Bayerischer Integrationspreis 2014 - Zwei herausragende Beispiele sozialer Integration ausgezeichnet

20. November 2014


MÜNCHEN.        Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Integrationsministerin Emilia Müller und der Bayerische Integrationsbeauftragte Martin Neumeyer haben bei einer Festveranstaltung im Bayerischen Landtag heute den Bayerischen Integrationspreis verliehen. Das Motto der diesjährigen Preisverleihung lautet ‚Integration im Handwerk‘. Mit dem Bayerischen Integrationspreis 2014 wurde das ‚Atelier La Silhouette‘ in München ausgezeichnet. „In Bayern funktioniert Integration deshalb so gut, weil sie von den Menschen vor Ort gelebt wird. Ein wichtiger Eckpfeiler dabei ist die berufliche Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund. Hier ist das Bayerische Handwerk ein zuverlässiger Partner“, so Müller und weiter: „Bereits seit 27 Jahren bietet das ‚Atelier La Silhouette‘ jungen Frauen unterschiedlicher Herkunft die Möglichkeit einer beruflichen Ausbildung – mit großem Erfolg. Sie legen damit nicht nur den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben, sondern tragen auch dazu bei, dass die jungen Frauen in unserer Gesellschaft ankommen. Denn Teilhabe ist mehr als ein Arbeitsplatz. Nur dort, wo man wirklich dazugehört, ist man daheim. Dafür gebührt dem ‚Atelier La Silhouette‘ unsere Anerkennung und Wertschätzung.“

Landtagspräsidentin Barbara Stamm: „Die Integration im Beruf ist ein zentraler Schritt auf dem Weg in die gesellschaftliche Integration. Unser diesjähriger Preisträger ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie gelungene Integration aussehen kann. Das ‚Atelier La Silhouette‘ legt für Frauen mit Migrationshintergrund den Grundstein für Lernen und Teilhabe und hilft, dass Bayern nach und nach Heimat für sie wird.“

Eine Premiere stellt in diesem Jahr der Sonderpreis Asyl dar, der an das Projekt ‚Kulturküche‘ in Augsburg verliehen wird. „Ich freue mich, dass die Jury ein Projekt ausgewählt hat, das nachhaltig und effizient Menschen unterstützt, die schwierige Startvoraussetzungen hatten. Als gelernter Koch weiß ich, dass man sich in die Herzen der Menschen kochen kann.


Das haben auch die Teilnehmer aus Augsburg geschafft. Ausgangspunkt war ein Kochabend. Mittlerweile haben einige von ihnen einen Ausbildungsplatz. Der American Dream wurde zur bayerischen Wirklichkeit. Aus Krieg und Verfolgung wurde Stabilität und Perspektive. Angesichts einer solchen Leistung ist die heute vergebene Auszeichnung nur ein kleines Lob“, unterstreicht der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung.

Die durch den Verein ‚Junge Frauen und Beruf e.V.‘ des Diakonischen Werks Bayern e.V. getragene Initiative ‚Atelier La Silhouette‘ bietet jungen Frauen unterschiedlicher Herkunft eine ganzheitliche Ausbildung zur Damenmaßschneiderin. Ein interdisziplinäres Team aus Schneidermeisterinnen und Pädagoginnen qualifizieren und begleiten die Auszubildenden. Außerdem bieten sie im Anschluss an den erfolgreichen beruflichen Abschluss ein Netzwerk zur nachhaltigen Sicherung der beruflichen und sozialen Integration.

Das Unternehmen ‚Ideenwerkstatt‘ unter Leitung von Bernd Beigl hat im Jahr 2007 begonnen ein internationales Kochbuch zu entwerfen. Daraus entstand die Idee einer internationalen Kochwerkstatt. Aus einzelnen Kochabenden entwickelte sich schließlich das Projekt ‚Kulturküche‘ mit momentan 30 Beschäftigten aus 14 Nationen. Mittlerweile liefert das Projekt die Verpflegung für viele Augsburger Kitas und Schulen. Hinzu kamen eine Marmeladenfabrik sowie ein professioneller Catering-Service. Das Projekt war für viele der bisher insgesamt 85 Beschäftigten der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. /zg

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