Bayerischer Landtag verleiht den Bürgerpreis 2017

Donnerstag, 19.10.2017


MÜNCHEN.                            Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat am Donnerstag, 19.Oktober 2017 im Senatssaal des Maximilianeums. den diesjährigen Bürgerpreis des Bayerischen Landtags überreicht. In diesem Jahr lautete das Leitthema: „Mein Glaube. Dein Glaube. Kein Glaube. – Unser Land! – Bürgerschaftliches Engagement und weltanschaulicher Diskurs für eine Gesellschaft des Respekts und der Verständigung“.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm zeigte sich beeindruckt von den ausgezeichneten Initiativen: „Das gemeinsame Umsetzen von Projekten stärkt das Verständnis zwischen den verschiedenen Religionen und Weltanschauungen und damit den Zusammenhalt in unserem Land. Ein offenes Aufeinander-Zugehen und ein partnerschaftliches Miteinander sind der beste Weg vorhandene Unwissenheit, Skepsis und Vorurteile zu überwinden“.

Seit 17 Jahren würdigt der Landtag herausragendes ehrenamtliches Engagement der bayerischen Bürgerinnen und Bürger mit dem Bürgerpreis. 2017 wurden aus 104 Bewerbungen insgesamt sechs Projekte ausgezeichnet. Auf die Preisträger verteilt sich ein Preisgeld von insgesamt 50.000 Euro.

Die Preisträger:

Der erste Preis geht an die Eugen-Biser-Stiftung (12.000 Euro). Seit 2002 engagiert sich die Stiftung für einen „Dialog aus christlichem Ursprung“ und ein friedliches Miteinander verschiedener Glaubensrichtungen. Mit wissenschaftlichen Projekten einerseits und vielfältigen Veranstaltungsformaten insbesondere auch für Jugendliche andererseits leistet die Stiftung einen wichtigen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben in einer pluralen, freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Die Jury zeigte sich insbesondere beeindruckt von der Vielfalt, der Einbindung aller Generationen und dem langen Atem bei der Durchführung der nachhaltigen Projekte.

Der zweite Preis geht zu gleichen Teilen (je 9.000 Euro) an das „Zelt der Religionen“ nach Bamberg und den Interreligiösen Gesprächskreis Würzburg.
Das „Zelt der Religionen“ entstand im Rahmen der Landesgartenschau und entwickelte sich anschließend durch das Engagement von Bamberger Christen, Juden und Muslimen zu einer dauerhaften Begegnungsstätte für den interreligiösen Dialog. Der Interreligiöse Gesprächskreis Würzburg ist bereits seit 1996 ein Ort der Begegnung. Bei regelmäßigen Gesprächstreffen in wechselnden Gemeinden lernen die Teilnehmer ihre jeweiligen religiösen und kulturellen Hintergründe kennen. Regelmäßig finden auch größere gemeinsame Veranstaltungen wie „Gebete der Religionen“ statt.

Der dritte Preis (je 7500 Euro) wird ebenfalls geteilt zwischen dem Etz-Chaim-Schulpokal und einem interkulturellen Integrationsprojekt mit russisch-sprachigen Christen, Juden und Muslimen.
Der Schulpokal „Etz-Chaim“ (hebräisch: Baum des Lebens) wird von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Franken vergeben und wandert seit einigen Jahren von Schule zu Schule. Dabei ist er nicht Anerkennung für bereits Geleistetes, sondern Ansporn für das vorausliegende Schuljahr. Die Schülerinnen und Schüler führen verschiedenste Projekte durch, in denen es um die Verständigung der Religionen geht.
Das Interkulturelle Integrationsprojekt der SinN-Stiftung bringt in einem sozialen Brennpunkt Nürnbergs russisch-sprachige Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammen, deren Zusammenleben bislang oft von Unwissenheit und religiöser Intoleranz geprägt war.

Ein Sonderpreis der Jury (5.000 Euro) geht an die Freunde Abrahams e.V. – Gesellschaft für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog.
Der Verein bemüht sich seit 2001 durch wissenschaftliche Beschäftigung mit Religionsgeschichte, die gemeinsamen Wurzeln der Glaubensvorstellungen von Christen, Juden und Muslimen freizulegen. Die Themen reichen von der Geschichte bis zu aktuellen Fragen der Gegenwart, vom Alten Orient bis zum Alltagsgeschehen im Europa des 21. Jahrhunderts.

Fotos der Preisträger stehen am Nachmittag unter www.bayern.landtag.de/aktuelles/presse/pressefotos zur Verfügung.

/sch




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