Landtagspräsidium bricht zu letztem Regionalbesuch auf - diesmal ist Unterfranken das Ziel der Informationsreise

Mittwoch, 19. Juni 2013

München. Das Präsidium des Bayerischen Landtags bricht zu seinem letzten Regionalbesuch in dieser Legislaturperiode auf. Die Informationsreise am Freitag, 21. Juni 2013, führt nach Unterfranken. Das Gremium will sich dabei selbst ein Bild von der aktuellen Situation im Nordwesten Bayerns machen. Als Forschungs- und Wirtschaftsstandort zählt der Regierungsbezirk zu den TOP 10 der führenden High-Tech-Regionen Europas. Unterfranken hat sich auch als Gesundheits- und Wellnessregion positioniert. Diese Aspekte spiegeln sich im Besuchsprogramm wider. Ein Thema ist außerdem die Notarzt- und Hausarztversorgung vor allem in den ländlichen Gebieten. „Die Bürgerinnen und Bürger sollen spüren, dass wir uns für ihre Anliegen interessieren und sie ernst nehmen“, begründet Landtagspräsidentin Barbara Stamm die Reise, die diesmal in ihre Heimat führt: „Die Volksvertretung kommt zum Volk.“

Mit dem Regionalbesuch am kommenden Freitag löst das Präsidium des Bayerischen Landtags das Versprechen ein, bis zum Ende der Legislaturperiode alle sieben bayerischen Regierungsbezirke zu besuchen. Diese Besuche vor Ort tragen dazu bei, Probleme zu lösen, wie sich am Beispiel des Glasmuseums in Frauenau im Bayerischen Wald gezeigt hat. Beim Regionalbesuch im Mai 2010 in Niederbayern wurden die Politikerinnen und Politiker mit den Problemen dieser europaweit einmaligen Einrichtung konfrontiert, die jedes Jahr neu ums Überleben kämpfte. Auf wiederholte Initiative von Landtagspräsidentin Barbara Stamm fanden runde Tische statt – mit dem Ergebnis, dass der Freistaat Bayern das Glasmuseum übernimmt und es damit in eine sichere Zukunft führt. Auch in Unterfranken will die Spitze des Bayerischen Landtags genau hinhören, wo Handlungsbedarf besteht.

Erste Station ist um 9. 30 Uhr das Gymnasium Veitshöchheim. Als einziges Gymnasium in Unterfranken wurde es in den Modellversuch „Lernreich 2.0 – Üben und Feedback mit digitalen Medien“ aufgenommen, den die Stiftung Bildungspakt Bayern mit Unterstützung des Kultusministeriums gestartet hat. Dabei erarbeiten die Lehrkräfte über einen Zeitraum von drei Schuljahren webgestützte Lern- und Übungsangebote. Das Gymnasium bietet auch die Möglichkeit eines vierwöchigen Schnupperstudiums an der Universität Würzburg und engagiert sich außerdem seit Jahren in dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.“ Die 680 Schülerinnen und Schüler werden von 66 Lehrkräften unterrichtet, 37 davon sind Frauen.

Um 11.30 Uhr steht in Elfershausen ein Arbeitsessen zum Themenschwerpunkt „Gesundheit“ auf dem Programm. Gesprächspartner sind Kommunalpolitiker aus der Region, Ärzte und Verwaltungsfachleute sowie Vertreter von Krankenkassen und Wirtschaftsverbänden. Nach Angaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums bestehen in Unterfranken in je fünf der zehn Planungsbereiche Über- bzw. Regelversorgung. Trotzdem werde es zunehmend schwierig, freie Arztstellen im ländlichen Raum nachzubesetzen, weil zahlreiche Ärztinnen und Ärzte aus Altersgründen aufhören. Kritisch ist es um die Notarztversorgung bestellt – immer wieder Anlass für Gespräche und Initiativen im Bayerischen Landtag, vor allem im dafür zuständigen Ausschuss.

Ein weiteres wichtiges Thema beim Arbeitsessen ist die Situation der Kur- und Heilbäder. Hier wechselt das Präsidium von der Theorie in die Praxis: Um 14.15 Uhr steht ein Besuch im Rehabilitations- und Präventionszentrum Bad Bocklet an. Dabei soll die Kluft zwischen dem Kos-tendruck der Krankenkassen und den wachsenden medizinischen Möglichkeiten erörtert werden.

Unter den Stichwörtern „Innovation und Forschung“ sind die Besichtigung der Adolf Steinbach GmbH und Co. KG in Salz im Landkreis Rhön-Grabfeld (15.45 Uhr) und des Campus Nord der Universität Würzburg (17.45 Uhr) einzuordnen. Die Firma Steinbach gilt als weltweit führend in der Sparte Sondermaschinenbau, arbeitet eng mit Hochschulen und Forschungsunternehmen zusammen und ist ein gefragter Ansprechpartner für die Automobil-, die Luftfahrt-, Gummi- und Kunststoffindustrie. Beeindruckendes Beispiel für die effiziente Zusammenarbeit des Un-ternehmens mit anerkannten Forschungseinrichtungen ist der renommierte 3,6 Millionen teue-re Hexapod-Prüfstand. Dieser wurde im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG von der FGB Steinbach für die Technische Universität Hamburg-Harbug entwickelt und soll helfen, Flugzeuge, Windkraft-Anlagen und Autos effizienter zu machen. So können mit der weltweit einzigartigen Anlage erstmals im universitären Umfeld mechanische Tests unter komplexen realitätsnahen Bedingungen auch an größeren Bauteilen aus Faserverbundstoffen durchgeführt werden.

Im Campus Nord der Universität Würzburg werden schließlich drei Themenbereiche vorgestellt. Es handelt sich dabei um die Forschungsprojekte CAVE – Computer Animated Virtual Environment (Einblick in virtuelle Welten anhand eines 3D-Multisensoriklabors) und „AQopte-rI8 – Autonome Quadrocopter zur Innenraum-Erkundung“. Außerdem besichtigt das Präsidium das neue Praktikumsgebäudes der Biologie mit Live-Einblicken in die Mikroskopie.

Der Regionalbesuch endet mit einem Empfang um 19.30 Uhr im Vogel Convention Center in Würzburg. Über 500 Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen haben dafür zugesagt.

Das Programm im Überblick

09.30 - 10.30 Uhr Gymnasium Veitshöchheim
Günterslebener Str. 45
97209 Veitshöchheim

11.30 – 13.15 Uhr Arbeitsessen
Hotel Ullrich
August-Ullrich-Str. 40-42
97725 Elfershausen

14.15 - 15.15 Uhr Rehabilitations- & Präventionszentrum Bad Bocklet
Frankenstr. 36
97708 Bad Bocklet

15.45 - 17 Uhr Adolf Steinbach GmbH & Co. Fertigungsgerätebau
Strahlunger Str. 18
97616 Salz

17.45 – 18.45 Uhr Campus Nord der Universität Würzburg
Emil-Fischer-Straße
97074 Würzburg

19.30 Uhr Regionalempfang
Vogel Convention Center
Max-Planck-Str. 7/9
97082 Würzburg

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