Barbara Stamm erinnert an Dr. Michael Horlacher – der Geburtstag des ersten Landtagspräsidenten Bayerns jährt sich zum 125. Mal

Freitag, 18. Januar 2013

Dr. Michael Horlacher, erster Präsident des wieder eingerichteten Bayerischen Landtags nach dem 2. Weltkrieg, wurde genau vor 125 Jahren, am 18. Januar 1888, in Pottenstein geboren. Anlässlich des Jahrestages erinnert Landtagspräsidentin Barbara Stamm an dieses politische Urgestein und würdigt die Lebensleistung des ersten Parlamentspräsidenten im Maximilianeum. „In seiner Amtszeit von 1946 bis 1950 setzte sich Horlacher für einen re-spektvollen und konstruktiven, vor allem grunddemokratischen Politikstil ein - mit Ernsthaftigkeit und Humor gleichermaßen. Dadurch hat er den Bayerischen Landtag nachhaltig ge-prägt. Zum Fundament der Demokratie gehörte für ihn die unbedingte Achtung der demokratischen Institutionen und der gegenseitige Respekt der Repräsentanten untereinander“, erklärt Barbara Stamm.

Der Oberfranke Horlacher war von 1920 bis 1933 Direktor der Bayerischen Landesbauernkammer, wurde aber nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wegen seiner christlichen Gesinnung aus dem Staatsdienst entlassen. 1944 wurde Horlacher verhaftet und für einige Wochen im KZ Dachau interniert. Nach dem Krieg war Horlacher einer der Grün-dungsväter der CSU, trat gleichzeitig aber mit viel Engagement für die Verständigung der politischen Lager ein und erwarb sich so über Parteigrenzen hinweg Respekt. Geradezu visionär war übrigens Horlachers erste Amtshandlung: der passionierte Zigarrenraucher unter-sagte im Sitzungssaal des neuen Parlaments im Maximilianeum das Rauchen. Schließlich, so begründete er das Rauchverbot, befinde man sich „nicht in einem gewöhnlichen Lokal“. /zg

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