Historischer Augenblick im Bayerischen Landtag: Tschechischer Premier spricht zum ersten Mal im Bayerischen Parlament

Donnerstag, 14. Februar 2013

Historischer Augenblick im Bayerischen Landtag: Zum ersten Mal spricht morgen, Donnerstag, 21. Februar 2013, ein tschechischer Premierminister im Parlament des Freistaates. Um 9.20 Uhr hält Petr Nečas vor den Abgeordneten und geladenen Gästen im Plenarsaal eine Rede. „Nach Jahrzehnten der Trennung, der Sprachlosig-keit und der Vorurteile auf beiden Seiten haben wir wieder zu einem freundschaftlichen Miteinander gefunden. Was für ein Glück, was für eine Leistung unserer beiden Völker!“, wertet Landtagspräsidentin Barbara Stamm dieses Ereignis. Stamm ist überzeugt, dass dieser Besuch die Freundschaft zwischen Bayern und Tschechien weiter voranbringen wird. „Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs bauen Menschen auf beiden Seiten der Grenze an einer guten Nachbarschaft, an einem friedlichen Zusammenleben mitten in Europa. Sie haben mit viel Verständnis füreinander und viel gutem Willen Gräben aus der leidvollen Vergangenheit zugeschüttet“, betont die Landtagspräsidentin. Der Besuch von Petr Nečas sei ein Signal, dass auch die Parlamente beider Länder in Zukunft enger zusammenarbeiten wollen.

MedienvertreterInnen sind herzlich eingeladen, über den Besuch des tschechischen Premierministers im Bayerischen Landtag zu berichten. Die Reden werden simultan übersetzt.

Der Ablauf des Programms:
9.00 Uhr: Landtagspräsidentin Barbara Stamm empfängt Petr Nečas an der
Westpforte des Maximilianeums
gemeinsamer Gang in den Plenarsaal
9.10 Uhr: Begrüßung
9.20 Uhr: Rede des tschechischen Premiers vor den Abgeordneten des Bayerischen
Landtags und geladenen Gästen
9.45 Uhr: Petr Nečas trägt sich im Konferenzzimmer in das Ehrenbuch des Bayerischen
Landtags ein. Mit dabei sind die Mitglieder des Präsidiums und die Fraktions-
vorsitzenden.
9.50 Uhr: Barbara Stamm gibt im Senatssaal einen Empfang zu Ehren des Gastes
Gelegenheit zu Gesprächen
10.30 Uhr: Verabschiedung an der Westpforte

Bei der Veranstaltung im Plenarsaal interpretiert das renommierte Henschel Quartett Werke der tschechischen Komponisten Antonín Dvorák und Erwin Schulhoff. Dieser war ein herausragender jüdischer Pianist und Komponist aus Prag, der von den Nationalsozialisten verfolgt wurde und in einem Internierungslager bei Weißenburg starb.

Eine Abordnung des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Waldkirchen im Landkreis Freyung-Grafenau (Niederbayern) wurde eingeladen, den historischen Augenblick mitzuerleben. Lehrer und Schüler haben gleich nach der Grenzöffnung Kontakte ins Nachbarland geknüpft und arbeiten seitdem in vielen Ausbildungsberufen eng zusammen. Der Lehrlingsaustausch ist inzwischen selbstverständlich geworden. Dafür erhielt das Staatliche Berufliche Schulzentrum Waldkirchen auch den Bürgerkulturpreis 2012 des Bayerischen Landtags. /hw

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