Schülergroßplanspiel „Der Landtag sind wir!“

Jugendliche schlüpfen einen Tag in die Rolle der Abgeordneten

Trotz des großen Streiks im Nah- und Fernverkehr sind mehr als 70 Jugendliche für das große Planspiel "Der Landtag sind wir!" ins Maximilianeum gekommen. Die Schülerinnen und Schüler aus Schwaben, Unterfranken, Ober- und Niederbayern spielten dabei einen Tag lang anhand eines Fallbeispiels einen Gesetzgebungsprozess im Bayerischen Landtag durch - und lernten nebenbei ganz selbstverständlich die Verfahren und Abläufe des Parlamentsbetriebs.

Wie wird ein Gesetz gemacht? Wie läuft die Arbeit in den Ausschüssen ab? Wie organisiert man Mehrheiten? Nach welchen Spielregeln funktioniert die Zusammenarbeit in einer Koalition? Wie argumentiert man im Plenum? Antworten auf all diese Fragen haben sich rund 70 Jugendliche aus verschiedenen Regierungsbezirken Bayerns selbst erarbeitet: Beim Planspiel "Der Landtag sind wir!" erfuhren sie einen Tag lang ganz praktisch, wie der Bayeriche Landtag arbeitet.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu dem Projekt: „Es ist mir wichtig, Demokratie für junge Menschen greifbar zu machen – gerade jetzt. In diesen Tagen wird uns mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf grausamste Weise vor Augen geführt, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten sind. Demokratie ist ein unendlich kostbares Gut, eine Gabe – und eine Aufgabe!" Damit Demokratie gelebt werden kann, brauche es jedoch auch Wissen über Politik, so Aigner: "Kenntnisse über politische Verfahren und Abläufe lassen sich zwar im Unterricht theoretisch lernen – aber noch besser ist es, sie wirklich praktisch zu verstehen. Genau das passiert beim Planspiel, denn die Jugendlichen spielen ein gesamtes Gesetzgebungsverfahren durch. Dabei lernen sie, wie wichtig es ist, das Für und Wider genau abzuwägen und die eigene Position selbstbewusst zu vertreten - vor allem aber wird dadurch der Wert des Kompromisses klar: Der gehört zum Wesen der parlamentarischen Demokratie!" 

 

Im Mittelpunkt steht bei dem Planspiel immer die Simulation eines Gesetzgebungsprozesses anhand eines vorgegebenen fiktiven Gesetzesentwurfes. Diesmal diskutierten die Jugendlichen mit der Flexibilisierung von Ladenöffnungszeiten ein Thema aus dem Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Referentinnen und Referenten des Centrums für angewandte Politikforschung (C.A.P.) unterstützten sie dabei. Wie im richtigen Parlamentsbetrieb erarbeiteten und diskutierten die Jugendlichen in verschiedenen Fraktionen und Ausschüssen Gesetzentwürfe, debattierten darüber im Plenum und stimmten ab: Im fiktiven Beispiel stimmten sie der Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten zu. 

Mit dabei beim Planspiel 2023 im Maximilianeum in München waren vier Schulen: 

  • Staatliche Realschule Zusmarshausen (Schwaben)
  • Wallburg Realschule Eltmann (Unterfranken)
  • Städtische Berufsschule für Spedition und Touristik München (Oberbayern)
  • Ludwigsgymnasium Straubing (Niederbayern)

Dieses pädagogische Angebot des Bayerischen Landtags findet normalerweise an den Schulen vor Ort statt, teilweise aber auch direkt im Bayerischen Landtag. Das Planspiel hat das Centrum für angewandte Politikforschung der LMU München 2006 im Auftrag des Bayerischen Landtags entwickelt. Etwa 70 Planspiele werden seitdem jedes Jahr in ganz Bayern durchgeführt. 

/CK

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