Wissenschaftsausschuss informiert sich über Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Mittwoch, 17. Mai 2017
– Von Miriam Zerbel –

Freude bei den Abgeordneten im heutigen Wissenschaftsausschuss: Zum einen über die positive Bilanz die von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gezogen werden konnte; Zum anderen über die fraktionsübergreifende Einigkeit zum Campus-Straubing-Gesetz.

Auf Einladung des Ausschusses präsentierte neben der Präsidentin auch Weihbischof Dr. Anton Losinger als Stiftungsratsvorsitzender die Entwicklung der einzigen katholischen Universität Deutschlands. Losinger betonte, die turbulente Zeit der negativen Schlagzeilen sei vorüber. Damit spielte er auf die Phase häufiger Präsidentenwechsel an der Universität an. Nun aber garantiere eine neue Wahlordnung sowie die entsprechende Beteiligung der Uni-Institutionen viel Transparenz und ein hohes Maß an Zustimmung für die Präsidentin.

Losinger wies zudem auf kirchliche Sondermittel in Höhe von 5,5 Millionen Euro für das Jahr 2016 hin, die eine Steigerung der Forschungsqualität ermöglichten. Auch Professorin Gabriele Gien, die Präsidentin der KU, machte deutlich, dass es gelungen sei, die Einwerbung von Drittmitteln in den vergangenen drei Jahren um 50 Prozent zu steigern. Dem Fernziel, Mitglied in der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG zu werden, stehe noch ein langer Prozess bevor. Dessen Start ist für Anfang August 2018 avisiert.

Viel Wert legt Gien auf das integrative Konzept der KU, wonach die Internationalisierungsbemühungen, die Forschung, die Profilierung der einzelnen Themenfelder, das interdisziplinäre Studium und die Vernetzung mit der Hochschule für Philosophie und der Stiftungsfachhochschule München ineinander greifen sollen. Aus Gesprächen mit dem Wissenschaftsrat und dessen Potentialanalyse zieht die Präsidentin den Schluss, beispielsweise den Fakultäten mehr Verantwortung zu geben sowie die theologische und ethische Kompetenz als besonderes Profil der KU breiter zu berücksichtigen.

Beifall für positive Entwicklung

Ein Zwischenresümee, das die Abgeordneten mit Freude vernahmen. Der Ausschussvorsitzende Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) bescheinigte der Katholischen Universität, auf gutem Wege zu sein. Isabell Zacharias (SPD) und Verena Osgyan (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zeigten sich beruhigt, dass die KU nun in ruhigerem Fahrwasser unterwegs ist, der stellvertretende Ausschussvorsitzende Oliver Jörg (CSU) lobte die Präsidentin Gien als „starken Motor“ und steuerte einige Daten zur Entwicklung der KU bei, wie beispielsweise den Zuwachs der staatlichen Mittel zwischen 2011 und 2016 um 23 Prozent.

Gefragt nach der Frauenförderung an der KU gab Gien indes zu: „Das könnte noch besser sein. Wir müssen das Bewusstsein stärken und auf einen Kulturwandel hinwirken.“ Ein weiteres Ziel soll sein, die Standorte Eichstätt und Ingolstadt, wo vor allem die Betriebswirte angesiedelt sind, intensiver zu verbinden, damit sie besser zusammenwachsen. Das immer wieder hoch gelobte, gute Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studierenden soll erhalten bleiben, auch wenn die Studentenzahl in den vergangenen fünf Jahren um neun Prozent gestiegen ist.

Fraktionsübergreifende Einigkeit

Von Eichstätt ging es anschließend nach Straubing. Dort soll das Wissenschaftszentrum für Nachwachsende Rohstoffe ausgebaut werden. Mit dem Campus-Straubing-Gesetz ist geplant, ein integratives Forschungszentrum für Biotechnologie und Nachhaltigkeit zu errichten, das als universitäre Einrichtung der Technischen Universität München zugeordnet ist. Dazu soll die Organisationsstruktur an die zu erwartende künftige Größe des Zentrums mit zusätzlichen Aufgaben angepasst werden.

Zur Freude der SPD-Fraktion stimmten CSU und auch die beiden anderen Fraktionen dem sozialdemokratischen Änderungsantrag zu, den Institutsrat analog zu einem Fakultätsrat zu besetzen. Unter Berufung auf das Bayerische Hochschulgesetz sah der Änderungsantrag vor, die Zahl der Hochschullehrenden, der wissenschaftlichen Beschäftigten und der Studierendenvertreter um je eine Person zu erhöhen. So verändert erhielt der angepasste Gesetzentwurf eine einstimmige Befürwortung. Die Anregung des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Jörg, den Prozess in Straubing weiter zu begleiten und sich nach gegebener Zeit einen Bericht geben zu lassen, begrüßten die Ausschussmitglieder.  

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