Für sie gehöre dazu vor allem das Kinderhaus des Landtags MiniMaxi, dessen Gründung und Weiterentwicklung ihr immer ganz besonders am Herzen gelegen hätten. Am Ende ihrer Rede stand der Dank an Janina Roider: "Es war uns wichtig, einer jungen Künstlerin Chancen und Möglichkeiten zu geben und wir haben das von Herzen getan", so Stamm. Sie sei sehr berührt gewesen, nun zu hören, wie Roider ihre Arbeit selbst gesehen habe, was sie empfunden habe, in das Bild hineinlegen wollte und nun auch hineingelegt habe. "Dafür und auch für die Zeit, die unter den Corona-Bedingungen für Sie nicht einfach gwesen ist, sage ich Ihnen ein ganz herzliches Dankeschön!"

Barbara Stamm gehörte dem Bayerischen Landtag von 1976 bis 2018 an. Viele Jahre lang war sie Mitglied der Bayerischen Staatsregierung, zunächst als Staatssekretärin und ab 1994 bis 2001 dann als Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit. Von 2003 bis 2008 hatte sie das Amt der Landtagsvizepräsidentin inne, von 2008 bis 2018 war sie schließlich über zwei Legislaturperioden hinweg als erste Frau Präsidentin der bayerischen Volksvertretung. 

Die Künstlerin Janina Roider lebt und arbeitet in München und Montalivet (Frankreich). Sie studierte zunächst an der Akademie der Bildenden Künste München Kunstpädagogik bei Matthias Wähner, bis sie in die Klasse von Günther Förg wechselte, um Freie Kunst zu studieren. Dort graduierte sie 2015 mit dem Meisterschülertitel. 2010 - 2011 absolvierte sie einen einjährigen Studienaufenthalt an der Glasgow School of Art in Schottland, den sie mit dem Bachelor of Arts abschloss. Das 1. Staatsexamen im Fach Kunstpädagogik für das Gymnasium absolvierte sie 2014 mit Auszeichnung.

Pressefotos des Termins finden Sie ►hier.

/ PR

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