Regionalbesuch des Landtagspräsidiums in Niederbayern - Landtagspräsidentin Barbara Stamm: Bei der Flüchtlingsfrage muss unsere Zivilgesellschaft zusammenstehen

Montag, 29. September 2014

MÜNCHEN.  Das Präsidium des Bayerischen Landtags besuchte auf seiner ersten Regionalreise dieser Wahlperiode Niederbayern. Landtagspräsidentin Barbara Stamm hob die Tradition der Regionalbesuche des Präsidiums hervor und bezeichnete sie als guten Brauch, der auch in dieser Wahlperiode fortgesetzt werde. "Wir wollen uns in allen Regionen Bayerns ein Bild vor Ort machen und schauen, wo bei den Menschen der Schuh drückt", erklärte die Landtagspräsidentin.

Ein zentrales Thema war auch in Niederbayern die Asyl- und Flüchtlingspolitik, die mit hochrangigen Vertretern von Politik und Verbänden Niederbayerns diskutiert wurde. Barbara Stamm betonte: "Wenn Menschen, die Hilfe suchen, hier sind, müssen wir alles tun, um eine Willkommenskultur zu schaffen.“ Dabei seien alle gefordert. „Das geht ohne unsere ehrenamtlich Engagierten nicht. Wir müssen dabei als Zivilgesellschaft zusammenstehen. Kein Kind wird gefragt, in welche Welt es hineingeboren wird", appellierte Barbara Stamm an die Solidarität der Menschen in Bayern. Zugleich betonte die Landtagspräsidentin, es sei wichtig, vorsorglich Unterkünfte vorzuhalten und sie nicht gleich wieder abzubauen, sobald sich die Situation etwas entspannt habe.

Der erste Programmpunkt war ein Besuch der Firma Schlagmann Poroton in Zeilarn. Danach besuchten die Präsidiumsmitglieder in Pfarrkirchen das dortige Unternehmergymnasium. Beim anschließenden Arbeitsessen war die aktuelle Asyl- und Flüchtlingssituation das Thema. Letzte Station war das Bezirksklinikum Mainkofen. Der traditionelle Abendempfang findet in Bad Gögging im Hotel „The Monarch“ statt.

Zu den einzelnen Stationen des Besuchs:

Die Firma Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG mit Sitz in Zeilarn ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen, stellt innovative und ökologische Ziegelsteine für den Neubau und die Bausanierung her. Von 333 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden in den Werken in Zeilarn (Niederbayern), Isen (Oberbayern), Aichach (Schwaben), Rötz (Oberpfalz) und Ehingen (Baden-Württemberg) rund 36 Millionen Ziegel im Jahr hergestellt.
Das staatliche Gymnasium Pfarrkirchen besuchten im vergangenen Schuljahr 1.013 Schülerinnen und Schüler. Seit dem Schuljahr 2006/2007 erhalten alle Gymnasiasten und Realschüler Bayerns ab der 10. Klasse die Möglichkeit, neben dem Abitur eine besondere unternehmerische Ausbildung mit Abschlusszertifikat zu durchlaufen („Unternehmergymnasium“).

In speziellen Unterrichtsmodulen als Mischung aus Vortrag und anwendungsbezogenen Fallbeispielen, gehalten von Spezialisten aus der Praxis, erlernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Grundlagen erfolgreichen Unternehmertums. Darüber hinaus erhält jeder Schüler einen „Paten“, zum Beispiel einen Unternehmer aus der Region, der Einblicke in die Leitung eines Unternehmens oder Führungsabteilung erteilt.

Beim Arbeitsessen in Pfarrkirchen steht das hochaktuelle Thema „Asyl und Flüchtlinge“ auf dem Programm. In Niederbayern gibt es aktuell 22 Gemeinschaftsunterkünfte mit insgesamt rund 1.800 Plätzen, die maximal ausgelastet sind. Neue Unterkünfte entstehen derzeit, weitere sind noch in der Planungsphase. Eine bestehende Gemeinschaftsunterkunft in Deggendorf wird momentan zur Erstaufnahmeeinrichtung umgebaut, sie soll ab Anfang 2015 für 500 Personen Platz bieten.

Das Bezirksklinikum Mainkofen bei Deggendorf ist eine Gesundheitseinrichtung des Bezirks Niederbayern mit Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie und Neurologische Frührehabilitation. Das Ver-sorgungsgebiet der Klinik umfasst die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau, Regen-Zwiesel, Rottal-Inn und Straubing-Bogen sowie die kreisfreien Städte Passau und Straubing. Für die Region hat sich das Bezirksklinikum Mainkofen zu einem bedeutenden Arbeit-geber für rund 1.470 Menschen entwickelt (davon etwa 110 Ärzte und über 650 examinierte Gesundheits- und Krankenschwestern und -pfleger).

Beim traditionellen Abendempfang in Bad Gögging sind Vertreterinnen und Vertreter aus allen gesellschaftlichen Bereichen geladen. /zg

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