Das Parlament der Generationen tagt – Politiksimulation der Akademie für Politische Bildung im Landtag – Dominierende Themen sind Bildung, Pflege und der ÖPNV

Freitag, 03.06.2016


MÜNCHEN.             Im Bayerischen Landtag diskutieren am gestrigen Donnerstag und am heutigen Freitag 140 bayerische Bürgerinnen und Bürger im Alter von 16 bis 83 Jahren den demografischen Wandel. Am Ende der einzigartigen Politik-Simulation „Parlament der Generationen (PdG)“ wird sich herausstellen, ob und – wenn ja – wie der demografische Wandel politische Entscheidungsprozesse verändert.

Das Besondere: der eine Teil der Teilnehmer spiegelt die gegenwärtige Bevölkerungsstruktur Deutschlands, der andere repräsentiert hinsichtlich Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund die Gesellschaft des Jahres 2050. In den Generationenräten, die sich nach den Altersgruppen „Starter, „Macher“, „Könner“ und „Kenner“ zusammensetzen, werden dazu nicht nur Meinungen ausgetauscht. Es geht – wie im richtigen Parlament – um politische Entscheidungen und Beschlüsse.

Tatsächlich zeigt sich während der Verhandlungen, dass veränderte demografische Bedingungen nicht unbedingt das Diskussions-, wohl aber das Entscheidungsverhalten beeinflussen: Die zahlenmäßig kleinste Gruppe der 15- bis 30-Jährigen agiert diszipliniert, organisiert und taktisch klug, um ihre Interessen durchzusetzen. In den deutlich größeren Gruppen der Älteren, die im Jahr 2050 deutlich in der Mehrheit sind, zeigen sich unterschiedliche Meinungen über das Vorgehen. Kein Wunder, sind die Lebensläufe der Teilnehmer doch verschieden – manche sind Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen, manche befinden sich bereits im Ruhestand.

Diskutiert werden in den beiden Parlamenten (2016 und 2050) unabhängig voneinander die gleichen politischen Inhalte: Maßnahmen zur Erhaltung der Lebensqualität in schrumpfenden Regionen sowie eine Bildungsoffensive. Auffällig ist in diesen Diskussionen, dass die Rentner-Generation ihre Entscheidungen nicht nur mit kurzfristigem Blick trifft: es geht ihnen zwar vor allem um Pflege, Gesundheit und die Qualität des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, sie denken aber auch an Bildungsangebote. Und auch die Jungen achten nicht nur auf ihre Interessen: fitte Senioren – und wenn sie es nicht mehr sind, dann wenigstens gut versorgte – sind auch ihnen wichtig.

Insgesamt lassen sich die Teilnehmer seit der ersten Minute des Parlaments der Generationen auf die Politiksimulation ein. Sie diskutieren intensiv, bilden Netzwerke und spüren teils den Meinungen der anderen Generationen nach. So bewahrheitet sich, was Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei der Eröffnung der Politiksimulation erläutert hatte: Der demografische Wandel ist nichts Bedrohliches, sondern kann gemeinsam gestalten werden.

Dementsprechend positiv fällt Barbara Stamms Zwischenfazit aus: „Ich bin begeistert, mit welch großem Engagement und mit wie viel Herzblut die ‚Parlamentarier der Generationen‘ bei der Sache sind und sich einbringen. Alle haben erfahren, wie herausfordernd es ist, um Mehrheiten und Positionen zu ringen. Am Ende heißt es oft, Kompromisse zu schließen und die unterlegene Seite abzuholen. Es war zudem interessant zu beobachten, dass auch das politische Management bei den Teilnehmern als wichtig erkannt wurde. Besonders gefreut hat mich, dass die jungen Menschen so große Freude an der politischen Arbeit hatten. Von der Zusammensetzung her waren es ja weniger, aber sie alle haben sich umso stärker eingebracht. Das Simulationskonzept werden wir sicherlich weiter entwickeln, das beugt nicht zuletzt der Politikverdrossenheit vor. Das war auch ein großer Wunsch der Teilnehmer."

Alle Informationen zum Parlament der Generationen finden Sie auf der Projekthomepage www.parlament-der-generationen.bayern. Außerdem berichtet die Akademie für Politische Bildung über Facebook, Twitter, Flickr und auch bei Snapchat (apbtutzing) aktuell über den Verlauf der Politiksimulation.

Aktuelle Fotos für Medienvertreter finden Sie im Downloadbereich der Website des Bayerischen Landtags: www.bayern.landtag.de/aktuelles/presse/pressefotos/

Kontakt:

Sebastian Haas, M.A. | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Politische Bildung
Tel: +49 (0)8158 / 256 – 86
Mobil: +49 (0)172 / 627 88 77
E-Mail: s.haas@apb-tutzing.de

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