Landtagspräsidentin empfängt litauischen Generalkonsul
Antrittsbesuch von Donatas Kušlys

MÜNCHEN. Der neue Generalkonsul der Republik Litauen, Donatas Kušlys, ist zu einem Antrittsbesuch in den Bayerischen Landtag gekommen. Bei dem Gespräch mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner ging es nicht zuletzt um die Frage der russischen Propaganda heute - und die Erfahrungen der litauischen Bevölkerung in der damaligen Sowjetunion.
Er kommt direkt aus dem Außenministerium in Vilnius und ist erst seit wenigen Monaten Generalkonsul der Republik Litauen in München: Ein Besuch im Bayerischen Landtag stand deshalb für Donatas Kušlys weit oben auf der Prioritätenliste. Beim Gespräch mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner ging es deshalb auch um ein erstes Kennenlernen - was angesichts der perfekten Deutschkenntnisse des Generalkonsuls ein Leichtes war.
Die politischen Themen kamen bei dem knapp einstündigen Austausch nicht zu kurz: Neben der politischen Lage in Bayern wie in Litauen nach der Europawahl Anfang Juni ging es natürlich auch um die Weltlage. Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sehen sich die baltischen Staaten, zu denen auch Litauen zählt, in ihrer Angst vor Russland bestätigt, wie der Generalkonsul mit Blick auf die Geschichte der Bevölkerung des Landes berichtete. "Man findet in Litauen keine Familie, die nicht von den Vertreibungen unter dem Stalin-Regime betroffen war", erzählte Donatas Kušlys anhand des Beispiels seiner Mutter, die mit drei Jahren mit ihren Eltern nach Sibirien umsiedeln musste. Dementsprechend seien russlandfreundliche Positionen in der Politik der Republik Litauen kaum zu finden, so Kušlys.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner äußerte dahingehend ihre Sorgen um die Demokratie in Bayern und Deutschland: "Die russische Propaganda funktioniert leider - da werden inzwischen auch ganz normale Leute infiltriert", berichtete sie dem Generalkonsul ihre Erfahrungen aus Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern.