Ausstellung "Orte der Demokratie" in Ermershausen eröffnet

Festakt im Rahmen der 975-Jahr-Feier des Ortes in Unterfranken

ERMERSHAUSEN.  Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat die Wanderausstellung „Orte der Demokratie in Bayern“ im Rathaus Ermershausen feierlich eröffnet. Gemeinsam mit Günter Pfeiffer, dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Ermershausen, enthüllte sie zudem die Gedenkstele. Denn der Ort im Landkreis Haßberge ist nun auch sichtbar als "Ort der Demokratie in Bayern". 

Ermershausen wurde 1049 erstmals urkundlich erwähnt - also vor genau 975 Jahren. Doch der Grund für die Auszeichnung als "Ort der Demokratie in Bayern" ist ein anderer und hat ihren Ursprung in der Gebietsreform Ende der 1970er-Jahre: Die Bürgerinnen und Bürger von Ermershausen erreichten durch jahrelange Proteste und politisches Engagement, dass ihre Gemeinde nach der Gebietsreform die kommunale Selbstständigkeit doch wiedererlangen konnte.

"Kampf von Ermershausen um seine Selbstständigkeit hat Spuren hinterlassen"

"Ermershausen ist zweifelsohne ein ganz bemerkenswerter Ort in der bayerischen Demokratiegeschichte", sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner beim Festakt. "Denn was sich hier in den Jahren 1978 bis 1994 zugetragen hat, das hat es so in Bayern kein zweites Mal gegeben."

Nach Jahrzehnten, des Protestes engagierten sich die Bürgerinnen und Bürger dann auch politisch, so dass die Eingemeindung letztendlich nach 15 Jahren wieder rückgängig gemacht wurde. Was der Landtagspräsidentin dabei wichtig ist: "Die herausragende demokratische Leistung aller Beteiligten lag auch darin, dass sie den Disput hinter sich gelassen haben. Die Bevölkerung und die beiden Gemeinden haben einen gemeinsamen, einen konstruktiven Weg beschritten", wie sie bei ihrer Rede in Ermershausen sagte. 

Diesen Teil der Geschichte des Ortes im unterfränkischen Landkreis Haßberge beleuchtet die Ausstellung „Orte der Demokratie in Bayern“ des Bayerischen Landtags, die nun noch bis 5. Juli im Rathaus Ermershausen zu sehen ist.  Zudem wird dabei die Geschichte von zwölf weiteren ausgewählten Orten im ganzen Freistaat gezeigt und deren wichtige Beiträge zur Entwicklung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gewürdigt.

/CK

Randspalte

Seitenanfang