Die Gewinner des Bayerischen Integrationspreises 2025 stehen fest
Motto in diesem Jahr „Kunst macht sichtbar – Integration durch Teilhabe am kulturellen Leben“
8. April 2025
MÜNCHEN. Die Gewinner des diesjährigen Integrationspreises stehen fest: Drei Projekte, die sich in besonderer Weise um die gemeinsame kulturelle Teilhabe von einheimischen und zugewanderten Menschen verdient gemacht haben und integrative Strahlkraft ausüben, wurden von der unabhängigen Jury des Bayerischen Integrationsrates ausgewählt. Das Interesse an der Ausschreibung war auch diesmal groß: 107 Bewerbungen gingen für den Integrationspreis 2025 ein. Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und der Bayerische Integrationsbeauftragte Karl Straub werden die Preise am 12. Mai 2025 im Bayerischen Landtag überreichen.
Die Preisträger des Integrationspreises 2025 sind:
1. Preis (4.000 Euro): KulturBunt NEUPERLACH2324, München
Projektträger: KulturBunt Neuperlach e.V. / Projektverantwortliche: Bahar Auer
KulturBunt Neuperlach e.V. ist ein seit 1995 bestehender Verein, der sich der Förderung kultureller Vielfalt und des interkulturellen Austauschs im Münchner Stadtteil Neuperlach widmet. Sein Ziel ist es, Menschen unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen zusammenzubringen und verschiedenste Kunstformen zu fördern. Im Projektjahr 2023/2024 hat KulturBunt Neuperlach mit rund 30 ehrenamtlich Engagierten aufsuchende Kulturarbeit betrieben – das heißt kulturelle Angebote aktiv zu den Menschen vor Ort gebracht – und anderen kulturellen oder sozialen Institutionen und Bildungseinrichtungen kostenfreie Unterstützung angeboten. So konnten während dieser Zeit verschiedene Veranstaltungen insbesondere für Jugendliche realisiert werden, die co-kreativ von KulturBunt mit lokalen Graffiti-Artists, Rapperinnen und Rappern sowie Mitarbeitenden der Jugendarbeit und Streetworkern entwickelt wurden. Seit vielen Jahren bietet KulturBunt Neuperlach e.V. im Südosten der Landeshauptstadt Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten Räume für kreativen Austausch und gemeinsames Erleben.
2. Preis (3.000 Euro): Theaterlabor Nürnberg, Nürnberg
Projektverantwortlicher: Irfan Taufik
Das Theaterlabor Nürnberg ist eine interkulturelle, freie Theatergruppe, die 2002 gegründet wurde und Raum für verschiedene künstlerische Ausdrucksformen wie Schauspiel, Film, Musik, Gesang, Malerei und Tanz bietet. Hinter dem Projekt steht ein vielfältiges Ensemble aus professionellen und semi-professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern sowie Laien im Alter von 16 bis 80 Jahren, die gemeinsam Theaterstücke zu gesellschaftlich relevanten Themen entwickeln und aufführen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Abbau von Vorurteilen und dem interkulturellen Dialog. Über 40 Personen mit und ohne Fluchterfahrung engagieren sich hier ehrenamtlich. Angeboten werden zum Beispiel wöchentliche, kostenlose Schauspielkurse. Diese ermöglichen es, Theatertechniken zu erlernen, Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Kontakte zu knüpfen. Das Theaterlabor Nürnberg bringt in seinem Ensemble die unterschiedlichsten Menschen zusammen, fungiert als sozialer Kitt der Stadtgesellschaft und ist ein bedeutender Akteur in der lokalen Kunstszene.
3. Preis (2.000 Euro): „Stärkung durch Musik“ - Das Projekt der Musicians for a better life e.V., München
Projektträger: Musicians for a better life e.V. / Projektverantwortliche: Anne Buter
Mit dem seit 2018 bestehenden Projekt „Stärkung durch Musik“ bietet der Verein Musicians for a Better Life e.V. zugewanderten und geflüchteten Kindern und Jugendlichen in München Chor- und Instrumentalunterricht sowie die Möglichkeit, an interkulturellen Musiktheaterprojekten teilzunehmen. Das Projekt verschafft diesen Kindern und Jugendlichen eine Plattform für kreativen Ausdruck und ermutigt sie, ihre Fähigkeiten auch in der deutschen Sprache zu zeigen. Musik als Mittel der Integration stärkt das Selbstbewusstsein und die soziale Teilhabe der zugewanderten jungen Menschen, fördert den interkulturellen Austausch und das Gemeinschaftsgefühl. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit Gemeinschaftsunterkünften, Grund- und Mittelschulen sowie Studierenden der Hochschule für Musik und Theater München, die als Volontäre unterrichten und hierdurch als angehende Musikpädagogen selbst praktische Erfahrung sammeln können. Seit Projektbeginn engagieren sich über 30 Personen ehrenamtlich. Der Verein mit Sitz in München ist zwischenzeitlich auch in weiteren Ländern tätig.
/ PR