Ausschuss Öffentlicher Dienst: Bericht über die Tätigkeit des Landespersonalausschusses

Dienstag, 11. Juli 2017
– Von David Lohmann –

Der Öffentliche Dienst in Bayern ist auf Rekordkurs: Sowohl die Anzahl der Bewerber, als auch die Anzahl der Einstellungen ist auf dem höchsten Stand seit 2002 – lediglich das Jahr 2011 mit dem doppelten Abiturjahrgang bildet eine Ausnahme. Die Fraktionen im Ausschuss Öffentlicher Dienst lobten die Arbeit des Landespersonalausschusses (LPA), mahnten aber aufgrund des demografischen Wandels, sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen.

Insgesamt nahmen am Auswahlverfahren für den Einstieg in der zweiten Qualifikationsebene im nichttechnischen Bereich 8606 Bewerber teil. „Das entspricht einer Steigerung des ohnehin schon hohen Niveaus des Vorjahres um mehr als 300 Bewerber“, betonte die LPA-Vorsitzende Dr. Sigrid Schütz-Heckl im Ausschuss. Beim Auswahlverfahren für die dritte Qualifikationsebene habe sich die Bewerberanzahl im Vergleich zum Vorjahr sogar um rund 470 auf 6382 erhöht.

Positive Nachrichten hatte Schütz-Heckl auch bei der Anzahl der eingestellten Bewerber. In der zweiten Qualifikationsebene seien letztes Jahr 1306 Anwärter, in der dritten Qualifikationsebene sogar 1528 in den Vorbereitungsdienst übernommen worden – eine Steigerung um 138 beziehungsweise 90 im Vergleich zum Vorjahr. „Die Zahlen belegen das hohe Interesse an staatlichen und kommunalen Verwaltungen und zeigen, dass sie gegenüber der Privatwirtschaft konkurrenzfähig sind“, unterstrich die LPA-Vorsitzende.  

Zusätzlich hat der LPA im letzten Geschäftsjahr über 218 Anträge in Einzelfällen öffentlicher Verwaltungen entschieden, in 202 Beratungen über laufbahnrechtliche Fragen Beschluss gefasst und in 13 Fällen über die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen geurteilt. Außerdem hat der LPA eine Qualifizierungsmaßnahme des Kultusministeriums für Lehrkräfte an Gymnasien oder Realschulen für einen Einsatz an beruflichen Schulen geprüft und gebilligt. Hintergrund ist laut Schütz-Heckl der erhöhte Personalbedarf für Asylbewerber und Flüchtlinge.

Zur Verbesserung der Führungskultur hat sich das LPA im vergangenen Jahr vom Münchner Arbeitssoziologen Prof. Dr. Dieter Frey über werteorientierte Führung informieren lassen. „Dabei zählt nicht die Hierarchie, sondern das beste Argument und die beste Idee“, erläuterte Schütz-Heckl. Darüber hinaus sollen Vorgesetzte ältere Mitarbeiter häufiger zu Fortbildungen motivieren. Aktuell ist über ein Viertel der Bediensteten im Öffentlichen Dienst 55 Jahre oder älter. Am erfolgversprechendsten seien dabei gemischte Teams aus jüngeren und älteren Mitarbeitern.

In der anschließenden Aussprache dankte der Ausschussvorsitzende Tobias Reiß (CSU) dem LPA für die gute Zusammenarbeit. Die hohen Bewerberzahlen zeigten, dass der Öffentliche Dienst nach wie vor ein gutes Image habe. Allerdings werde auch klar, „dass der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft zunimmt“. Zukünftig müsse daher darauf geachtet werden, für junge Menschen attraktiv zu bleiben und gleichzeitig ältere Mitarbeiter nicht aus den Augen zu verlieren. Dem Votum schloss sich die Opposition an. Stefan Schuster (SPD) forderte zusätzlich, die Maßnahmen zur werteorientierten Führung über das Ministerium auch an die jeweiligen Behörden weiterzugeben. Verena Osgyan (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) mahnte an, sich auch mit Mobbingprävention zu beschäftigen. „Das gehört zum Thema gute Führung dazu.“

Randspalte

Seitenanfang