Verfassungsmedaille in Gold an Bundespräsident a.D. Gauck verliehen

Landtagspräsidentin Ilse Aigner würdigt Gauck als "famosen Fürsprecher der Freiheit"

MÜNCHEN.    Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat dem ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Joachim Gauck bei seinem Besuch im Maximilianeum die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold verliehen. Corona-bedingt war ein großer Festakt 2020 ausgefallen.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat in ihrer Ansprache die Verdienste von Gauck auf allen Stationen seines Lebenswegs gewürdigt: „Selten tritt neben so klugen Geist so viel flammendes Herz. Sie haben das Volk adressiert und Sie haben bei den Menschen Gehör gefunden. Ich habe Sie als Menschenfischer im besten Sinne erlebt. Ihre Beiträge waren und sind stets eine Inspiration.“ In allen Positionen, Ämtern und Mandaten habe Gauck die Freiheit zum zentralen Thema gemacht: „In diesem Sinne haben Sie Kirchentage gemacht, Friedensgebete geleitet und das Neue Forum mitbegründet – und später als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Licht ins Dunkel gebracht.“ Als Bundespräsident habe Gauck die Macht des Wortes zu nutzen gewusst. „Sie haben es vermocht, das Selbstbewusstsein der Deutschen zu stärken, ihnen Mut zuzusprechen. Aber ohne Hybris, ohne Übermut.“

Die Präsidentin begründete die Auszeichnung mit Gaucks Wirken als „famoser Fürsprecher der Freiheit“: „Jeder Ihrer Beiträge ist eine Bereicherung für den Debattenraum in Deutschland. (…) Freiheit darf nicht banal, darf nicht selbstverständlich werden. Für dieses Selbstbewusstsein der Demokratie und der Demokratinnen und Demokraten braucht es Vorbilder. Sie sind ein solches Vorbild. Und deshalb ist es mir eine große Ehre, Sie mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold auszuzeichnen.“

Gaucks Dank für die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold: eine besondere Würdigung Bayerns

Gauck, der von 2012 bis 2017 das höchste Amt im deutschen Staate innehatte, bedankte sich mit einer besonderen Würdigung der bayerischen Gastgeber: So sei Bayern das Beispiel, das er in seiner Herkunftsregion in Mecklenburg im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern anbringe für das Zusammenbringen von Tradition und Brauchtum auf der einen Seite und Fortschritt und Vielfalt auf der anderen Seite. Bayern sei "eine Landschaft der Vielfalt, in der das Eigene seinen Stellenwert behalten habe" - und damit auch Vorbild für ein Europa der Vielfalt.

/ CK

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