Ilse Aigner präsentiert Neuauflage des „Demokratiereports Bayern"

"Die Menschen in Bayern sind treue, tolerante und überzeugte Demokratinnen und Demokraten!

MÜNCHEN.  Ein Jahr nach dem ersten „Demokratiereport Bayern“ haben Landtagspräsidentin Ilse Aigner und infratest dimap die Ergebnisse der zweiten Runde der Demokratie-Umfrage vorgestellt. Der „Demokratiereport Bayern 2025“ zeigt, dass das Vertrauen in die Demokratie weiterhin extrem hoch ist, einige die politischen Debatten aber als zu entfernt von den Themen der Bürgerinnen und Bürger in Bayern empfinden.

„Die Bayern sind treue, tolerante und überzeugte Demokratinnen und Demokraten – das ist beeindruckend angesichts der Krisen und Herausforderungen durch die aktuelle Weltlage", resümiert Landtagspräsidentin Ilse Aigner: "Ein Jahr nach der ersten repräsentativen Studie zur Demokratie in Bayern zeigt auch die Folgestudie ein klares Bekenntnis zur Demokratie!“ Denn 98 Prozent der Befragten gaben in der Neuauflage der Studie von infratest dimap in diesem Herbst  an, es sei wichtig oder sehr wichtig für sie, in einer Demokratie zu leben – noch mehr als 2024. 

 

Bei jungen Erwachsenen fällt die Zustimmung mit 93 Prozent etwas geringer aus. Ilse Aigner schlussfolgert daraus, dass die Politik die Lebenswirklichkeit junger Menschen noch stärker in den Blick nehmen muss - von der Jobperspektive über bezahlbaren Wohnraum bis hin zur Frage des Wehrdienstes. “Wenn es der Politik nicht gelingt, die Probleme der jungen Generation zu lösen, dann ist ein Vertrauensverlust unvermeidbar”, so die Landtagspräsidentin. 

Auffällig ist in den Zahlen zudem, dass Frauen deutlich weniger zufrieden sind mit der Art, wie Demokratie funktioniert. Der Unterschied zu den Männern beträgt hier in Bayern 10 Prozentpunkte, in Deutschland 8 Prozentpunkte. Zudem sehen Frauen auch mehr Defizite in der Rückkopplung mit der eigenen Lebenswirklichkeit. Für Ilse Aigner ist damit klar: “Frauen sehen sich in der Politik zu wenig repräsentiert, zu wenig wahrgenommen. Sie lassen vielleicht auch Distanz erkennen bei Stil und Kultur, wie sich Politik gibt.”

Fokus auf Berlin

Zugleich spiegeln die Zahlen die politische Lage des vergangenen Jahres wider: Während die Zustimmung zur gelebten Demokratiepraxis im Bund leicht gestiegen ist, so ist sie in Bayern leicht gesunken. Auch die Anzahl der Menschen, die großes oder sehr großes Vertrauen in die politischen Institutionen in Bayern äußerten, nahm laut Demokratiereport leicht ab, während die Zahl derer, die zu den konkreten Institutionen keine Meinung hatten, stieg. „Der Fokus lag durch das Ende der Ampel und den Regierungswechsel sehr klar auf Berlin. Das bilden die neuen Zahlen sichtbar ab“, so Aigner. „Zugleich sehe ich darin einen klaren Auftrag an uns in der Politik: Wir müssen uns noch stärker mit den Themen beschäftigen, die die Menschen auch wirklich bewegen.“ 

Bürgernähe politischer Debatten

Die Landtagspräsidentin machte dies auch daran fest, dass für die politischen Debatten im Bund nur knapp die Hälfte der Befragten angab, dass diese sich mit Themen befassten, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtig seien. Das zeigt aus Sicht Aigners, dass bei den Menschen das Gefühl entstanden ist, die Bundespolitik befasse sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten. Für die Debatten in Bayern beantworteten 62 Prozent der Menschen die Frage positiv. Landtagspräsidentin Ilse Aigner: „Die Ergebnisse zeigen auch: Selbst die kritischen Demokratinnen und Demokraten können wir mit Inhalt – sprich guter Politik – erreichen. Das muss uns ein Ansporn sein, keine Wählerin und keinen Wähler verloren zu geben.“ 

 

Toleranz

Die weit verbreitete These von der Polarisierung der Gesellschaft sieht Landtagspräsidentin Ilse Aigner nicht von den Umfragezahlen bestätigt: Denn mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig sei, mit politisch Andersdenkenden im Gespräch zu bleiben. “Das ist die Absage an die Filterblase und ein Bekenntnis zum Pluralismus”, so Aigner, die darin ein starkes Zeichen des guten Miteinanders sieht.

Die Datengrundlage des Demokratiereports lieferte eine repräsentative Bevölkerungsbefragung in Bayern unter 1.011 Wahlberechtigten, die infratest dimap im Freistaat im Auftrag des Bayerischen Landtags vom 15. September bis 30. September 2025 telefonisch und online durchgeführt hat.

/CK

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