Debatte über wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Bayern

Aktuelle Stunde auf Vorschlag der Fraktion FREIE WÄHLER

12. Dezember 2023

MÜNCHEN.  Angemessene Honorierung der Fach- und Hausärzte, Kampf gegen den Fachkräftemangel, richtige Priorisierung, Stärkung der Landapotheken und moderne Versorgungsstrukturen – über diese Maßnahmen diskutierten die Redner in einer von der Fraktion FREIE WÄHLER beantragten Aktuellen Stunde zum Thema „Wohnortnahe Versorgung – Apotheken, Haus- und Fachärzte unterstützen, gewachsene Krankenhausstruktur schützen“.

Aktuell befinden sich in Bayern über 50 Kliniken in der Insolvenz oder sind davon bedroht. Das ist einer der Gründe, warum die Fraktion der FREIEN WÄHLER das Thema Wohnortnahe Versorgung – Apotheken, Haus- und Fachärzte unterstützen, gewachsene Krankenhausstruktur schützen“ in einer Aktuellen Stunde im Plenum auf die Tagesordnung gebracht hat. „Die medizinische Gesundheitsversorgung darf kein Phänomen der Ballungszentren sein“, betonte Susann Enders (FREIE WÄHLER). So hätten die FREIEN WÄHLER die Weichen gestellt für 2700 zusätzliche Medizinstudienplätze. Zudem sagte Enders: „Wir kämpfen für eine angemessene Honorierung der Fach- und Hausärzte.“

Andreas Winhart nannte als Redner der AfD-Fraktion als Grund für das schwache Gesundheitssystem eine falsche Prioritätensetzung der Ampel-Koalition in Berlin. „Der Bund wälzt seine politische Unfähigkeit in der Gesundheitsversorgung auf die bayerischen Kommunen ab, und das lassen wir denen nicht durchgehen“, bekräftige Winhart.

Fokus auf digitale Anwendungen

Bernhard Seidenath (CSU) hob hervor, dass Forschung und Versorgung Hand in Hand gehen müsse. „In den digitalen Anwendungen stecken die höchsten Innovationspotenziale, um die Gesundheitsversorgung in die Fläche zu bringen“, fügte er hinzu. Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken sagte Seidenath: „Wir wollen mehr junge Menschen für den Pflegeberuf ausbilden und den Pflegeberuf aufwerten.“ Kerstin Celina (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) sagte, für ältere oder eingeschränkte Personen sei es im Gesundheitssystem so schwer, weil der Faktor Zeit nicht adäquat vergütet werde. „Wir setzen uns dafür ein, die Beratung im Gesundheitssystem stärker zu vergüten – das wird unsere Landapotheken stärken“, sagte Celina.

Gemeinsame Wege finden

Ruth Waldmann (SPD) kritisierte die Staatsregierung dafür, dass von einem Konzept, wie die zukünftige Gesundheitsversorgung in Bayern aussehen solle, nichts zu hören sei. Waldmann betonte: „Wir müssen uns auf eine moderne Versorgungsstruktur gemeinsam mit Krankenhäusern und niedergelassenen Arztpraxen verständigen.“ Dass es für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Bayern vor allem eine gemeinschaftliche Anstrengung brauche, unterstrich auch Staatsministerin Judith Gerlach: „Wir müssen ideologische Scheuklappen ablegen, Bündnisse schmieden und nach gemeinsamen Wegen in der Gesundheitsversorgung suchen.“

/ Anja Guthardt

 

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