Informationsbesuch des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes in Zwiesel

22. Oktober 2019

ZWIESEL.       Vor Ort wollten sich die Mitglieder des Ausschusses Öffentlicher Dienst über die praktische Umsetzung der Behördenverlagerung und den Nationalpark Bayerischer Wald informieren. Bei seiner auswärtigen Sitzung stattete der Ausschuss zunächst der neuen Außenstelle des Landesamtes für Steuern in Zwiesel einen Besuch ab.

2015 sorgte der Vorschlag der Staatsregierung, weitere Behörden-verlagerungen durchzuführen für Aufsehen. Ziel dieser Maßnahmen war und ist es, Struktur-Impulse für die Region und den ländlichen Raum zu setzen. Im März 2016 startete das Landesamt für Steuern den ersten Verlagerungsschritt nach Zwiesel mit einem kleinen Aufbauteam. Aktuell arbeiten 51 Personen vor Ort, die in zwei Gebäuden im Zentrum von Zwiesel untergebracht sind. Bis 2025 sollen es 100 Personen werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen überwiegend aus der Region Niederbayern, erklärte der Präsident Dr. Roland Jüptner und betonte, dass im Verlagerungsprozess konsequent auf Freiwilligkeit gesetzt wurde. Dies habe sich ausgezahlt, so Jüptner weiter. Die in Zwiesel Tätigen seien äußerst zufrieden mit Ihrem Arbeitsplatz und hoch motiviert. Das kam auch in der Vorstellung der verschiedenen Aufgabenbereiche, die an der Außenstelle erledigt werden, zum Ausdruck. Renate Biberger erläuterte den Ausschussmitglieder die Arbeit der Sondereinheit Zentrale Steueraufsicht, die sich am Standort Zwiesel auf Steuerbetrug im Bereich E-Commerce spezialisiert hat. „Zasterfahndung auf hohem Niveau!“ kommentierte der Ausschussvorsitzende, Wolfgang Fackler (CSU), beeindruckt von der spitzfindigen Detektivarbeit, die die Beamtinnen und Beamten zur Bekämpfung von Steuerbetrug leisten. Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass das Landesamt für Steuern das Verlagerungskonzept konsequent und solide umsetzt.

Der Nationalpark ist mittlerweile von der Bevölkerung angenommen

Der zweite Anlaufpunkt des Informationsbesuches war der Nationalpark Bayerischer Wald, bei dem die Abgeordneten sich mit dem Parkleiter, Dr. Franz Leibl, austauschten. 1970 wurde der Park als erster Nationalpark in Deutschland gegründet, 1997 folgte eine Erweiterung auf die heutige Fläche von 24.250 Hektar. Auch wenn der Nationalpark in der Vergangenheit in der Region nicht immer unumstritten war, sehen ihn heute 80 Prozent der Bevölkerung positiv. Leibl gab den Abgeordneten nähere Informationen zur Personalstruktur und zur Personalsituation der rund 200 Beschäftigten. Der Nationalpark biete unter anderem Ausbildungsplätze für Forstwirte und Tierpfleger an, sei aber auch beliebte Anlaufstelle für Doktoranten, Praktikanten und Interessenten an einem Freiwilligen Ökologischen Jahr, so der Parkleiter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befassen sich mit wissenschaftlicher Beobachtung (Monitoring), Forschung, Umweltbildung, Natur- und Artenschutz und kümmern sich um die Parkerschließung zur naturschonenden Erholungsnutzung. Leibl unterstrich, dass der Nationalpark mit einer Nettowertschöpfung von rund 21 Millionen Euro eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung für die Region habe und dabei Ökonomie mit Ökologie verbinde.
Der Ausschussvorsitzende drückte gegenüber Leibl seine Wertschätzung für die Arbeit der Nationalparkmitarbeiterinnen und –mitarbeiter aus, die den Park mit seinen verschiedenen Einrichtungen zu einem ganz besonderen Erholungs- und Erlebnisort für Einheimische wie auch Touristen machen.
Abschließend führte der Nationalparkleiter die Ausschussmitglieder noch kurz durch das Urwaldgebiet Mittelsteighütte, ein hunderte Jahre altes Waldgebiet mit gigantischen Baumriesen, in dem sich verschwunden geglaubte Arten von Pilzen und Käfern wiederansiedeln. / sf

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