Landtag engagiert sich in Entwicklungszusammenarbeit – 100 Bildungsstipendien im nordirakischen Domiz-Camp für syrische Flüchtlinge

Mittwoch, 07.12.2016


MÜNCHEN.                       Der Bayerische Landtag wird sich in der Entwicklungszusammenarbeit engagieren. In der gestrigen Präsidiumssitzung wurde die finanzielle Beteiligung an einem ersten konkreten Projekt beschlossen. Für ein Ausbildungsprojekt im Nordirak von „Jesuit   Worldwide Learning“ (JWL), einem Werk des Jesuitenordens, werden Bildungsstipendien in Höhe von 30.000 Euro im Jahr 2016 und in Höhe von je 55.000 Euro in den Jahren 2017 sowie 2018 übernommen. Dabei finanziert der Landtag im Flüchtlingscamp Domiz insgesamt 100 Stipendien, davon 60 im Bereich des Erwerbs der englischen Sprache, 20 im Bereich der beruflichen Bildung und 20 für den Erwerb eines Hochschuldiploms. Dabei sollen mindestens 50 % der Stipendien an Frauen vergeben werden.

Der geschäftsführende Präsident von Jesuit Worldwide Learning, Pater Peter Balleis, hatte das Projekt im Rahmen der gestrigen Sitzung den Präsidiumsmitgliedern vorgestellt und betont, wie entscheidend Bildung für eine Bleibeperspektive der Flüchtlinge sei. Bereits im März 2016 war Balleis als Teilnehmer der Podiumsdiskussion der großen Veranstaltung „Leben auf der Flucht“ zum Thema der Fluchtursachenbekämpfung im Landtag zu Gast und hatte die Chancen des Tätigkeitsfelds von JWL vorgestellt, die aufgrund der zunehmenden weltweiten Digitalisierung wachsen und dank Online-Kursen vielfach ortsunabhängig sind.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm erklärte: „Bildung ist die Sozialpolitik des 21. Jahrhundert. Mit diesem ganz konkreten Engagement wollen wir als Bayerischer Landtag ein Zeichen setzen, dass der Forderung, Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen, immer Taten folgen müssen. Daher versuchen wir, besonders den jungen Menschen durch Bildung eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Dabei hoffen wir auch auf Institutionen und Privatpersonen, die unserem Beispiel folgen, denn der Landtag möchte Multiplikator sein. 100 Stipendien können nur ein erster Schritt hin zu einer noch größeren und umfassenderen Bildungsoffensive für die Menschen in den ärmsten und konfliktgeladensten Regionen dieser Welt sein.“

Noch in diesem Jahr werden Mittel für das Projekt von JWL bereitgestellt, für die nächsten beiden Haushaltsjahre stehen die entsprechenden Haushaltsmittel bereits im Entwurf und werden vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags vor der parlamentarischen Weihnachtspause im neuen Jahr zur Verfügung stehen.
 
Weitere Informationen zu den Projekten finden sich auf www.jwl.org

/ap

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