Tagung der IPBK in Lindau am Bodensee

Wie können wir Jugendliche für die Politik gewinnen?

LINDAU.                     Vertreter der Landtage und Kantonsparlamente der vier Länder der Bodenseeregion haben sich bei ihrer Frühjahrskonferenz in Lindau unter bayerischem Vorsitz ausgetauscht.  Die Internationale Parlamentarischen Bodensee-Konferenz (IPBK) hatte zum Schwerpunktthema Jugend und Politik auch Fachreferenten aus Politik und Gesellschaft zu Gast, die unterschiedliche Perspektiven zum Jugendengagement in der Politik sowie zum grenzüberschreitenden Jugendaustausch vorstellten.

Knapp 45 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsländer und -kantone der IPBK folgten der Einladung des Vorsitzlandes Bayern nach Lindau am Bodensee. Die große Teilnehmerzahl bei der traditionellen Frühjahrskonferenz der IPBK bringt den vertrauensvollen und engen Austausch der Parlamente in der Bodenseeregion und deren intensive Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg zum Ausdruck.

Für viele drängende Themen von heute, wie Klimakrise und Umweltverschmutzung, sind die Impulse und das Engagement von Kindern und Jugendlichen wichtig, um Lösungen für morgen – auch über Grenzen hinweg – zu finden. Die IPBK befasste sich daher mit Fragen und Best-Practice-Beispielen, wie es gelingen kann, das Vertrauen der Jugendlichen in die etablierte Politik (wieder)herzustellen und diese verstärkt in politische Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Auch Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen über Grenzen hinweg und Möglichkeiten der internationalen Jugendbegegnungen wurden erörtert.

Wie kann die Politik das Vertrauen der Jugend gewinnen?

Das Thema wurde durch Impulsreferate von Experten aus Politik und Gesellschaft vertieft:

  • Die Abgeordnete Tanja Schorer-Dremel, Vorsitzende der Kinderkommission des Bayerischen Landtags, informierte über die Arbeit dieses Gremiums, das sich als parlamentarischer «Anwalt der Kinder und Jugendlichen» versteht. Der Bayerische Landtag ist eines der wenigen Parlamente in Deutschland, das über eine Kinderkommission verfügt.
  • Als Beispiel für eine seit mehr als 75 Jahren bewährte Zusammenarbeit von Jugendverbänden, -gemeinschaften und -initiativen in Bayern und einer in Deutschland einmaligen Form von demokratischer Teilhabe und Interessenvertretung wurde der Bayerische Jugendring von der Geschäftsführerin Dr. Gabriele Weitzmann vorgestellt.
  • Die noch junge Stiftung Internationaler Jugendaustausch Bayern, vorgestellt von Judith Fesser, Fachbereich Programmkoordination, steht beispielhaft für eine landesweite Anlaufstelle in Bayern, bei der sich Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Projektträger aus dem In- und Ausland zentral über Möglichkeiten und Wege für einen Aufenthalt im Ausland informieren können.
  • Dass und wie Jugendliche selbst «Politik machen», wurde von Konstantin Pius Hälg erläutert, der sich im schweizerischen Jugendparlament der Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden politisch engagiert und dort das Amt des Präsidenten des Jugendparlaments innehat.

Die Internationale Parlamentarische Bodensee-Konferenz hat zum Ziel, die Anliegen der Bevölkerung der Bodenseeregion zu vertreten, die Standortattraktivität der Region zu erhöhen und die natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern. Außerdem fördert die IPBK den Meinungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten. Die IPBK behandelt Themen der gesamten Bodenseeregion, wie Bildung, Energie, Forschung, Gesundheit, Gewässerschutz, Kultur, Sicherheit, Soziales, Tourismus, Umwelt, Wirtschaft und Arbeit oder Verkehr.

Die Präsidentinnen und Präsidenten sowie die Abgeordneten der Landtage von Bayern, Baden-Württemberg, Vorarlberg, des Fürstentums Liechtenstein sowie der Kantonsparlamente von Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau und Zürich treffen sich zweimal jährlich zur IPBK. Jedes Jahr wechseln der Vorsitz und damit auch der Austragungsort der halbjährlichen Sitzungen.

/ Pressestelle

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