Bildungsausschuss besucht Finnland – Schwerpunkt liegt auf der Inklusion im finnischen Bildungssystem

Mittwoch, 02.03.2016


München.         Der Ausschuss für Bildung und Kultus und Staatssekretär Georg Eisenreich in seiner Funktion als Mitglied der interfraktionellen Arbeitsgruppe Inklusion reisen vom 2. März bis zum 4. März in die finnische Hauptstadt Helsinki. Die Abgeordneten informieren sich dort über das Thema Inklusion an Schulen. Sonderpädagogische Förderung findet im finnischen Schulsystem zum überwiegenden Teil in den allgemeinen Schulen statt.

Sowohl aus bildungspolitischer als auch aus fachwissenschaftlicher Sicht sei es für den Ausschuss von Interesse zu erfahren, welche Organisations- und Kooperationsformen sich hier bewährt haben, welche Schwierigkeiten es gibt und wie ein solches inklusives Fördersystem durch Unterstützungssysteme abgesichert werden kann, erklärt der Ausschussvorsitzende Martin Güll (SPD) und weist auf die gesellschaftliche Bedeutung der Inklusion hin: „Inklusion, also die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung, ist ein Menschenrecht. Dahinter steht der Gedanke, Schulen zu schaffen, die alle Kinder aufnehmen und gemeinsam unterrichten, ob mit Behinderung oder nicht. Finnland ist auf diesem Gebiet ein vorbildlicher Pionier, der zeigt wie dem Thema Inklusion erfolgreich begegnet werden kann. Ich bin sicher, dass wir vom finnischen Bildungssystem lernen können, wie man Menschen mit Behinderung noch weiter einbinden und fördern kann. Die Tatsache, dass Finnland bei der Pisa-Studie seit jeher exzellent abschneidet, beweist zudem: Qualitätsunterricht und Inklusion schließen sich keineswegs aus. Offenkundig profitieren auch die Schülerinnen und Schüler ohne Behinderung vom Bildungssystem in Finnland“.

Der stellvertretende Vorsitzende Gerhard Waschler (CSU) verspricht sich zudem Erkenntnisse über die mittel- und langfristigen Auswirkungen eines Bildungssystems: „Grundsätzlich war und ist Finnland aus bildungspolitischer Sicht spannend. Das breite Spektrum zeigt die Fragen nach Maßnahmen, die gegen hohe Jugendarbeitslosigkeit wirken und welche Erfahrungen man mit Angeboten zur Inklusion hat. Der Blick auf das frühere PISA-Siegerland lohnt in jeder Hinsicht auch heute.“

Neben dem Besuch inklusiver Schulen sind Arbeitsgespräche mit sonderpädagogischen Lehrkräften vorgesehen, die in Finnland Bestandteil der Kollegien der allgemeinen Schulen sind. Von Interesse ist vor allem, welche Anforderungen an die Lehrkräfte in diesem Arbeitsfeld gestellt werden und welchen Herausforderungen sie sich im Zusammenhang mit den vielfältigen Kooperationsaufgaben gegenüber sehen. Zudem ist ein Besuch einer Übungsschule der Universität Helsinki und Gespräche in der dortigen Abteilung für Sonderpädagogik geplant./zg

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